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Die Chaos Queen

Die Chaos Queen

Titel: Die Chaos Queen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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wir mal, was du über Computer weißt.«
    Ach, du liebe Güte.
    Mittags konnte ich mit der Telefonanlage umgehen und wusste, wie ich im Internet zurechtkam. Die meisten Suchprogramme, mit denen bei RangeMan gearbeitet wurde, kannte ich bereits. Gelegentlich hatte ich sie auf Connies Computer benutzt. Abgesehen von Connies üblichen Suchprogrammen hatte RangeMan noch einige mehr, die erschreckend zudringlich waren. Nur zum Spaß gab ich meinen Namen in eine der Supersuchmaschinen ein. Als ich sah, was auf dem Bildschirm erschien, wurde ich blass. Ich hatte keine Geheimnisse. Bis auf eine Webcam-Aufnahme meiner letzten Untersuchung beim Frauenarzt war alles da.
    Ich ging mit Silvio in die Küche und begutachtete das Nahrungsangebot: frisches Obst und geputztes, klein geschnittenes Gemüse. Puten-, Roastbeef- und Thunfischsandwiches aus Körnerbrot. Magerjoghurt. Energieriegel. Saft. Entrahmte Milch. Wasserflaschen.
    »Keine Tastykakes«, sagte ich zu Silvio.
    »Früher hat Ella Teller mit Plätzchen und Schokoriegeln hingestellt, aber wir wurden zu dick, deshalb hat Ranger sie verboten.«
    »Ein harter Mann.«
    »Kannst du wohl sagen«, entgegnete Silvio. »Ich hab tierischen Respekt vor ihm.«
    Ich nahm mir ein Putensandwich und eine Wasserflasche und kehrte zurück an meinen Arbeitsplatz. Hal, Woody und Vince beobachteten die Monitore. Silvio räumte seinen Spind aus. Ich war jetzt offiziell die Computermaus. In meinem Eingangskörbchen lagen drei Anfragen für Sicherheitschecks. Merke: Nie den Arbeitsplatz verlassen. Ist er unbewacht, taucht Arbeit auf. Ich sah nach, von wem die Anfragen kamen. Frederick Rodriguez. Den kannte ich nicht. Hatte ihn nicht im Überwachungsraum gesehen. Es gab noch eine weitere Büroetage. Ich nahm an, dass Frederick Rodriguez da saß.
    Ich rief meine Mutter mit meinem neuen Handy an und gab ihr die Nummer durch. Im Hintergrund hörte ich meine Großmutter.
    »Ist das Stephanie?«, brüllte Grandma Mazur. »Sag ihr, dass morgen Vormittag die Beerdigung von Mama Macaroni ist, einer muss mich hinbringen.«
    »Du gehst nicht zu der Beerdigung«, sagte meine Mutter zu Grandma Mazur.
    »Das wird die größte Feier des Jahres«, erwiderte Grandma.
    »Da muss ich hin.«
    »Joseph hat dir den Leberfleck gezeigt, bevor er ihn der Polizei übergeben hat«, sagte meine Mutter. »Damit musst du dich zufriedengeben.« Dann sprach sie wieder mit mir. »Wenn du sie zu dieser Beerdigung bringst, mache ich nie wieder gestürzten Ananaskuchen für dich.«
    Ich legte auf, aß mein Sandwich und gab den ersten Namen in den Computer ein. Als ich mit dem zweiten Namen fertig war, war es fast drei Uhr. Ich legte die dritte Anfrage beiseite und sah mir die Gorman-Akte an. Dann tat ich, wie Ranger geheißen hatte, und ließ Gorman erneut durch alle Suchprogramme laufen. Ich rief Morelli an, um mich zu vergewissern, dass es ihm gut ging, und um ihm zu sagen, dass ich später nach Hause kommen würde. Es entstand eine kleine Pause, in der er um sein Vertrauen zu mir kämpfte, dann bat er um ein Sixpack Budweiser und zwei Chili-Hotdogs.
    »Ach, übrigens«, sagte er. »Der Kollege aus dem Labor hat angerufen: Der Leberfleck war aus Modelliermasse.«
    »Erzähl das nicht Grandma«, sagte ich. »Das verdirbt ihr den ganzen Spaß.«

10
    Ich druckte die Gorman-Suche aus, dann recherchierte ich Louis Lazar. Ich erhielt Unmengen an Information: Geburtsdatum, medizinische Geschichte, bisherige Anstellungen, Militärdienst, Kredite, Wohnorte, Noten in der Highschool. Beide Männer waren nicht aufs College gegangen. Zu den persönlichen Angaben gehörten Fotos, Ehefrau, Kinder, verschiedene Angehörige.
    Ich druckte die Ergebnisse über Lazar aus und machte mit Michael Barroni weiter. Das meiste wusste ich bereits, aber einige Informationen waren neu. Ich kam mir wie ein Eindringling vor. Seine Frau hatte zwei Fehlgeburten gehabt. Vor einem Jahr war er wegen Angstzuständen psychiatrisch behandelt worden. Mit sechsunddreißig war er an einem Bruch operiert worden. Er hatte die dritte Klasse wiederholt.
    Gerade hatte ich angefangen, die Kredite von Barroni näher unter die Lupe zu nehmen, da klingelte mein Handy.
    »Ich hab Hunger«, sagte Morelli. »Es ist sieben Uhr. Wann kommst du endlich nach Hause?«
    »Oh, tut mir leid. Ich hab die Zeit ganz vergessen.«
    »Bob wartet schon an der Tür.«
    »Alles klar! Ich komme sofort.«
    Ich brach die Barroni-Suche ab und legte die Akten von Lazar und Gorman in die oberste

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