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Die Catilina Verschwörung

Die Catilina Verschwörung

Titel: Die Catilina Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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machen musstest, um die Mittel für dein jetziges Amt und eine mögliche Amtszeit als Aedil aufzubringen. Bei wem bist du so hoch verschuldet?« Catilina lehnte sich lächelnd zurück.
    Ich hob meinen Becher, trank langsam und blinzelte mit gerunzelter Stirn in die Abgründe des ausgezeichneten Massikers. In dem Laternenlicht, das sich auf dem silbernen Grund des Bechers widerspiegelte, sah er aus wie Blut. Ich tat so, als dächte ich über meine Antwort nach; in Wirklichkeit versuchte ich verzweifelt, einen Ausweg aus der Sache zu finden. Wenn ich nicht mit einer glaubwürdigen Antwort aufwarten konnte, würde ich dieses Haus vielleicht nicht lebend verlassen. Es war, ehrlich gesagt, fast angenehm, einmal an etwas anderes als an Aurelia zu denken. Dann hatte ich eine Eingebung. Ich senkte den Becher. »Asklepiodes, der griechische Arzt«, sagte ich.
    Alle sahen mich erstaunt an.
    »Der Gladiatoren-Doktor?« fragte Curius.
    »Meinst du vielleicht, das wäre alles, was er ist?« entgegnete ich. »Als Mediziner ist er Privatarzt der Reichen, wie alle griechischen Ärzte. Die Leute kommen von Alexandria und Antiochia nach Rom, um sich von ihm behandeln zu lassen.« Ich sah sie an, als wären sie alle Männer von Welt, die sich in solchen Dingen auskannten. »Ganz diskret natürlich. Er hat sich auf die Krankheiten spezialisiert, über die die Leute nicht gerne reden. Allein Lisas lässt ihm einen jährlichen Vorschuss von einer Million Sesterzen zukommen, damit er ihn wegen der Zipperlein behandelt, die er sich bei seinen Perversitäten ständig einfängt.«
    »Das hätte ich nie gedacht«, sagte Umbrenus.
    »Und«, fuhr ich fort, beugte mich vor und schlug einen verschwörerischen Ton an, der bei solchen Versammlungen immer gut ankommt, »glaubt ihr vielleicht, als Arzt der Gladiatoren würde man nicht reich?« Ich machte eine Pause, um die Andeutung in sie eindringen zu lassen. »Er weiß, wer in Topform ist und wer nicht. Aber er verschenkt diese Informationen nicht einfach, er verkauft sie oder gibt sie im Tausch gegen Vergünstigungen weiter.«
    »Deswegen gewinnst du so oft bei den Kämpfen«, sagte Bestia.
    »Es ist fast eine Schande, eine derartige Quelle nicht zu nutzen«, fügte Laeca hinzu.
    »Aber ich bin bis hier bei dem griechischen Lumpen verschuldet«, sagte ich und hob meine Hand bis über meinen bandagierten Kopf. »Er gibt mir nur Tips, weil er hofft, dass ich ihm dann ein wenig von dem, was ich ihm schulde, zurückzahlen kann.«
    »Ja«, sagte Catilina, »wir wollen Decius Caecilius nicht um seine verdiente Rache bringen. Ein wahrer Römer wettet sowieso nicht bei Munera. Schließlich handelt es sich doch um Beerdigungsspiele. Rennen sind Wettkämpfe zum Wetten.« Er wandte sich lächelnd an mich. »Sehr gut, Decius, abgemacht. Du kannst Asklepiodes umbringen. Aber wir haben nur noch wenig Zeit, also musst du schnell handeln - im Lauf der nächsten zwei Tage. Ist dir das genehm?«
    »Unbedingt«, versicherte ich ihm. »Je eher, desto besser.«
    »Ausgezeichnet. Nun, Valgius, was ist mit den Feuern?«
    »Unsere Einheiten haben ihre Gebäude zugeteilt bekommen«, meinte der Bärtige. »In der festgesetzten Nacht werden überall in der Stadt Brände ausbrechen. Die Behörden werden alle Hände voll zu tun haben, das kann ich euch garantieren.«
    Ich nahm wieder einen Schluck, einen tiefen diesmal. Es war weit schlimmer, als ich befürchtet hatte. Bis jetzt hatten sie schon Hochverrat, Mord und Vatermord geplant, schwere Verbrechen, aber nicht eben selten. Brandstiftung hingegen war nach römischem Recht das verhassteste und gefürchtetste Verbrechen überhaupt. Brandstifter, die man auf frischer Tat ertappte, hatten allen Grund, auf Menschen, die lediglich gekreuzigt wurden, neidisch zu sein.
    Trotzdem hatte ich Schwierigkeiten, etwas von dem Gehörten zu glauben. Ich wusste mit Sicherheit, dass diese Männer Morde begangen hatten, ich hatte die Beweise gesehen. Aber eine Revolution? Sie kamen mir wie kleine Jungen vor, die Krieg spielten. Dieser Haufe herumstolzierender Angeber und sabbelnder Idioten konnte doch nicht ernsthaft hoffen, die Regierung zu stürzen? Und doch war ich Zeuge einiger ihrer Aktionen geworden. Für mich stand eines fest: Irgendjemand steckte hinter all dem, jemand, der es vorzog, nicht persönlich vor diesen Verrückten zu erscheinen.
    Ich hatte etliche Fragen, aber ich wollte sie Catilina stellen und nicht diesen Wahnsinnigen. Er war weit intelligenter als die anderen und

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