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Die Chaos-Kompanie

Titel: Die Chaos-Kompanie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Kompanie hinüber, die in entgegengesetzten Ecken auf der anderen Seite des Raumes herumzappelten, und senkte ihre Stimme.
    »... alle Offiziere sind sich ziemlich gleich, und keiner von ihnen taugt zu mehr, als Berichte zu unterschreiben und Sachen auszubaden. Wenn ihr fragt, was ich vom arbeitenden Teil der Kompanie halte, den Frontschweinen, nun ja ... wisst ihr, was eine Omega-Kompanie ist?«
    Der plötzliche Lärm umgeworfener Stühle und zu Hurrarufen und Pfiffen erhobener Stimmen zog vorübergehend die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf sich. Länger brauchten die meisten der Kompanie nicht, um zu begreifen, dass es nur Supermücke war, die wieder einmal ausrastete.
    Supermücke war die kleinste Legionärin in der Kompanie und hatte ein hitziges Temperament, das bei jeder Provokation - echt oder eingebildet - explodierte. Besonders empfindlich war sie gegenüber allen Kommentaren hinsichtlich ihrer Größe ... oder des Mangels daran.
    »Ich frage mich, was die Mücke diesmal in Wut gebracht hat?« sagte Brandy nachdenklich.
    »Wer weiß?« meinte einer ihrer Zuhörer. »Neulich ist sie beim Frühstück in der Schlange vor der Essensausgabe auf mich losgegangen. Dabei hatte ich den Koch nur um einen kleinen Pfannkuchen gebeten.«
    »Das ist mal wieder typisch für sie.« Der Kompaniefeldwebel nickte, während andere beifällig in sich hineinlachten. »Wisst ihr, bei den ganzen Kämpfen, die das Zwerglein austrägt, müsste es eigentlich schon besser darin sein. Nun schaut euch das an!«
    Der angegriffene Legionär lachte unverhüllt, während er Supermücke vermittels der einfachen Taktik auf Armeslänge hielt, ihr die Hand vor den Kopf zu drücken, während sie blindwütig mit den Fäusten um sich drosch.
    Brandy schüttelte betrübt den Kopf.
    »Das sieht mehr wie ein Schulhof als wie eine Kompanie der Weltraumlegion aus. Das war's, was ich gerade über Omega-Kompanien sagen wollte. Wenn ich so die ganzen sonderbaren Käuze und Nervenbündel zusammenzähle, die wir in diesem Lager haben, ist es ein Wunder, dass ...«
    »Aaaach-TUNG!«
    Leutnant Armstrongs Stimme hallte von den Wänden wider, aber niemand schenkte dem sonderliche Beachtung.
    Von ihm ging das Gerücht, er sei als untauglich von der regulären Armee ausgemustert worden und habe sich deshalb nie von dem Reflex freimachen können, einfache Soldaten zum Hinnehmen der Grundstellung aufzufordern, sobald ein höhergestellter Offizier sich näherte. In der Legion wurden solche Traditionen nicht praktiziert. Höflichkeit zwischen den Rängen war eher eine Sache persönlicher Entscheidung als eine vorgeschriebene Pflicht. Sein Ausbruch lenkte jedoch immerhin die Aufmerksamkeit auf die Tatsache, dass soeben der neue Kompaniechef den Freizeitraum betreten hatte, und sämtliche Legionäre reckten die Hälse, um ihren neuen Boss zu sehen.
    Eingerahmt von der Tür und in einer >Rührt-euch<-Haltung, die zugleich entspannt war und vor mühsam gebändigter Energie vibrierte, beherrschte der Kompaniechef die Versammlung allein durch seine bloße Anwesenheit. Seine Uniform bestand aus einem glänzend schwarzen Overall, der mit goldenen Paspeln besetzt und maßgeschneidert war, um seinem schlanken Körper zu schmeicheln. Ein Rapier mit einem polierten, bronzeverzierten Säbelkorb, der an einem Wehrgehenk an seiner Seite baumelte, hätte ihn vielleicht komisch wirken lassen, wäre diese Wirkung nicht von dem eisigen Blick ausgeglichen worden, den er auf die Kompanie richtete. So verunsichernd waren sein Starren und sein Schweigen, dass mehrere Legionäre nervös von ihren Plätzen aufstanden und sich zu einer vagen Annäherung an die Grundstellung zusammenrissen. Der Kompaniechef schien es jedoch nicht zu bemerken.
    »Man hat mir berichtet, ihr wärt alle Verlierer und Außenseiter«, sagte er offen und ohne jede Einleitung. »Das glaube ich nicht ... auch wenn klar ist, dass die meisten von euch sich selbst für Verlierer halten, so, wie ihr euch benehmt.«
    Die Kompanie wechselte rasche Blicke, sich plötzlich unangenehm ihrer schmutzigen Uniformen und des im Raum verteilten Mülls bewusst.
    Ein paar Augen waren auf den Kompaniefeldwebel gerichtet, wie um zu fragen, was wohl aus dem erwarteten Scherz geworden sein mochte.
    Sie ignorierte sie, indem sie so tat, als konzentriere sie sich auf die Worte des Kompaniechefs, als er weitersprach.
    »Ich bin mir bewusst, dass euch allen die Fähigkeiten und Wesensmerkmale fehlen, die normalerweise den sogenannten

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