Die Chance seines Lebens
fünf letzten Bewerber gekommen.“
Fabian ließ den Kopf hängen.
Romina warf einen Blick auf ihre Uhr „Mist, ich muss los, sonst komme ich zu spät nach Hause!“
Die Mädchen standen auf.
Fabian brachte sie zur Tür.
Beide umarmten ihn kurz zum Abschied.
Fabian schloss die Türe und wollte gerade in sein Zimmer verschwinden, als seine Mutter den Kopf aus der Küche streckte. „Die Mädchen hätten immerhin noch etwas bleiben können.“
„Nein, die mussten nach Hause.“
„War aber nett von denen, dich zu Hause zu besuchen!“
„Ja, wir drei sehen uns bei den Proben. Jetzt darf ich ja nicht mehr teilnehmen.“
Seine Mutter ging zu Fabian und umarmte ihn. „Mein Junge, das tut mir so leid! Du hattest solche Hoffnungen damit.“ Fabian löste sich und schleppte sich traurig wieder in sein Zimmer. Er setzte seinen MP3-Player wieder auf und legte sich auf das Bett. Sein Blick ruhte auf dem Poster. Er würde nie so werden, wie sein Idol.
Nachdenklich blieb seine Mutter stehen. Es tat ihr leid, dass sein größter Traum geplatzt war.
Romina und Yasmina unterhielten sich auf dem Heimweg über Fabian. Sie konnten keine Möglichkeit finden, ihm zu helfen. „Ich kann ja verstehen, dass ihm seine Hand ausgerutscht ist. Nico hat es mehr als verdient. Wie oft hat er andere geschlagen. Und keiner hat sich darüber aufgeregt. Und bei Fabian wird gleich hart durchgegriffen. Das ist so ungerecht.“
„Du hast ja recht, Romina, aber es nützt nichts. Er hat nun mal Nico die Nase gebrochen. Wir können aber mit Thomas mal reden. Vielleicht können wir in dieser Angelegenheit etwas helfen. Aber ich glaube nicht, dass es was bringt.“
Romina nickte.
Thomas freute sich über die gebrochene Nase von Nico. Endlich hatte sich mal jemand gewehrt. Er fand es cool. Verdient hatte er es schon lange. Aber ausgerecht Fabian hätte er das nicht zugetraut. Nico hatte ihn wirklich richtig geleimt. Und dann noch von dem Wettbewerb ausgeschlossen zu werden, das hatte Fabian erst recht nicht verdient. Er konnte einfach so gut spielen. Er wäre sicherlich gut gestartet, vielleicht hätte er sogar den Preis gewonnen. Aber jetzt? Jetzt war mit einmal alles vorbei für Fabian. Und dann noch die Sache mit dem Diebstahl. Thomas war klar, dass ein Wort von ihm ausreichte, und die Sache wäre für Fabian erledigt. Aber er konnte sich nicht selbst anzeigen. Und was würden seine Eltern dazu sagen? Nein, das ging nicht!
Nico war schon während des Unterrichts zum Arzt gebracht worden. Deniz hatte ihn begleitet.
Thomas hatte keinen Bock mehr auf Nico, er ging lieber nach Hause. Aber wie kam er raus aus der blöden Sache?
Das Handy klingelte.
Romina war am Apparat.
„Was willst du?“
„Ich weiß, was ihr getan habt!“
Thomas schluckte. „Wer hat dir das erzählt?“ Blöde Frage gestand er sich ein, denn Romina konnte es ja nur von Fabian wissen.
„Das weißt du genau. Ich erzähle es allen in der Schule herum, dass ihr den Diebstahl verübt und ihn Fabian in die Schuhe geschoben habt.“
„Na und, du kannst uns nichts beweisen.“
„Hast du überhaupt kein schlechtes Gewissen, das du einem Menschen das Leben kaputtmachst? Für seine Fehler steht man gerade. Wann wirst du endlich mal erwachsen und fängst auch an, nicht nur an dich zu denken? Außerdem ist Nico überhaupt kein Umgang für dich. Übernehme doch endlich mal Verantwortung!“ Romina hielt Thomas eine Standpauke, die sich gewaschen hatte.
Thomas schrie in den Hörer: „Du kannst mich mal!“, er warf das Handy weg. „Scheiße, Scheiße, Scheiße!“ Er schlug mit der Faust gegen die Wand. Die Knöchel an seiner Hand waren abgeschürft, die Hand tat ihm weh. Mist, was mache ich nur? Die ganze Sache wächst mir vollkommen über den Kopf. Ich hätte schon längst aussteigen sollen. Gedanken über Gedanken schwirrten ihm durch den Kopf, aber er kam auf keinen Nenner. Morgen wird es die ganze Klasse erfahren und dann? Eigentlich auch egal. Gut, solange alle den Mund hielten, konnte keiner was beweisen. Und in der Klasse hatten sie keinen Mut, etwas gegen sie auszurichten. Aber er hatte wirklich ein denkbar schlechtes Gewissen wegen Fabian. Das hatte der nicht verdient. Aber was sollte er machen? Heute würde er sich auf keinen Fall zu ihrem Versteck begeben. Er brauchte Zeit zum Nachdenken. Dann bückte er sich und hob das Handy wieder auf.
Nicos Vater blickte ihn sprachlos an, als er die Wohnung betrat. Nico hatte Schmerzen und war sauer.
„Was
Weitere Kostenlose Bücher