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Die Chaos-Kompanie

Titel: Die Chaos-Kompanie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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auf und setzte ihren hartnäckigen Vormarsch durch die Staubwolken fort.
    Mit der eisernen Disziplin eines schlachterprobten Veteranen kehrte der Hauptfeldwebel dem Geschehen den Rücken und begann, den ersten Patronengurt in das MG einzulegen.
    Sollte doch der Major sich darum kümmern, ob die Taktik der Legionäre den Regeln entsprach oder nicht. Er hingegen musste dafür sorgen, dass sie ihre Köpfe unten behielten, während sie unter dem Draht herrobbten. Niemand bewältigte dieses Hindernis schnell. Nicht mit Leuchtspurkugeln, die ihm um die Ohren ...
    Plötzlich stand die Welt rings um ihn kopf. Als der Feldwebel gewaltsam umgestülpt und auf die Plattform geknallt wurde.
    Benommen und durcheinander versuchte er sich aufzurappeln, nur um erneut flach hingestoßen zu werden, diesmal mit einer solchen Wucht, dass ihm die Zähne klapperten.
    »Mmmhh ... du ... schön unten bleiben. Okay?«
    Ein beerenbraunes Gesicht mit obsidiandunklen Augen rückte in sein Blickfeld. Einer der schwarzuniformierten Legionäre hockte auf dem zu Fall gekommenen Hauptfeldwebel, und Spengler spürte den leichten Druck einer Messerspitze unter seinem Kinn.
    »Wa,.. was macht ihr denn da?« keuchte er und bemühte sich zu sprechen, ohne seine Kinnlade zu bewegen. »Das könnt ihr doch nicht ...«
    Er verstummte, als sich der Druck unter seinem Kinn verstärkte.
    »Hauptmann befiehlt mir, er sagen: >Escrima, will ich, dass du sollst helfen, Hindernisse beseitigen< In diesem Fall, du sein Hindernis, ja? Ich dich beseitigen mit Gefangennahme. Du wollen, dann ich dich töten statt dessen.«
    Nachdem er blitzschnell alle Möglichkeiten durchgegangen war (denn der Feldwebel war keineswegs geneigt, sein Leben darauf zu verwetten, dass der Legionär scherzte), entschied Spengler sich dafür, ruhig dort liegenzubleiben, wo er war. Das hinderte ihn natürlich nicht daran, innerlich zu kochen, während er zusah, wie der Stacheldraht an seinem Standort mit Drahtschneidern beseitigt wurde und nur wenige Sekunden später die ganze Kompanie über dieses eigentlich schwierige Hindernis hinwegstürmte, ohne aus dem Tritt zu kommen.
     
    »Aber Sie können sie doch nicht einfach so davonkommen lassen ... Herr Major!«
    Hingelümmelt in einem der >Gästezimmer< der sagenhaften Unterkünfte der Weltraumlegion, die ihnen für die Dauer des Wettkampfes zur Verfügung gestellt worden wären, bedachte Major O'Donnel seinen Kompaniefeldwebel mit einem finsteren Blick.
    »Ich habe nicht gesagt, dass wir sie davonkommen lassen wollen«, sagte er gepresst. »Ich sagte, dass ich keinen förmlichen Protest einlegen werde.«
    »Aber sie haben die Hindernisbahn nicht bewältigt ... sie haben sie niedergemacht!«
    »Und das hätten wir auch tun können ... wenn wir darauf gekommen wären«, brüllte der Major. »Wir hatten die Ausrüstung in unserem Gepäck, und es waren Gefechtsbedingungen vereinbart. Wir hätten im Gefecht auch so gehandelt. Wir sind bloß in die Falle gestolpert, konventionell zu denken, das ist alles.«
    »Jedenfalls entsprach das, was die getan haben, ganz sicher nicht den Regeln«, knurrte der Feldwebel.
    »Das tat die Präsentationsformation, die wir heute morgen eingesetzt haben, auch nicht. Gut, wir hatten unsere Chance, anzugeben, ohne dass sie gemault haben, und nun hatten sie ihre. Im Moment steht es unentschieden.«
    »Also lassen wir das als Sieg der Legion durchgehen?« fragte Spengler in einem Versuch, den Ehrgeiz des Majors anzustacheln.
    »Sehen Sie den Tatsachen ins Auge, Hauptfeld. Wir haben verloren. Sie haben unsere Zeit unterboten, ohne irgendwelche Hindernisse auszulassen ... und sie haben es mit zehnmal so vielen Leuten geschafft. Natürlich haben wir es ihnen leichtgemacht. Das war eine ziemlich müde Vorstellung, die unsere Jungs da heute geboten haben. Offengestanden, ich finde, dass wir es nicht verdient hätten, diese Disziplin zu gewinnen. Wir haben rumgesessen, während sie sich den Arsch aufgerissen haben. So steht man halt nicht oben auf dem Siegertreppchen!«
    Der Hauptfeldwebel hatte den Anstand, schuldbewusst dreinzublicken.
    »Wir wussten nicht, dass sie derart auftrumpfen würden, Herr Major«, sagte er und wich dem Blick des Offiziers aus.
    »Wir sind zu überheblich und selbstsicher geworden, bis zu dem Punkt, den Gegner grob zu unterschätzen«, stellte O'Donnel klar. »Zuallermindest, Haupfeld, schulden wir diesen Legionären Dank dafür, dass sie uns eine wichtige Lektion erteilt haben. Ich schätze, wir

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