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Die Chaos-Kompanie

Titel: Die Chaos-Kompanie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Stapel ließ.
    »Der Job wird allerdings durch die Tatsache erleichtert, dass die Schürfer dank des Drucks von Seiten verschiedener Umweltgruppen nur einen Tag pro Woche im Sumpf arbeiten dürfen ... Nebenbei bemerkt, ich vermute, dass die der Legion übertragene Aufgabe tatsächlich eine zweifache ist: nämlich die Schürfer zu beschützen und sie gleichzeitig zu überwachen, um sicherzustellen, dass sie sich an die ökologischen Richtlinien halten. Was auch immer zutreffen mag, von den Legionären wird nur verlangt, einmal in der Woche Dienst zu tun ... Obwohl es nach leichtem Dienst klingt, hege ich den Verdacht, dass es für die dort stationierten Legionäre nicht gut ist, so viel Freizeit zu haben.«
    »Was uns auf die Legionäre bringt«, sagte Narrisch grimmig.
    Der Butler nickte. »Ganz recht. Es ist ja nie ein Geheimnis gewesen, dass die Legion dank ihrer Politik der offenen Tür weitgehend aus Kriminellen besteht, die den Militärdienst einer etwaigen Gefängnisstrafe vorziehen. Nach Durchsicht der Personalakten Ihres neuen Kommandos ist man jedoch zu der Annahme gezwungen, dass dieser Außenposten mehr als den erwarteten Prozentsatz an ... äh ...«
    »Schwierigen Fällen aufweist?«
    »Nein. Damit hat es nicht sein Bewenden«, korrigierte Beeker. »Selbst wenn man nicht zwischen den Zeilen liest, wird deutlich, dass sich die Kompanie in zwei Hauptgruppen unterteilen lässt. Eine setzt sich, wie Sie richtig bemerken, aus jenen rowdyhaften Elementen zusammen, die sich nicht problemlos ins Militärleben einfügen können. Die zweite Gruppe stellt eher das andere Extrem dar. Sie sind von Natur aus oder durch eigene Entscheidung Pazifisten - ein Wesensmerkmal, das es ebenfalls schwierig macht, sie einer normalen militärischen Struktur einzuverleiben. Ich denke jedoch, es ist festzuhalten, dass anscheinend alle Angehörigen Ihres neuen Kommandos in die eine oder in die andere der beiden Gruppen fallen. Kurz gesagt, ist es meine wohlerwogene Meinung, dass Sie einer Truppe zugeteilt worden sind, die zur Gänze aus ... nun ja, Verlierern und Außenseitern besteht, in Ermangelung besserer Bezeichnungen.«
    »Mich selbst eingeschlossen, nicht wahr, Beeker?« Narrisch lächelte schief.
    »Es erweckt den Anschein, als würden Sie in bestimmten Kreisen als solcher angesehen«, sagte der Butler mit betonter Gleichgültigkeit.
    Narrisch streckte sich.
    »Ich stimme mit deiner Analyse überein, Beek - bis auf einen Punkt.«
    »Sir?«
    »Wenn du davon sprichst, sie würden in eine von zwei Gruppen fallen ... Ich sehe nichts von dem Zusammenhalt, der für eine Gruppe nötig ist, weder in den von dir angeführten Kategorien noch in der Kompanie selbst. Sie besteht aus einem Haufen von Individuen ohne jedes wirkliche Gruppen- oder Zugehörigkeitsgefühl.«
    »Ich fühle mich zu recht korrigiert. >Gruppe< war einfach nur ein bequemes Etikett.«
    Plötzlich beugte sich Narrisch vor, und seine Augen leuchteten trotz seiner offensichtlichen Müdigkeit.
    »Bequeme Etiketten sind eine Falle, Beek, in die hineinzutappen ich mir nicht erlauben kann. Nach allem, was ich weiß, waren es gerade die bequemen Etiketten, die dafür verantwortlich waren, dass ein großer Teil der Offiziere und Mannschaften als ... - wie nanntest du sie? - in diese Kompanie versetzt wurden.«
    »Verlierer und Außenseiter, Sir.«
    »Richtig, Verlierer und Außenseiter. Ich muss sie zu einer Einheit formen, und um das zu bewerkstelligen, muss ich sie zuerst als Individuen sehen. Menschen, Beeker! Immer reduziert sich alles auf Menschen. Ob wir übers Geschäft oder übers Militär reden, Menschen sind der Schlüssel!«
    »Natürlich sind Sie sich bewusst, Sir, dass nicht jeder in Ihrem Kommando unter die Kategorie >Mensch< fällt?« kommentierte der Butler anzüglich.
    »Du meinst die Nonhumanoiden? Stimmt, ich habe drei von ihnen. Was sind sie? Wollen wir mal schauen ...«
    »Zwei Sinthianer und ein Voltrone. Das heißt, zwei Schnecken und ein Warzenschwein.«
    »So etwas will ich nicht hören, Beeker.« Narrischs Stimme war scharf. »Verunglimpfungen einer Gattung sind die schlimmste Art von bequemen Etikett, und so etwas dulde ich nicht ... nicht einmal von dir, nicht einmal im Scherz. Wer immer sie sein mögen, sie sind Legionäre unter meinem Kommando und werden mit angemessener Höflichkeit behandelt. Ist das klar?«
    Der Butler hatte längst gelernt, zwischen den gelegentlichen Wutausbrüchen seines Arbeitgebers, die rasch wieder vergessen waren, und

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