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Die Burg der flammenden Herzen

Die Burg der flammenden Herzen

Titel: Die Burg der flammenden Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katy Cooper
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durfte nur die Countess auf diesem Stuhl Platz nehmen. Es war demnach eine große Ehre für ihn, auf dem Stuhl sitzen zu dürfen.
    Und dann traf ihn die Erkenntnis wie ein Keulenschlag. In sechs Wochen wäre er mit Beatrice vermählt, und dann bestanden Bande zu dem Earl, die stärker waren als Freundschaft. Er setzte sich. Bislang hatte er sich benachteiligt gesehen, dabei aber ganz aus den Augen verloren, was er durch die Ehe mit Beatrice gewann.
    “Ich hatte nicht erwartet, dass du so schnell zurückkehren würdest”, begann Wednesfield. “Ich hoffe, deiner Familie geht es gut.”
    “Ja, Mylord.” Sebastian kostete von dem Ale. “Ich bat meine Verwandten, als Gäste bei der Hochzeit zu sein, wenn Ihr nichts dagegen habt.”
    “Was sollte ich dagegen einzuwenden haben? Jeder Mann, der nach London kommt, kennt den Namen von Henry Isham. Er mag nur ein Kaufmann sein, aber er ist der Prinz seines Berufsstandes.”
    “Ihr seid zu gütig, Mylord.”
    “Sebastian, bald schon bist du durch die Vermählung mein Sohn. Meine Söhne sagen nicht ‘Mylord’ zu mir, wenn wir, wie jetzt, zusammensitzen. Nenn mich Sir.”
    “Sehr wohl, Sir.”
    Lord Wednesfield lächelte. “Sehr wohl, in der Tat.” Er leerte seinen Becher und stützte ihn auf seiner Armbeuge ab. “Lady Wednesfield ist Herrons Bücher durchgegangen, um sicherzustellen, dass alles in Ordnung ist. Sie sagte mir, alles sei so, wie es sein müsse, aber du möchtest gewiss selbst einen Blick in die Bücher werfen.”
    Wenn eine Frau die Bücher geprüft hatte, wollte er auf jeden Fall hineinsehen. “Ich habe nicht gewusst, dass Ihr Lady Wednesfield Einblick in Eure Bücher gewährt.”
    “Gewährt?” Der Earl schnaubte. “Wenn ich es nicht täte, gäbe es ein heilloses Durcheinander, das sich so rasch nicht wieder beheben ließe.”
    “Gewiss habt Ihr einen Mann, der Eure Bücher führt”, sagte Sebastian.
    “In der Tat, aber Lady Wednesfield überprüft seine Arbeit. Sie hat einen ausgeprägteren Sinn für Zahlen als jeder andere Mann, den ich kenne. Ich wäre ein Narr, mir ihre Fähigkeit nicht zu Nutze zu machen.” Er verschränkte die Hände und berührte mit einem Daumen die Goldkette, die an seiner Brust hing. “Beatrice besitzt die gleiche Gabe. Es steht mir nicht zu, mich in deine Angelegenheiten zu mischen, aber wenn du geneigt bist, auf den Rat eines erfahrenen Mannes zu hören, dann wirst du sie deine Bücher führen lassen. Sie wird in der Lage sein, Rechenschaft über jeden Penny abzulegen, der irgendwo auf deinem Besitz ausgegeben wurde.”
    Ihr diese Macht gewähren? Er würde zwar versuchen, durch sein Werben ihre Liebe zu erwecken, wie sein Onkel es ihm geraten hatte, aber er würde ihr nichts anvertrauen, was mit seinem Vermögen zu tun hatte.
    “Du möchtest zweifellos wissen, warum ich dich kommen ließ”, sagte der Earl.
    “Ich bin Euch dankbar für den Rat, doch ich denke, dass Ihr nicht bloß deshalb nach mir geschickt habt.” Sebastian nahm einen weiteren Schluck Ale und beschloss, die Erläuterungen des Earl abzuwarten.
    Lord Wednesfield lächelte billigend, als erkenne er Sebastians Schachzug. “Es ist nichts Unangenehmes. Ich möchte dich lediglich bitten, so lange mein Gast zu sein, bis du Beatrice heiratest. Wir könnten gemeinsam nach Herron reiten, damit du einen Eindruck von dem Gut erhältst, bevor du es übernimmst.”
    “Zu gütig von Euch, daran zu denken, Sir”, erwiderte Sebastian.
    “So bist du damit einverstanden?” fragte der Earl.
    “Ja, Sir.”
    “Dann darfst du gehen und die Freiheiten meines Hauses genießen.”
    “Und Herron? Wann werden wir dorthin aufbrechen?”
    Der Earl hob die Hand, um eine weitere Unterredung abzuwehren. “Wir sprechen später darüber, morgen vielleicht. Denn vor Ablauf einer Woche brauchen wir nicht aufzubrechen.” Er lächelte ihn an. “Geh zu meiner Tochter und begrüße sie. Ich bin sicher, sie wird sich freuen, dich zu sehen.”
    Sebastian bezweifelte dies, doch das konnte er ihrem Vater unmöglich sagen. Er stand auf, verbeugte sich und verließ den Raum.
    Sebastian sah Beatrice nicht vor der Abendmahlzeit wieder. Als er sich von dem Staub des Weges befreit und die edlere Hauskleidung angelegt hatte, war es bereits zu spät geworden, um nach ihr zu suchen. Da er wusste, dass der Earl mit seiner Familie im Speisezimmer war, begab er sich ebenfalls dorthin.
    Er blieb auf der Schwelle stehen und ließ den Blick suchend im Raum umherschweifen, bis er Beatrice

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