Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Buße - Gardiner, M: Buße - The Liar's Lullaby

Titel: Die Buße - Gardiner, M: Buße - The Liar's Lullaby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
Vom Netzwerk:
Sicherheitsunternehmens, das im Auftrag des Staats gehandelt hat. Und er hat Noel Pettys Flugkosten und Konzerttickets bezahlt. Woher hatte er die Informationen? Und das Geld?«
    Keine Reaktion.
    »Er hatte zu viele offizielle Informationen über Keyes und Ivory. Ich meine, er hat sie aus regierungsinternen Quellen bekommen.«
    Sie starrten sie weiter stumm an.
    »Wer hat ihn engagiert?«
    Wieder strich Dart die nicht vorhandene Krawatte glatt. »Diese Frage gehört ins Reich der Verschwörungstheorien, Dr. Beckett.«
    Jo lächelte bitter. »Mit anderen Worten, Sie werden sie nie beantworten.«
    Achselzuckend wechselte der Polizeisprecher das Thema. »Edie Wilson hat sich mit meinem Büro in Verbindung gesetzt. Sie will ein Interview mit Ihnen machen.«
    Jo blinzelte. »Mit mir?«
    Sie kicherte. Drückte den Handrücken auf den Mund. Prustete. »Nein.« Sie brach in lautes Lachen aus, bis die Krankenschwestern am Schalter Pssst! machten. Sie musste sich die Tränen aus den Augen wischen. »Danke, so gut hab ich mich schon seit einer Woche nicht mehr gefühlt.«

    Bohr streckte ihr die Hand hin. »Wir sagen Bescheid, wenn wir noch was rausfinden.«
    Als sie davonmarschierten, erweckten sie den Eindruck von Männern, denen es in höchster Not gelungen war, ein Loch in einem Damm zu stopfen.
    Jo rief Bohr nach. »Und viel Glück mit der Steuerprüfung.«
    Er warf ihr einen argwöhnischen Blick über die Schulter zu.

KAPITEL 62
    Als Jo sicher war, dass die beiden Polizisten verschwunden waren, öffnete sie die Zimmertür.
    »Nein. Du spielst auf keinen Fall Halo Three. « Gabe sprach mit krächzender Stimme ins Telefon.
    Zu ihrer Bestürzung saß er auf der Bettkante, bleich, mit aschgrauen Ringen unter den Augen. Er trug Jeans, der Reißverschluss halb geschlossen, einen dicken weißen Verband um die Brust und sonst nichts.
    »Weil ich es sage, Cricket.« Er keuchte.
    Er wirkte erschöpft, und Jo vermutete, dass das nicht nur an der Schussverletzung lag, sondern an der Anstrengung, die Hose anzuziehen. An der Hüfte schimmerten die alten Narben. An seiner rechten Seite zogen sich Schnitte und Stiche bis zum Haaransatz hinauf. Neue Flecken für den Leoparden.
    »Tante Regina fährt dich nach dem Mittagessen her. Dann sehen wir uns, Mija.« Mit einem matten, warmen Lächeln verabschiedete er sich.
    Jo verschränkte die Arme. »Wieso liegst du nicht im Bett?«

    »Im Liegen konnte ich mich nicht anziehen. Und ich werde mir bestimmt nicht in einem offenen Krankenhauskittel den Hintern kühlen, wenn ich Dave Rabin besuche.«
    Mit einem Finger bedeutete ihm Jo aufzustehen. Er schaffte es mit Mühe. Schmerz zerfurchte sein Gesicht, aber er schluckte ihn hinunter.
    Ohne Hilfe konnte er keine zwei Schritte machen. Und er würde es nie zugeben.
    Aber sie nahm ihn nicht beim Wort. »Halt die Luft an.« Sie fasste nach dem Reißverschluss. »Das wird wehtun.«
    Er atmete nicht ein, weil es zu qualvoll gewesen wäre. Jo schaute ihn an und fragte stumm: Sicher?
    Er legte ihr die Hände auf die Schultern, und sie zog den Reißverschluss zu.
    »Dios«, entfuhr es ihm.
    Jo berührte seine Brust. Hatten sie eine Chance auf ein gemeinsames Leben, oder steuerten sie auf einen Abgrund zu?
    Vorsichtig setzte er sich wieder hin. »Bohr und Dart waren wirklich erfreut, dass ich noch lebe.«
    »Das möchte ich ihnen auch geraten haben. Du hast die Kugel abbekommen, die für den Präsidenten bestimmt war. Wahrscheinlich hast du ihren Job gerettet.«
    Er wirkte nachdenklich. »Meinst du, wir kennen die ganze Geschichte?«
    »Nein, ich glaube nicht. Die offizielle Darstellung ist unvollständig, und ein Haufen Leute wird froh sein, wenn das so bleibt.«
    »Willst du die Sache auf sich beruhen lassen?«
    »Vielleicht«, antwortete sie. »Aber jetzt noch nicht.«
    Er schaute sie lange an.

    Schließlich nahm sie seine Hand. »Man hat mir gesagt, dass du wie Crack bist und dass ich süchtig bin.«
    »Ich sehe mich eher als Augenweide.«
    »Dass ich auf gefährliche Situationen aus bin und mich blindlings hineinstürze.«
    »Und ich bin diesmal ohne Fallschirm gesprungen?«, fragte er.
    Sie schüttelte den Kopf. Dreh die Trommel und drück noch mal ab. Sie hatte ihn dazu gedrängt, sein Leben aufs Spiel zu setzen. Wie sehr durfte man sein Schicksal herausfordern?
    »Du bist aus dem Schneider, Gabe. Du musst für mich nicht die Verantwortung übernehmen.«
    »Johanna Renee.« Seine Stimme klang zärtlich. »Ich mag langsam lernen, aber am Ende

Weitere Kostenlose Bücher