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Die Catilina Verschwoerung

Die Catilina Verschwoerung

Titel: Die Catilina Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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großen Herde gehören.«
    »Ich hoffe doch, daß ich nicht zur Herde gehöre«, meinte ich.
    Sie musterte mich kühl. »Schon möglich«, sagte sie, nachdem sie mich begutachtet hatte.
    »Und warum fühlen sich diese mittellosen Männer so zu Lucius hingezogen?« fragte ich.
    »Wer wäre das nicht? Er ist wie Sulla. Er kann Männer aus der Anonymität bis in die höchsten Ämter heben. Das übt einen großen Reiz aus auf Männer, die solche Ämter aus eigener Kraft nie erreichen könnten.«
    »Wenn du mir die Bemerkung verzeihst«, entgegnete ich, »aber bisher ist er noch nicht in einer Position gewesen, jemand aus der Anonymität heraus zuheben.«
    »Ja«, meinte sie und hielt ihren Becher hoch, um sich Wein nachgießen zu lassen. »Aber das war mit Sulla auch der Fall. Er schlug die Schlachten und nahm Jugurtha gefangen, und der alte Marius heimste sämtlichen Ruhm ein. Aber die Männer, die Sulla unterstützt haben, sind am Ende gut damit gefahren.«
    Das war geschickt formuliert. Auch meine eigene Familie hatte von Sullas Herrschaft profitiert. Sie hatte einen Mann von intelligenter, berechnender Brutalität einem altersverwirrten Wahnsinnigen wie Marius vorgezogen.
    »Lucius plant also, sich erneut um das Konsulat zu bewerben?« fragte ich.
    »Ich glaube, irgendwas in der Richtung«, sagte sie.
    »Decius!« rief Catilina. Er lag auf einem Sofa auf der anderen Seite des Tisches, so daß er seine Stimme erheben mußte. »Was ist deine Meinung über das Konsulat Ciceros? Wir haben gerade über ihn gesprochen.«
    »Er ist der beste Redner Roms«, meinte ich. »Vielleicht sogar der beste, der je gelebt hat. Er schreibt einen wunderbaren Stil, und sein Verständnis der Feinheiten der Gesetze und der juristischen Praxis ist legendär.«
    Catilina schnaubte verächtlich. »Mit anderen Worten, er regiert wie ein Rechtsanwalt. Ist es das, was Rom braucht? Wo sind die Soldaten, die uns groß gemacht haben? Wann hat Cicero je einen ruhmreichen Sieg im Feld errungen?«
    »Antonius ist kein Rechtsanwalt«, erinnerte ich ihn.
    Catilina blickte mürrisch drein. Er hatte sich bei den Wahlen im vergangenen Jahr um eine Coitio mit Antonius bemüht, aber irgend etwas war schief gelaufen, und Antonius hatte sich statt dessen auf Ciceros Seite geschlagen.
    »Ja, gut, aber er ist auch kein Soldat, und ich wage zu prophezeien, daß den Makedonen eine bittere Zeit bevorsteht, wenn er im nächsten Jahr dorthin kommt.«
    Auch Catilina selbst mangelte es an militärischen Auszeichnungen, aber wie die meisten Männer seiner Art hielt er sich für einen glorreichen General. Seine eher mittelmäßige Laufbahn schrieb er einem Mangel an Gelegenheiten zu.
    »Es hat mich überrascht, daß Cicero den Statthalterposten in Makedonien abgelehnt hat«, sagte ich, um ihm ein Stichwort zu liefern.
    Sofort stürzte er sich darauf. »Das liegt daran, daß Cicero ein Feigling ist! Er weiß, daß er auf einem solchen Posten in Kampfhandlungen verwickelt werden könnte, und dafür fehlt ihm der Mumm. Er würde viel lieber hier in Rom bleiben und allen auf die Nerven gehen, indem er bessere Männer mit seinen lächerlichen juristischen Tricks behelligt.«
    »Wenn seine letzten Anschuldigungen gegen dich zutreffen«, meinte ich, »ist er auch hier in Rom nicht besonders sicher.«
    Catilina stieß ein lautes und, wie ich glaube, ehrliches Lachen aus. »Überall wittert er Verschwörungen gegen sein Leben. Das liegt schlicht daran, daß er wirklich ein Feigling ist. Glaub mir, Decius«, er sah mich ernst an, »wenn ich mich zu einer solchen Verzweiflungstat hinreißen ließe, würde ich mich bestimmt nicht auf die Ermordung von Marcus Tullius Cicero beschränken.« Er sprach den Namen aus, als handelte es sich um eine abscheuliche Krankheit.
    »Ich bezweifle, daß unser Decius die Nerven für eine echte Verzweiflungstat hat«, meinte Cethegus mit dem Blick und Tonfall eines Zehnjährigen, der den starken Mann markiert. Er war ein dunkler Typ mit einem finsteren Gesichtsausdruck und nach unten gezogenen Mundwinkeln. Es war leicht, ihn zu hassen.
    »Ich leide lediglich an einem Übermaß von Intelligenz«, erklärte ich ihm. »Nur wirklich dumme Menschen riskieren Leib und Leben ohne eine Chance auf den Sieg.«
    »Männer wie du können es sich leisten, geduldig zu sein«, erwiderte Cethegus verächtlich. »Nicht alle von uns haben eine so prominente Familie, die uns unterstützt und unsere Karriere fördert.«
    »Nun«, fragte mich Catilina, »haben dich die

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