Die Chance seines Lebens
und wusste, dass jetzt wirklich alles wieder in Ordnung kommen würde.
„Gut, jetzt werde ich erst einmal unseren Anwalt anrufen und klären, was weiter geschieht.“
Thomas löste sich von seinem Vater und half seiner Mutter dabei, den Tisch abzuräumen.
Sein Vater telefoniert lange, anschließend kam er in die Küche. „Wir treffen uns mit dem Anwalt vor dem Polizeirevier.“ Thomas machte große Augen und schluckte.
„Keine Angst, Thomas, du musst nicht in den Knast“, er lachte.
Thomas lächelte breit. War er froh! Froh, endlich mit seinen Eltern gesprochen zu haben! Hätte er das schon längst gemacht, würde er heute nicht so im Schlamassel sitzen.
Sein Vater fuhr mit ihm zum Polizeirevier.
Der Anwalt wartete bereits vor der Tür, dann gingen alle drei hinein.
Das Reden überließen sie dem Anwalt.
Ein Polizist nahm alles auf, und Thomas musste seine Aussage machen. Er erzählte alles, was sich in den letzten Wochen ereignete hatte. Er gab auch das Versteck der Jungen preis. Es dauerte nicht lange, und ein Polizeiwagen fuhr zu Nico. Auch Thomas erwartete eine Strafe. Aber laut seinen Anwalt, könnte er mit Erziehungsmaßregeln rechnen. Schließlich hatte er ein stabiles Zuhause.
Thomas ging mit seinem Vater nach Hause. Er wusste, dass er die Verantwortung für seine Taten übernehmen musste. Aber er war froh darüber, dass er endlich die Reißleine gezogen hatte. Es war vorbei.
Da blickte sein Vater ihn an. „In der Schule klärst du es aber selbst ab, da gehe ich nicht mit.“
Erschrocken schaute Thomas seinen Vater an. „Aber warum?“
„Ganz einfach, mein Sohn, du bist alt genug, und du hast jetzt das Schlimmste hinter dir. Außerdem hast du es dir auch selbst eingebrockt, oder?“
Thomas stöhnte, ausgerechnet in der Schule! „Ich habe aber Angst.“
„Ach Thomas, es gibt noch so viel in deinem Leben, wovor du Angst haben wirst. Aber da musst du durch! Ich kann dir nicht alles abnehmen. Außerdem wird es sicherlich nicht so schlimm werden.“ Er nickte seinem Sohn aufmunternd zu.
Thomas nickte.
„Okay! Ich werde mir auch Mühe geben, jetzt mehr Zeit für dich zu haben. Falls es anders kommen sollte, dann rede einfach mit mir! Wir wollen nicht noch einmal vor so einer Situation stehen.“
„Hand drauf!“, sagte Thomas, und sein Vater schlug ein. Thomas war müde und ging sofort ins Bett. Unruhig wälzte er sich darin. Er konnte nicht schlafen, er machte sich Gedanken. Ok, die Arbeitsstunden in einer sozialen Einrichtung würde er ableisten. Das würde ihn erwarten, meinte sein Vater. Er hatte wirklich Angst um Morgen. Na gut, angst war zu viel gesagt, es war ihm nicht einerlei. Aber er war das Fabian schuldig. Wenn er die Schule wieder besuchen kann, war es die Sache wert. Was würde der Direktor von ihm denken? Die Schüler dachten so und so schlecht von ihm, seitdem er sich Nico angeschlossen hatte. Und Yasmina? Die Nacht zog sich quälend langsam dahin.
Müde und lustlos stand er morgens auf und machte sich fertig. Er trödelte herum und verpasste seinen Bus. Sein Vater musste insgeheim schmunzeln, denn Thomas versuchte, die Angelegenheit hinauszuzögern. „Komm, ich bringe dich zur Schule!“
Thomas nahm seinen Rucksack und setzte sich ins Auto.
Sein Vater startete den Motor und fuhr los. Leise Klaviermusik ertönte im Innenraum. Jetzt musste er an Fabian denken, und ein Schreck fuhr ihm durch die Glieder. Fabian war von der Schule geflogen. Nein, er musste auf jeden Fall gleich mit dem Direktor reden. Der Schulverweis war ungerecht.
Das Auto hielt, Thomas stieg aus.
„Viel Glück!“, wünschte sein Vater und fuhr los.
Die Schüler grüßten Thomas nicht, sondern guckten ihn grimmig an.
Er scherte sich nicht darum. Schnurstracks machte er sich auf den Weg zum Direktor. Er meldete sich im Sekretariat an, um mit dem Direktor zu sprechen. Die Sekretärin meldete ihn an, dann durfte er in das Büro. Der Direktor war ja bereits durch Romina informiert, deswegen wunderte er sich nicht, dass Thomas zu ihm kam.
„Was hast du auf dem Herzen, Thomas?“
Aus Thomas platzte es heraus: „Fabian ist unschuldig!“ Er erzählte dem Direktor die ganze Geschichte. „Bitte holen Sie Fabian zurück, er kann wirklich nichts dafür. Er ist nicht gewalttätig, er konnte nicht anders handeln. Bitte geben Sie ihm auch eine Chance, dass er an dem Wettbewerb teilnehmen kann. Fabian kann wirklich toll Geige spielen.“
„Thomas, das finde ich sehr gut von dir, dass du
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