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Die Burg der flammenden Herzen

Die Burg der flammenden Herzen

Titel: Die Burg der flammenden Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katy Cooper
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zu überwältigen. Sie löste sich von dem Kuss und bedeckte seinen Mund mit ihren Fingerspitzen. Seine Lippen und seine Zunge strichen über sie; sie fühlte die Liebkosung tief in ihrem Innern, und Tränen stiegen ihr in die Augen.
    Oh, Süße, diese Süße. Sebastian hob sie halb hoch; sie spürte seinen Leib, als sei es der ihre, und dennoch schien er zu weit von ihr entfernt.
Deshalb warnen uns die Priester vor der Sünde. Da sie so süß und so verführerisch ist.
Sie könnte versinken, jetzt, sich ganz dem sehnsüchtigen Verlangen hingeben.
Ich habe es nie gewusst. Ich habe nie geahnt, wie süß die Sünde der fleischlichen Lust sein kann …
    Sünde.
    Sie hielt inne, und das Wort hallte in ihrem Kopf wider.
    Dies ist Sünde.
    Ihre Blindheit schwand, die rotglühende Dunkelheit verflüchtigte sich. Vor ihrem geistigen Auge sah sie ein Bild von sich selbst – ihre Kleidung war durch die Liebkosungen einer männlichen Hand in Unordnung geraten, ihr Mund war rot und geschwollen durch die Küsse eines Mannes.
    Ich habe mich der Sünde der Fleischeslust schuldig gemacht.
    Jeden Augenblick könnte er mit der Hand in ihr Mieder fahren, und sie würde es zulassen; danach könnte er sie zu Boden drücken, ihr die Röcke bis zur Taille hochschieben, und sie würde es willkommen heißen.
    Als hätte man sie in den Fluss geworfen, löschten kühler Verstand und kalte Wut die Hitze ihrer Begierde. Sie löste sich aus seiner Umarmung, zitterte vor Verlangen nach ihm und schüttelte sich gleichzeitig vor Abscheu vor sich selbst.
    Wie rasch und leichtfertig war sie wieder dem alten Pfad gefolgt, mit einem Mann, der allen Grund hatte, ihre Ehre in Frage zu stellen. Er hatte nichts weiter zu tun brauchen, als sie um einem Kuss zu bitten, und schon hatte sie sich in seinen Armen wiedergefunden und ihm gestattet, sie mit einer Leidenschaft zu küssen und zu liebkosen, die mehr als unziemlich war. Schlimmer noch, sie wollte nichts lieber als in seine Arme zurückkehren und ihn gewähren lassen, um dem Pfad ihrer Begierde zu folgen – wohin er sie auch führen mochte. Und sie wollte wissen, was Sebastian noch vollbringen würde, um größere Wonnen in ihr zu entfachen.
    “Beatrice …” Seine Stimme klang heiser, und die Hand, die er ihr entgegenstreckte, zitterte leicht. “Liebling.”
    “Nein!” Schnell wich sie vor ihm zurück und presste eine Hand vor den Mund. “Nein. Ich darf mich nicht so verhalten.”
    Er kam näher. “Du bist meine Frau. Das weißt du. Es ist keine Sünde dabei.”
    Sie schüttelte den Kopf. “Ich lasse mich nicht ins Gras drücken wie eine einfache Gänsemagd.” Hitze und Sehnsucht ergriffen von ihr Besitz. In diesem Moment verlangte es sie so sehr nach ihm, dass sie sich ihm überall hingegeben hätte. Mehr zu sich selbst als an ihn gerichtet, flüsterte sie: “Selbst als deine Frau will ich es nicht.”
    “Bea, bitte.” Sebastian kam näher und stand nun beinahe vor ihr.
    Fragend schaute sie in sein Gesicht. Seine Augen waren immer noch dunkel, das Gesicht verspannt. Seine Lippen sahen geschwollen aus; sie sehnte sich nach dem Druck seiner Lippen auf ihrem Mund, dem Hals, den Brüsten. Sie wollte es so sehr, dass die Sehnsucht sie zu zerreißen drohte.
    Beatrice stolperte über ihren Rocksaum. Wenn sie noch einen Moment länger hier verweilte, würde sie seine ausgestreckte Hand ergreifen und alles annehmen, was sein Blick ihr verhieß. Schnell raffte sie die Röcke, wandte sich von ihm ab und rannte zurück zur Burg.

9. KAPITEL
    S ebastian lehnte am Baumstamm und vergrub das Gesicht in seiner Armbeuge. Unerfüllte Sehnsüchte quälten seinen Leib, der gespannt war wie eine Bogensehne. Er hatte gewusst, dass es ihn nach Beatrice verlangte, aber nicht damit gerechnet, dass sein ganzes Denken in dem Augenblick aussetzen würde, da er von der Süße ihrer Lippen gekostet hatte. Als er sie geküsst hatte, waren seine Sinne nur auf ihren Mund gerichtet gewesen, auf ihren weichen Leib und die zunehmende Erregung. Vor Jahren war es angenehm gewesen, sie zu küssen, doch das war nichts im Vergleich zu dem unbändigen Entzücken, das ihn heute erfüllt hatte.
    “Narr, Narr, Narr”, murmelte er. Er sehnte sich nach ihr, war für sie entbrannt; Begehren verzehrte ihn. Dies hatte er befürchtet, da er wusste, wie sie ihn mit nur einem Blick oder einer Berührung bezaubern konnte. Und dennoch bereute er es keineswegs, sie geküsst zu haben. Sein heftiges Verlangen hatte ihn überrascht, aber es war

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