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Die Chaos-Kompanie

Titel: Die Chaos-Kompanie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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keine Fehler einzugestehen deutete auf ein dauerhaftes und nicht nur ein vorübergehendes Aussetzen seiner Urteilsfähigkeit hin.
    Der General witterte einen leichten Sieg, und seine Zähne blitzten auf, als er lächelnd fortfuhr.
    »Hauptmann Joker, meinen Sie, dass Sie oder irgend jemand sonst in der Weltraumlegion das Recht hat, einen Friedensvertrag mit einer Kultur oder Gesellschaft von Außerirdischen abzuschließen, die uns bisher unbekannt waren?«
    »Nein, Herr General. Dieses Recht liegt einzig und allein beim Rat der Allianz.«
    »Na, dann ...«
    »Aber ich verstehe nicht, was die Frage mit mir oder mit irgend jemandem unter meinem Kommando zu tun hat ... Herr General.«
    »Das wissen Sie nicht?« Blitzkrieg runzelte die Stirn.
    »Herr General ... wenn ich darf?« schaltete sich Streitaxt schnell ein. »Hauptmann Joker, wie würden Sie Ihre kürzliche Interaktion mit Angehörigen des Zenobischen Reiches beschreiben?«
    »Nun, Herr General, ich wurde in Kenntnis gesetzt, dass es eine Auseinandersetzung zwischen einem Angehörigen meiner Kompanie und einer bisher offensichtlich unbekannten Rasse gegeben hatte. Nachdem ich zunächst Maßnahmen getroffen hatte, um die unmittelbare Sicherheit der Schürfer, die wir zu beschützen haben, zu gewährleisten, nahm ich Kontakt zum Kommandanten dieser außerirdischen Macht auf, um festzustellen, ob sie eine Bedrohung für die Kolonie oder die gesamte Allianz darstellten. In diesem Gespräch stellte sich heraus, dass die Anwesenheit der Außerirdischen auf einen Maschinenschaden auf ihrer Seite zurückzuführen war, nicht etwa auf einen vorher überlegten Plan oder Angriff, und dass die Feindseligkeit von Nervosität und Unkenntnis auf beiden Seiten verursacht worden war. Entschuldigungen wurden ausgesprochen und angenommen.«
    »Und ...« soufflierte der General, nachdem einige Augenblicke des Schweigens verstrichen waren.
    »Das war der gesamte Umfang meines, offiziellen Gesprächs mit den Zenobiern, Herr General, das sich, wie ich glaube, durchaus innerhalb der Regeln abspielte, die für Legionsoffiziere niedergelegt sind.«
    »Was ist mit der Übereinkunft, Sumpfgelände gegen Waffen einzutauschen, Hauptmann?«
    Narrischs Gesichtausdruck blieb unschuldig.
    »Ich fungierte in der Tat als Mittelsmann und Makler bei einer solchen Übereinkunft, Herr General. Aber das war zu einem späteren Zeitpunkt, als ich bereits außer Dienst war. Darüber hinaus stellt diese Übereinkunft einen Geschäftsabschluss zwischen zwei Einzelpersonen dar ... nämlich Raumflottenleutnant Qual von den Zenobischen Expeditions-Truppen und meinem Vater. Meines Wissens - und ich war an allen Gesprächen im Umfeld dieser Übereinkunft beteiligt - wurde zu keiner Zeit erklärt oder auch nur angedeutet, dass dieser Handel die Allianz als Ganzes oder das Zenobische Reich zu etwas verpflichtet oder auch nur involviert. Wie ich schon sagte, handelt es sich schlicht um eine Abmachung zwischen zwei Einzelpersonen, und meine eigene Rolle in der Angelegenheit war statthaft nach Artikel ...«
    »Wir kennen den fraglichen Artikel, Hauptmann«, unterbrach Streitaxt, die gegen ein Lächeln ankämpfte. »Auf ihn wird in Ihrer Akte häufiger Bezug genommen.«
    General Blitzkrieg schüttelte vor Erstaunen und Verwirrung den Kopf.
    »Ist das legal? Ich meine, Geschäfte mit einer außerirdischen Rasse außerhalb der Allianz zu machen?«
    »Meines Wissens«, antwortete der Hauptmann zurück, »gibt es kein Gesetz, das ein solches Arrangement definitiv verbietet. Befänden wir uns im Kriegszustand mit den Zenobiern, läge die Sache vielleicht anders, aber ich glaube nicht, dass es irgendwelche Klauseln für den Handel mit intelligenten Außerirdischen gibt, die weder der Allianz angehören noch sich aktiv im Krieg mit uns befinden.«
    Er hielt inne und lächelte die untersuchenden Offiziere an.
    »Ich könnte mir vorstellen, dass die Jungs von der Steuer versuchen könnten, irgendeine Grundlage dafür zu finden, das Geschäft in Frage zu stellen, aber ich schlage vor, das überlassen wir den Scharen von Anwälten, die die Narrisch & Damlack-Rüstungswerke für solche Streitigkeiten beschäftigen. Um meine eingangs abgegebene Erklärung zu wiederholen - ich sehe keinen Grund, warum eine solche Frage der Rechtmäßigkeit, sofern sie sich überhaupt stellt, die Weltraumlegion berühren sollte ... oder, genauer gesagt, mich oder mein Kommando.«
     
    Nach der kurzen Pressekonferenz, auf der bekannt gegeben wurde,

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