Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Chaosschwestern legen los - Mueller, D: Chaosschwestern legen los

Titel: Die Chaosschwestern legen los - Mueller, D: Chaosschwestern legen los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar H. Mueller
Vom Netzwerk:
Cornelius schnarcht«, sagt Iris. »Weil Iris abends immer so lange in der Küche steht und brutzelt und mich dann weckt, wenn sie ins Zimmer kommt«, sagt Cornelius. Aber ich schätze, sie werden doch immer nur in einem der beiden Zimmer schlafen. Sie sind ja daran gewöhnt. Allerdings ist es natürlich ziemlicher Luxus, dass sie jetzt die Auswahl haben.
    Unten haben wir außer der Küche dann noch zwei Wohnzimmer und ein Esszimmer und ein Zimmer für Rema. Und im Keller einen Bandraum für Cornelius’ Rainbows und eine große Waschküche und einen Vorratsraum und einen Raum für Gerümpel, der bereits knallevoll ist. Schon toll, so ein Riesenhaus!
    »Viel Spaß!«, ruft Gregory und winkt, als sich unsere Wege in der Schule trennen.
    Livi wirft mir nur einen Blick zu, der leidender nicht sein könnte. Meine Güte, möchte echt mal wissen, was an einem Montagmorgen so schlimm sein soll! Dann schieben die beiden ab in ihre Klasse.
    Tessa winkt kurz und segelt rüber zu Dodo. Und ich gehe zu Miriam und Lasse und Brenda und Sophie und meinen anderen Freunden.
    Ich lächele supergut gelaunt, weil ich so wahnsinnig stolz bin auf mein Designer-Shirt und weil ich nicht abwarten kann, was die anderen dazu sagen werden.
    »Hi!«, grüße ich lässig. Und dann schäle ich mich
schnell aus meiner Jacke, damit die anderen mein Shirt auch sofort bewundern können.
    »Hi Malea!«, grüßen Miri und Lasse und Brenda und Sophie zurück.
    »Wie war der Umzug?«, fragt Lasse.
    »Ganz gut«, nuschele ich knapp, denn ich will doch jetzt überhaupt nicht von unserem Umzug erzählen, ich will doch jetzt, dass sie mein Shirt bewundern.
    »Und das Huhn?«, fragt Sophie neugierig grinsend. »Ist das noch in eurem Garten?«
    Ich lächele kurz. »Ja, ja, Aurora ist noch da. Und es könnte gut sein, dass sie niemandem gehört, und dann behalten wir sie.«
    »Cool«, meint Brenda und kichert. »Ein Huhn als Wachhund. Kräht das dann immer, wenn ein Einbrecher kommt?«
    »Hühner krähen doch nicht«, grunzt Lasse verächtlich. »Ein Huhn ist doch kein Hahn, weißt du das nicht?«
    »Na schön, dann gackert es eben«, meint Brenda beleidigt und zieht eine Extra-Grimasse für Lasse.
    Jetzt kichert Lasse.
    Na ja, ob Aurora der perfekte Wachhund ist – egal, ob sie gackert oder kräht – das weiß ich nicht. Sie scheint sich ja nicht wirklich um irgendwas zu scheren. Pickt immer nur im hinteren Garten herum und legt ab und zu Eier, wie Livi gestern rausgefunden hat. Was Hühner eben so tun. Und ich glaube nicht, dass sie damit aufhören würde, bloß weil irgendwelche Einbrecher unser Haus ausrauben wollten. Aber ich will jetzt auch nicht über Hühner nachdenken. Ich will, dass die hier endlich MEIN SHIRT ANGUCKEN! Und das tun sie dann auch endlich. Allerdings nicht so, wie ich mir das vorgestellt habe.

    »Was hast DU eigentlich an?«, fragt Lasse als Erstes und zieht die Augenbrauen hoch. Wobei ich mir noch nichts denke, denn Jungs haben sowieso keinen Geschmack, was Klamotten angeht.
    Aber eine Sekunde später ruft Brenda: »Uuuh, Malea! Was ist das denn für ein fleckiges, altes Shirt?«
    Fleckig? Das ist Batik ! Das ist Kunst! Ich halte die Luft an und starre sie nur völlig verdattert an.
    Doch dann meint auch Sophie: »Habt ihr eure Kleiderkisten noch nicht ausgepackt? Hattest du nichts Vernünftiges mehr zum Anziehen? Du Ärmste!«
    Und Miri fragt sogar: »Ist das vom Sperrmüll?«
    Jetzt kann ich endlich diese Redewendung verstehen, die man oft in Büchern liest, wo Leute sich fühlen, als hätten sie einen Eimer Wasser über den Kopf bekommen. Ich habe eben gerade vier Eimer Wasser ins Gesicht bekommen. Die Eimerträger heißen Miriam, Brenda, Lasse und Sophie, und ich kann versichern, dass sich das nicht allzu gut anfühlt. Es fühlt sich sogar überhaupt kein bisschen gut an. Einen winzigen Moment lang sogar so, als ob mir gleich Tränen in die Augen schießen.
    Zum Glück habe ich nicht sehr nah am Wasser gebaut. Ich schlucke einen Klumpen in meinem Hals herunter und schaue Miri, Lasse, Brenda und Sophie trotzig an. »Das habe ich gestern selbst gefärbt.«
    Die vier glotzen mich an, als hätte ich erzählt, wir seien gestern nach Sibirien gezogen. Da würde man dann auch erst mal nicht wissen, was man sagen soll.
    »So«, sagt Brenda.
    »Aber warum denn?«, fragt Sophie. Wahrscheinlich denkt sie immer noch, ich hätte keine andere Wahl gehabt, als dies hier zu tragen.

    Ich schlucke zur Sicherheit schnell zwei, drei weitere Male

Weitere Kostenlose Bücher