Die Cholesterin-Luege
Selbst die Messung der Cholesterinwerte beschränkt sich auf einzelne Untersuchungen, in vielen als besonders wertvoll hervorgehobenen Statistiken auf nur eine Messung im Jahr, mitunter sogar nur auf eine einzige Messung zu Beginn und zum Schluss einer über Jahre (fünf Jahre) gehenden Beobachtungszeit.
Niedriger Cholesterinspiegel erhöht die Lebenserwartung nicht.
Keine einzige wissenschaftlich untermauerte Statistik kann, wie Newman feststellte, einen Einfluss einer Cholesterinsenkung auf die Entwicklung einer Arteriosklerose oder einer koronaren Herzkrankheit oder etwa auf eine verbesserte Lebenserwartung aufzeigen.
Wissenschaft verlangt nach ethischen Grundprinzipien.
Da Cholesterin die Grundsubstanz für viele lebensnotwendigen Stoffe darstellt, vor allem für die Steroidhormone, die u. a. den Eiweiß-, Kohlenhydrat- und Mineralhaushalt regeln, verlangt die Überprüfung der Wirkung einer Cholesterinsenkung eine gleichzeitige Kontrolle zumindest der Hormon-, Eiweiß- und Mineralwerte. Aber das erfordert medizinisches Wissen, große Zeitopfer und eine seriöse moralische Einstellung zur wissenschaftlichen Arbeit.
Erschreckende Steigerung der Todesrate durch Lipidsenker.
Eine Studie, die ähnlich der finnischen Studie zu denken gibt, ist die Helsinki-Herzstudie I und II. Die Helsinki-Herzstudie I und II wurde 1987 veröffentlicht und zeigt keinen Unterschied in den Todesfällen nach koronarer Herzkrankheit zwischen der mit Cholesterinsenkern behandelten Gruppe und der unbehandelten Gruppe. Überraschend aber war die Feststellung, dass bei medikamentöser Cholesterinsenkung eine 40-prozentige Zunahme an nicht-koronaren Todesfällen und eine 20-prozentige Zunahme der Gesamtmortalität verzeichnet wurde.
Die 2. Helsinki-Herzstudie, die 1993 veröffentlicht wurde, ergab sogar bei der mit Cholesterin senkenden Medikamenten behandelten Gruppe eine Steigerung der tödlichen und nicht-tödlichen Herzinfarkte sowie der Gesamtmortalität um 50 Prozent. Eine Nachanalyse zu der Herzstudie ergab eine Zunahme der Krebstodesfälle um 43 Prozent.
Cholesterin senkt die Krebsgefahr.
Die Steigerung der Krebstodesfälle überrascht nicht, denn das gesamte Zellsystem benötigt täglich Cholesterin, und eine Minderung des Cholesterinspiegels muss automatisch auch eine Störung der Zellfunktionen zur Folge haben, aus denen sich degenerative Veränderungen entwickeln können. Hierfür spricht auch die Arbeit von Professor Walli vom Biochemischen Institut des Klinikums Großhadern der LMU München, der bei allen von ihm überprüften Krebskranken einen auffallend niedrigen Cholesterinspiegel festgestellt hat.
Newman schließt seine Betrachtungen über die Statistiken damit, dass aus keiner Studie der Nutzen einer Cholesterinsenkung zu erkennen war und die in allen Studien ersichtliche Steigerung der Gesamtmortalität Grund genug sei, darauf hinzuweisen, »dass wir keine Cholesterinsenkung durchführen dürfen«.
Kurz geht Newman auf den Einfluss der Ernährung auf den Cholesterinspiegel ein und betont, dass durch die Nahrung die Höhe des Cholesterinspiegels weder gesteigert noch gesenkt werden könne und diesbezügliche Änderungen nur kurzfristig und maximal im Bereich von ca. fünf Prozent zu erzielen seien.
Aussagen von Professor Dr. P. Skrabanek, Dublin
Fettkonsum und Herzinfarktrate hängen nicht zusammen.
Skrabanek, dessen Buch »Torheiten und Trugschlüsse in der Medizin« in vielen Sprachen erschienen ist, macht zunächst darauf aufmerksam, dass die Herzinfarkt-Todesfälle in den verschiedenen Ländern und Städten sehr unterschiedlich sind. Es gibt in Dänemark zum Beispiel doppelt so viele wie in Belgien, in Nordirland sind sie drei Mal höher als in Griechenland. In allen überprüften Ländern ist die Lebenserwartung nahezu vollkommen gleich. Die Statistiken mancher Autoren könne man als unerlaubte Irreführung ansehen, wenn man wie Ancel Keys behauptet, dass Länder mit niedrigem Fettkonsum eine geringere Herzinfarkt-Mortalität hätten als Länder mit höherem Fettkonsum. Solche statistischen Weisheiten seien schon deswegen falsch, weil Länder mit bekanntlich hohem Fettkonsum wie Frankreich und Japan eine vielfach geringere Herzinfarkt-Todesrate haben als die cholesterinbewusst lebenden Amerikaner und Engländer.
Jeder entwickelt im Laufe seines Lebens eine Arteriosklerose.
Dass immer mehr Herzinfarktrisiken oder Risiken für die Entwicklung einer Arteriosklerose angegeben werden – es werden laut
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