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Die Chaos-Kompanie

Titel: Die Chaos-Kompanie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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überrascht von dem Zulauf. Er hatte sogar vor einigen Minuten eine Vorführung von Stockkampftechniken durch einen seiner Männer angekündigt, um die Aufmerksamkeit der Zuschauer bis zum Beginn des ersten Kampfes zu fesseln.
    Die Figur im Kampfanzug, die auftrat, erregte indes Aufsehen bei den Red Eagles, erkannte man sie doch schnell als den Legionär, der ihren Hauptfeld Spengler während des Wettbewerbs am Nachmittag mit dem Messer in Schach gehalten hatte. Nachdem er zugesehen hatte, wie die kleine, braune Gestalt ihre Stäbe in einem verwirrenden und verwischten Muster von ineinandergreifenden Kreisen und Luftschlägen umherwirbelte, machte O'Donnel sich jedoch keine Gedanken mehr über eine >inoffizielle Revanche-Forderung< seiner Truppe. Die Red Eagles waren allesamt Nahkampf-Experten, und diese Sachkenntnis schloss die Weisheit ein, sich niemals mit jemandem anzulegen, der eine Kampftechnik beherrschte, mit der man selbst nicht vertraut war.
    Ohne noch länger von der fesselnden Vorführung in der Halle Notiz zu nehmen, musterte der Major einen Augenblick lang die unscheinbare Gestalt, die sich ruhig im Hintergrund der Halle aufwärmte.
    Er hatte schon wieder eine Überraschung erlebt, als die Kombattantenlisten ausgetauscht wurden und er feststellte, dass die Legion für den Florettkampf eine Frau ins Rennen schickte. Nachdem der erste Schreck verflogen war, hatte er angeboten, den Teilnehmer, den er für diesen Teil des Wettkampfs nominiert hatte, durch eine Frau zu ersetzen, aber der gegnerische Kommandant hatte es abgelehnt, ihm beim Wort zu nehmen. Sein einziger Kommentar war gewesen: »Sie haben Ihre besten Leute ausgesucht und wir unsere.«
    Das Florettfechten war die schwächste Disziplin der Red Eagles. Im Normalfall hätte O'Donnel selbst mit dieser Waffe gefochten, weil er der beste Fechter der Einheit nach Corbin war, der wiederum natürlich Säbel fechten würde.
    Das hätte möglicherweise den Wettstreit nach nur zwei Teildisziplinen beendet, ohne dass sie ihren schwächsten Fechter hätten aufbieten müssen. Unglücklicherweise hatte Narrisch ihn auf den Degen festgenagelt, so dass die Möglichkeit bestand, dass sich alles in der dritten und letzten Runde entscheiden würde. Mit dem Degen kämpfen war eine kitzlige Angelegenheit. Wenn man die Spitze seiner Waffe nicht genau kontrollierte oder das Timing nur eine Winzigkeit danebenlag ...
    Einmal mehr zwang der Major seine Konzentration zurück auf seine eigenen Vorbereitungen. Es hatte keinen Sinn, sich mit Spekulationen verrückt zu machen. In Kürze würde der Fall ein für alle Male in praxi erledigt sein.
    Die Stock-Demonstration war inzwischen vorbei, und der Schiedsrichter - Trainer des Universitäts-Fechtvereins - trat ans Mikrofon, um sich an das Publikum zu wenden.
    O'Donnel hatte ihn bereits vorher kennengelernt - ein drahtiger, kleiner Mann, der offensichtlich nervös war, angesichts des Publikums diese Begegnung zu leiten. Dennoch klang seine Stimme fest und selbstsicher, als er begann, dem Publikum die genauen Regeln dieser Sportart zu erklären.
    Der Major nahm seine Dehn- und Streckübungen wieder auf. Er wusste, dass es ungemein schwierig ist, einige der Feinheiten des Fechtsports, wie das >Stoßrecht<, denjenigen zu erklären, die nur darauf warteten, zu sehen, wie sich >Leute von Seil zu Seil schwingen und dabei mit Schwertern aufeinander einhacken<.
    Einfach ausgedrückt, ist das >Stoßrecht< eine Regel, die dazu dienen soll, den wahren Geist des Duellierens zu erhalten. Nach dieser Regel muss Fechter B, sobald Fechter A durch das Vorstrecken der Waffe einen Angriff führt, der auf eine Blöße des Körpers von B gerichtet ist, zunächst parieren oder die Bedrohung auf andere Art abwenden, bevor er selbst einen Gegenangriff einleiten kann. Dahinter steckt der Gedanke, dass es bei der Verwendung >echter< Waffen, die Verletzungen bewirken öder töten können, töricht wäre, einen Angriff auf sich selbst zu missachten, nur um einen eigenen zu starten. Obwohl das Konzept an sich simpel sein mag, verstreicht bei einem Fechtkampf viel Zeit, da die Fechter nach einer blitzschnellen, kaum zu verfolgenden Kampfsequenz ungeduldig warten, bis der Kampfrichter exakt nachvollzogen hat, wer während des Austauschs jeweils Stoßrecht hatte, damit der tauch oder Punkt vergeben werden kann. Das ist ungefähr genauso spannend, wie Gras beim Wachsen zuzusehen. Das einzige, was noch langweiliger ist, als das Stoßrecht festzustellen, ist

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