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Die Chance seines Lebens

Die Chance seines Lebens

Titel: Die Chance seines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silvia Busch
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jedoch froh darüber, an diesem Überfall nicht beteiligt gewesen zu sein. Diesmal hatte er gern in der Eisdiele geholfen, denn solche Sachen wollte er nicht tun.
    Nur Thomas hatte schlechte Laune. Das schlechte Gewissen drückte ihn.
    „Sei mal nicht so ein Loser! Schnapp dir eine Schnepfe, und leg dich mal richtig ins Zeug! Oder krall dir eine kleine Dröhnung, dann geht es dir auch besser!“, empfahl ihm Nico gönnerhaft.
    Thomas zuckte mit den Schultern und holte sich ein neues Bier. Er brauchte und wollte keine Drogen. Er hatte die Nase so voll. Am liebsten würde er sich von der Gang abwenden. So hatte er sich das damals nicht vorgestellt. Er wollte doch nur ein bisschen Spaß, aber jetzt? Nein, auf keinen Fall!
    Nico war in seinem Element und verschwand mit einem der Mädchen in das angrenzende Zimmer.
    Deniz hielt ihm einen Joint vor die Nase, aber Thomas schüttelte nur den Kopf. Einen Joint hatte er noch nie geraucht und wollte es auch in Zukunft nicht. Mal ein Bier war ja noch okay, aber für alles andere war er nicht zu haben. Und Mädchen? Na ja, für eine würde er alles aufgeben, aber diese würde sich niemals mit ihm abgeben, schließlich gehörte er zu Nico. Thomas überlegte, seit wann liebte er Yasmina eigentlich schon? Er konnte sich nicht mehr daran erinnern, aber für ihn gab es kein anderes Mädchen.
     
    Am Montag ging Fabian wie immer in die Schule. Er fuhr mit dem letzten Bus, damit er mit niemandem sprechen musste. Es reichte vollkommen, wenn er sich in der Schule auseinandersetzen musste.
    Er betrat genau den Raum, als es klingelte. Mit starrem Blick setzte er sich an seinen Platz.
    Nico lächelte ihn scheinheilig an: „Oh Fabian, wie war denn dein Wochenende? Habe gehört, dass du im Knast warst“, flüsterte er ihm zu. Fabian wurde puterrot.
    Nico stänkerte und stänkerte. Die Schüler wurden auf die beiden Jungen aufmerksam.
    „Na, haben wir da etwas mitgehen lassen, was uns nicht gehört?“, rief jetzt Nico etwas lauter. Sein Gehirn hatte er ausgeschaltet, denn sonst wüsste er, dass er sich mit dieser Äußerung selbst ans Messer lieferte.
    Da war es um die Beherrschung von Fabian geschehen. Seine Faust schnellte vor und traf genau Nicos Nase.
    Die Klassenkameraden lachten.
    Nico schrie laut auf: „Du Schwein, du hast mir die Nase gebrochen!“ Er hielt seine Nase mit den Händen zu, und das Blut lief ihm an der Hand entlang.
    In dem Moment kam Herr Müller in die Klasse.
    Nico schrie jetzt in die Klasse: „Dieser Loser hat mir gerade die Nase gebrochen“, und zeigte auf Fabian.
    Alle redeten wild durcheinander.
    Der Lehrer schrie: „Ruhe!“
    Herr Müller schaute Fabian an, er wollte dem Bericht der Schüler keinen Glauben schenken.
    „Stimmt das?“, fragte er.
     „Ja, ich war es.“
    „Dann packe deine Sachen und gehe sofort nach Hause! Du bist die nächste Zeit von der Schule ausgeschlossen. Gewalt dulde ich nicht. Fabian nahm seinen Rucksack in die Hand. Einzupacken brauchte er nichts, denn er hatte ja noch gar nicht ausgepackt. Er ging widerspruchslos aus dem Klassenzimmer.
    Fabian wurde auch vom Wettbewerb ausgeschlossen. Er brauchte bei den Proben nicht mehr zu erscheinen.
    Gewalt dulde er nicht , so ein Quatsch! Die ganze Zeit stand Gewalt, Mobbing, Abziehen auf der Tagesordnung. Keiner hatte was dagegen unternommen. Alle hatten weggesehen.
    Und jetzt? Fabian brauchte Zeit zum Nachdenken, deswegen ging er langsam schleppenden Schrittes nach Hause. Sein Herz war schwer, jetzt hatte er erst recht alles verspielt. Der Schulverweis war hart, aber Nico hatte den Schlag verdient.
     
    Romina konnte es nicht glauben, was sie gehört hatte. Fabian und stehlen? Das ging ja gar nicht. Keiner wollte das glauben. Den Schulverweis hatte sie auch als ungerecht empfunden, denn Nico hatte endlich mal einstecken müssen. Den Schlag hatte sie Fabian gar nicht zugetraut. „Aber was wird jetzt?“, flüsterte sie mit Yasmina. „Was können wir für Fabian tun?“ „Ich weiß auch nicht, wir müssen unbedingt mit Fabian reden, irgendwas stimmt da nicht. Ich glaube Nico nicht, was er da erzählt hatte. Mit dem Schlag ist einfach blöd gelaufen.“
    „Wir gehen nach der Probe zu Fabian.“
    Die Mädchen hingen ihren Gedanken nach. Irgendwas war hier ganz schief gelaufen. Fabian würde niemals stehlen. Aber er hatte ja Nico eine verpasst, oder?
    Romina war durcheinander. Was sollte sie denken? Nein, Fabian war nicht so einer, das sagte ihr Herz. Fabian war einer von den

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