Die Chance seines Lebens
ist mit dir geschehen?“
Nico erzählte seinem Vater nicht alles, nur dass Fabian ihm einfach eine Faust auf die Nase gehauen hatte.
„Den knöpfe ich mir vor. Morgen bin ich in der Schule, und dann kracht es. Meinen Sohn einfach zusammenzuschlagen!“ „Das brauchst du nicht, ist alles schon geklärt. Er hat einen Schulverweis erhalten.“
„Na gut, aber warum hast du dich nicht gewehrt? Du bist doch kein Loser.“
„Scheiße! Ich hatte Schmerzen, und meine Nase blutete. Wie soll ich mich da wehren?“
Nicos Vater schüttelte seinen Kopf.
„Du bist aber wirklich ein Waschlappen. Bisschen Schmerz, und schon bist du ein Weichei!“
Nico zuckte nur mit seinen Schultern und ging in sein Zimmer. Er war froh, dass sein Bruder nicht anwesend war, sonst hätte der auch noch so einen blöden Kommentar abgegeben. Er nahm eine Schmerztablette und legte sich auf sein Bett. Scheiße, ausgerechnet Fabian hatte ihm eine verpasst! Aber dafür hatte er auch eine gerechte Strafe erhalten. Vom Wettbewerb ausgeschlossen und dann noch einen Schulverweis! Nico freute es. Das war eine krasse Sache gewesen.
Besinnung
Am nächsten Morgen war Romina schon sehr früh in der Schule. Sie hatte extra nicht auf Yasmina gewartet, damit sie genug Zeit vor dem Unterricht hatte. Sie schrieb in großen Buchstaben auf die Tafel: Fabian ist unschuldig. Nico und seine Bande haben den Diebstahl begangen und es Fabian in die Schuhe geschoben. Fabian muss geholfen werden. Steht für die Gerechtigkeit ein!
Jeder Schüler las die Geschichte an der Tafel.
Romina musste viele Fragen beantworten.
Kurz vor Stundenbeginn erschien Nico mit seinen Freunden. Er blickte zu dem Tumult und entdeckte die Schrift an der Tafel.
Thomas erblasste.
Nico brüllte: „Alles nicht wahr!“ Er ging an die Tafel, nahm einen Schwamm und wischte alles weg.
Deniz grinste nur dümmlich.
„Wehe, wenn nur einer von euch den Scheiß rumerzählt, dann bekommt er mit mir Ärger! Oder will jemand von euch eine in die Fresse?“ Zornig blickte Nico jeden Schüler an und schüttelte seine Faust.
Romina guckte indes nur Thomas an und wendete nicht den Blick von ihm.
Verlegen sah er zur Seite und setzte sich auf seinen Platz. Der Lehrer betrat den Raum.
Die Unruhe hielt die ganzen Unterrichtsstunden an. Immer wieder wurde geflüstert, keine Ermahnung der Lehrer half.
Thomas war nervös. Es machte ihm zu schaffen. Dazu die bösen Blicke der Schüler, die immer wieder auf ihm ruhten. Und dann die Zettelchen, die unter den Schülern ihre Runde machten. Thomas erbleichte, als er einen davon in den Händen hielt. Darauf stand: „ Thomas, du hast voll eine an der Klatsche. So etwas Hinterhältiges. Du bist so ein Penner!“
Als der Unterricht an dem Tag vorbei war und alle nach draußen eilten, spuckte ihm doch tatsächlich ein Schüler vor die Füße. Die Bemerkung „du Arsch“ ließ ihn noch mehr erblassen. Er rannte nach Hause. Nicos Rufen war ihm egal. Kurz darauf klingelte sein Handy, aber er ging nicht ran. Er wollte niemanden hören und sehen.
Romina und Yasmina grinsten sich an. „Das hast du gut gemacht!“, fand Yasmina.
„Ja, hoffentlich bringt es auch was.“
„Thomas ist nicht so, ich verstehe gar nicht, warum er bei Nico bleibt und nicht das Handtuch schmeißt.“
„Ach, wie kommt es, dass du für Thomas sprichst?“
Yasmina errötete.
Romina grinste. „Ich muss los, meine Probe fängt jetzt an.“
„Ich bin heute später dran, deswegen sehen wir uns nachher nicht mehr.“ Yasmina verabschiedete sich.
Romina tanzte, aber sie konzentrierte sich nicht.
„Bitte noch einmal! Romina, was ist denn mit dir los? Seit ein paar Tagen kannst du dich nicht mehr konzentrieren. Vorher klappte doch alles so gut. Was ist also los?“
Romina schüttete Frau Sommer ihr Herz aus. Sie fing mit der kaputten Geige an und wie alle für Fabian gesammelt hatten. Dann erzählte sie von dem Diebstahl und wie Fabian gelinkt worden war. Dazu der Kommentar von Nico, der Fabian ausrasten ließ. „Er ist wirklich unschuldig“, beteuerte Romina.
„Ich habe mir schon gedacht, dass irgendwas an der Geschichte nicht stimmte. Trotzdem hat Fabian zugeschlagen!“
„Können sie nicht mit dem Schulleiter sprechen? Ich gehe auch mit“, so Romina.
Frau Sommer überlegte und dann nickte sie.
Romina ging mit Frau Sommer in die Schuldirektion.
Herr Münch hörte sich alles an und nickte bei jedem Wort, das er hörte. „Ich danke dir Romina. Wir müssen das alles
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