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Die Burg Der Abenteuer

Die Burg Der Abenteuer

Titel: Die Burg Der Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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winkte zurück.
    »Er hat gewinkt!« rief sie Dina zu, die sich gerade aus-zog. »Ich sah sein weißes Hemd. Nun weiß ich wenigstens, daß alles in Ordnung ist. Bald wird er sich zusam-menrollen und schlafen.«
    Dina sprang ins Bett. »Wie du dich nur immer mit deinem Jack hast! Ich würde Philipps wegen nicht so viel Getue machen. Aber du bist eben noch ein richtiges Ba-by!«
    »Ach, laß sie reden«, dachte Lucy und machte es sich in ihrem Bett bequem. »Nun weiß ich doch wenigstens, daß es Jack gutgeht. Ich mag es gar nicht so recht, daß er ganz allein in der schrecklichen, alten Burg ist.«

Nächtliche Geräusche
    Leise pfeifend stieg Jack die Turmtreppe hinab. Kiki flötete mit ihm mit. Er liebte es, den Knaben zu begleiten, wenn dieser eine Melodie pfiff, die er kannte.
    Von den Adlern war jetzt nichts zu sehen. Wahrscheinlich hatten sie sich zum Schlaf niedergesetzt. Aber als Jack den Burghof betrat, bemerkte er ein großes Hasten und Rennen auf dem Erdboden.
    »Kaninchen!« rief er. »Da sind ja Hunderte! Sie kommen jetzt am Abend aus ihrem Bau. Ich werde mich dort in den Sand kuscheln und sie ein bißchen beobachten. Du darfst sie nicht erschrecken, Kiki!«
    Jack nahm die Decken und ein Päckchen mit Schokoladenkeksen, legte sich in den weichen Sand und schaute den Kaninchen zu.
    Es war ein entzückender Anblick. Da waren kleine und große Kaninchen, dunkle und helle, ernsthafte und ver-spielte. Einige fraßen von dem harten Gras, das hier und dort aus dem Boden kam. Andere sprangen wie wild umher.
    Träge beobachtete Jack die niedlichen Tiere und knabberte genießerisch an seinen Schokoladenkeksen. Auch Kiki schaute dem Treiben der Kaninchen zu und machte hin und wieder eine Bemerkung zu Jack.
    Die Adler werden wohl eine ganze Menge von ihnen fangen, dachte der Knabe bei sich. Er wurde plötzlich furchtbar müde, aß seinen letzten Keks auf und wickelte die Decken fester um sich. Es war jetzt ein wenig kühler geworden, und auch der Sand fühlte sich nicht mehr so weich an wie anfangs. »Hoffentlich wird die Nacht nicht zu unbequem«, dachte Jack. »Vielleicht hätte ich lieber ein Stück Heidekraut als Lager wählen sollen. Na, jetzt bin ich zu müde, um noch einmal umzuziehen. Kiki, rück doch mal ein wenig zur Seite! Deine Klauen tun mir am Hals weh. Oder such dir lieber einen anderen Schlafplatz für die Nacht!«
    Aber schon war Jack eingeschlafen, und Kiki blieb auf seinem Platz sitzen. Allmählich wurden die Kaninchen kühner und spielten sorglos um den schlafenden Knaben herum. Der Mond guckte zwischen den Wolken hervor und erhellte den stillen Hof.
    Wovon Jack eigentlich aufwachte, wußte er nicht zu sagen. Aber plötzlich war er mit einem Ruck wach und schaute verwundert in den Nachthimmel hinauf. Im ersten Augenblick fand er sich gar nicht zurecht. Sonst pflegte er seine Zimmerdecke zu erblicken, wenn er erwachte. Aber hier sah er nur Sterne und Wolken. Da fiel ihm plötzlich ein, daß er sich ja auf dem Hof der alten Burg befand. Er richtete sich auf und weckte damit Kiki, der ärgerlich krächzte.
    »Wovon bin ich nur aufgewacht?« dachte Jack und sah sich in dem finsteren Hof um. Der Mond trat aus den Wolken. Ein paar Kaninchen huschten hin und her. Im Hintergrund erhob sich massig und dunkel die Burg.
    War es ein Geräusch gewesen, das Jack aufgeweckt hatte? Oder war eins von den Kaninchen über ihn drübergelaufen? Der Junge lauschte gespannt, konnte aber nichts Besonderes hören. Eine Eule schrie durch die Nacht. Dann vernahm er das hohe Quieken einer Fle-dermaus, die auf der Jagd nach Käfern war. Er schaute zu dem Turm hinauf, von dem er mit seinem Hemd gewinkt hatte — und da erstarrte er plötzlich. War es möglich? Da oben blitzte doch ein Licht auf!
    Gespannt blieben seine Augen am Turm hängen. Wür-de das Licht wiederkommen? Es hatte ganz wie das plötzliche Aufleuchten einer Taschenlampe ausgesehen.
    Aber auf dem Turm blieb jetzt alles dunkel.
    Jack überlegte. Konnte es eine Taschenlampe gewesen sein? War jemand an der Mauer mit den Schießscharten entlang zum Turm gegangen, und hatten die Schritte ihn aufgeweckt? Befand sich außer ihm noch jemand in der Burg?
    Dem Knaben war ein wenig unheimlich zumute. Was sollte er tun? Er hatte eigentlich keine besondere Lust, aufzustehen und der Sache auf den Grund zu gehen. War es denn überhaupt eine Taschenlampe gewesen, was er gesehen hatte? Wenn sie wenigstens noch einmal aufblitzen würde! Dann hätte er Gewißheit.
    Aber es war

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