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Die Burg Der Abenteuer

Die Burg Der Abenteuer

Titel: Die Burg Der Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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feige von ihm, einfach liegen zu bleiben, weil er sich ein wenig fürchtete, fand Jack. Er sollte lieber aufstehen und auf den Turm hinaufsteigen, um zu sehen, ob dort jemand war. Das würde mutig sein!
    »Ich fühle mich gar nicht mutig«, dachte Jack bei sich.
    »Aber wirklich mutig ist ja eigentlich nur der, der etwas tut, trotzdem er sich davor fürchtet. Also los!«
    Er schärfte Kiki ein, sich ruhig zu verhalten und ging, sich in den Schatten duckend, auf den Eingang der Burg zu. Dabei beruhigte es ihn ein wenig. Kikis Klauen auf seiner Schulter zu spüren.
    Leise betrat er die Halle und lauschte. Alles war still. Er knipste die Taschenlampe an und deckte sie mit seinem Taschentuch zu. Die Halle war leer. Da stieg Jack die breite Steintreppe hinauf bis zu der Mauer, die die beiden Türme verband. Leise schlich er an der Wand entlang auf den Turm zu.
    »Soll ich nun hinaufsteigen?« fragte sich der Knabe. »Ich habe gar keine Lust dazu. Wenn jemand oben ist, hat er bestimmt nichts Gutes im Sinn. Habe ich mir das Aufblitzen der Lampe vielleicht nur eingebildet?«
    Endlich nahm er seinen ganzen Mut zusammen und stahl sich die Treppe zum Turm hinauf. Das obere Turm-zimmer war leer. Dann schlich er die Stufen empor, die zur Plattform führten, und steckte vorsichtig seinen Kopf hinaus. Der Mond schien hell, auch hier oben war niemand zu sehen.
    »Dann war es wohl nur Einbildung«, dachte der Junge.
    »Wie albern von mir! Ich werde wieder schlafen gehen.«
    Er ging denselben Weg zurück, Kiki noch immer auf seiner Schulter. Aber als er die große Halle betrat, stockte er plötzlich. Was war das für ein Geräusch? Es klang wie leises Klirren. Und plätscherte da nicht Wasser? Jack wagte sich kaum zu rühren.
    »Ist vielleicht jemand in der Küche an der Pumpe? Holt sich da wieder jemand Wasser?« Er fühlte, wie ihm ein kalter Schauer über den Rücken rieselte. »Mein Gott, wie furchtbar! Wenn doch wenigstens die andern hier wären!«
    Von Furcht gejagt, stürzte er aus der Halle auf den mondbeschienenen Hof und duckte sich in den Schatten eines Busches. Er zitterte. Kiki, der seine Angst spürte, murmelte ihm etwas ins Ohr, wohl um ihn zu beruhigen.
    Aber es dauerte nicht lange, und Jack begann sich seiner Furcht zu schämen. »Warum laufe ich weg?« dachte er. »Das hat doch keinen Sinn! Um mir selbst zu bewei-sen, daß ich kein Feigling bin, werde ich jetzt geradezu in die Küche gehen und nachsehen, ob dort jemand ist!
    Wahrscheinlich ist es nur ein Landstreicher, der den Eingang kennt. Und er wird sich gewiß viel mehr vor mir erschrecken als ich mich vor ihm.«
    Beherzt wagte sich der Knabe zurück in die dunkle, drohende Burg und schlich leise durch die Halle zur Küche hin. Ohne ein Geräusch zu machen, schlüpfte er durch die Küchentür und blieb wartend stehen. Kiki gab keinen Ton von sich. Jack starrte in die Dunkelheit und lauschte.
    Aber alles blieb totenstill. Kein Klirren der Pumpe, kein Plätschern von Wasser war zu hören. Nicht einmal das Atmen eines Menschen konnte man vernehmen. Die Küche mußte leer sein.
    »Ich werde mal meine Taschenlampe anknipsen und blitzschnell durch die Küche leuchten«, dachte Jack.
    »Dann werde ich ja sehen, ob hier jemand ist. Notfalls kann ich durch die Tür entwischen.«
    Er nahm seine Taschenlampe aus der Tasche, knipste sie an und leuchtete damit zum Abwaschtisch und der Pumpe hin. Niemand war da. Rasch leuchtete er die ganze Küche ab. Sie war vollkommen leer. Es war keine Spur von einem menschlichen Wesen zu entdecken.
    Jack stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. Er ging zum Abwaschtisch hin und untersuchte den Fußboden.
    Da war wieder eine Pfütze. War sie nun durch frische Wasserspritzer entstanden, oder war es dieselbe Pfütze, die die Kinder gemacht hatten, als sie die Pumpe auspro-bierten? Jack wußte es nicht. Er sah die Pumpe genau an, aber das machte ihn auch nicht klüger.
    »Es ist ein Rätsel«, flüsterte er Kiki zu. »Das Klirren und das Plätschern war wahrscheinlich nur dumme Einbildung von mir. Ich hatte Angst, und dann bildet man sich immer alles mögliche ein. Ich habe mir das Blitzen auf dem Turm eingebildet und auch das Klirren und das Plätschern. Kiki, ich bin noch ein größeres Baby als Lucy!«
    Noch immer ein wenig verwirrt, aber recht beschämt über seine Furchtsamkeit, ging Jack auf den Hof zurück.
    Sein Lager kam ihm jetzt schrecklich hart und unbequem vor. Auch fröstelte ihn ein wenig. Er wickelte sich fest in seine

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