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Die Chaosschwestern legen los - Mueller, D: Chaosschwestern legen los

Titel: Die Chaosschwestern legen los - Mueller, D: Chaosschwestern legen los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar H. Mueller
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behalten.«
    Kenny funkelt Cornelius böse an. »Aurora ist nicht albern. DU bist albern, Papa.«
    »Hm.« Cornelius’ Gesicht sieht zerknittert und ziemlich getroffen aus. Er räuspert sich und guckt ratlos zu Iris rüber. (Warum lässt er Kenny eigentlich alles durchgehen, wo er uns andere schon längst angeraunzt hätte?)

    Dann fällt ihm doch noch etwas ein, was er sagen könnte.
    »Cornelius!«, sagt Cornelius sehr entschieden und beinahe streng zu Kenny. »Ich heiße Cornelius.«
    Kenny lächelt komplett unbeeindruckt. »Och, Papa, sag doch, dass wir Aurora behalten dürfen, ja? Außer uns will sie ja sowieso keiner!«
    Das zumindest scheint zu stimmen. Denn gestern Nachmittag hat Iris kurz entschlossen alle restlichen Nachbarn in unserer Straße gefragt. Aber keiner hat ein Huhn vermisst oder auch nur von dessen Existenz gehört.
    Brrrrr! Der Kakao ist heute noch schlechter als sonst.
    Iris hat mein Zusammenzucken bemerkt.
    »Tut mir leid«, murmelt sie und sieht ehrlich geknickt aus. »Das liegt nur an dem Herd. Der ist ganz anders als unser alter, heizt viel schneller, weißt du. Ich fürchte, ich muss mich erst an ihn gewöhnen. Morgen schmeckt es bestimmt besser.«
    Ja, sicher, Iris! Und morgen kommt außerdem der Osterhase mit dem Weihnachtsmann im Gepäck und schenkt uns allen Freikarten für die nächste bemannte Mondfahrt.
    Apropos Mondfahrt. Ungefähr so ungewöhnlich wie eine Mondfahrt ist die Neuigkeit, dass Rainbow . am Samstag einen Riesenauftritt bei einem Festival in Österreich haben. So hat es uns zumindest Cornelius verkauft. Aber eigentlich ist es nur ein ziemlich kleines Musikfestival irgendwo in der Nähe von Salzburg. Na ja, immerhin, es ist ein Auslandsauftritt.
    Cornelius jedenfalls schien hochzufrieden, als er uns das am Abend nach dem Umzug erzählt hat. »Manchmal geht es Schlag auf Schlag im Leben«, hat er gelächelt.
Was wohl heißen sollte, dass es erst mal natürlich ein Riesenglücksfall war, dass wir das Haus hier geerbt haben, aber dass Cornelius es offenbar für einen ähnlich großen Glücksfall hält, dass Rainbow nach Österreich eingeladen worden ist. Und – ähm – das ist es wohl auch. Vermutlich haben die Österreicher nur die netten Fotos von Cornelius und seinen Bandkumpels auf ihrer Website gesehen, aber es versäumt, sich auch mal eine CD anzuhören. Das wird möglicherweise ein böses Erwachen geben! Trotzdem freue ich mich natürlich für Cornelius.
    Aber das Beste ist: Wir haben endlich mal ein ganzes Wochenende für uns allein. Mit Rema natürlich. Aber die stört ja nicht. Denn Iris ist so stolz auf Cornelius, dass sie glatt mitfährt. Obwohl Cornelius zehnmal betont hat, dass sie das wirklich nicht müsste. Aber ich nehme an, Iris denkt, dass eine Gelegenheit, die Rainbows auf einer Festivalbühne zu sehen, womöglich nie wieder kommt.
    Iris und Cornelius werden am Samstagmorgen nach Salzburg fliegen und erst am Montagabend zurückkommen. Cornelius’ Bandkumpel Matte und Kunzi fahren mit dem Bandbus, den ganzen Instrumenten und dem restlichen Kram schon am Donnerstag los. Die anderen fliegen mit Iris und Cornelius zusammen.
    Also – juchhu – das nächste Wochenende ist ein Wochenende ohne Eltern!
    Man muss ja bedenken, dass alle normalen Kinder, ich meine Kinder mit normalen Eltern, praktisch jeden Tag elternfreie Zeit im Haus verbringen können. Normale Väter und Mütter gehen doch morgens aus dem Haus, kommen erst abends wieder, verdienen so ihr Geld und haben den Anstand, ihren Kinder dadurch genug Freiraum für eine gelungene Entwicklung zu geben.

    Iris und Cornelius aber sind den ganzen, ganzen, ganzen Tag im Haus. Und ständig hört man Cornelius neue Melodien pfeifen oder mit irgendwas auf irgendwas anderem herumtrommeln, während dabei ein permanenter Geruch von verbranntem Essen durchs Haus wabert. Wie soll ich mich da normal und angemessen entwickeln können? Das ist doch keine Umgebung, in die man Leute einladen möchte! Kein Wunder, dass ich keine richtige Freundin habe.
    Rema erzählt gerade sehr angeregt von ihrem gestrigen Besuch bei Walter Walbohm, unserem Nachbarn.
    »Woher weißt du, dass er Walter heißt?«, fragt Kenny.
    Rema lacht. »Weil er mir das gesagt hat. Er findet es netter, wenn wir uns alle duzen. Walter ist nämlich zum Glück alles andere als ein Spießer.«
    »Und seine Frau?«, fragt Iris. »Ist die auch nett?«
    »Welche Frau?«, fragt Rema erstaunt. Dann hellt sich ihr Gesicht auf. »Ach, du meinst bestimmt

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