Die Cholesterin-Luege
Skrabanek 375 Faktoren genannt–, beweist die Unsicherheit in der Darstellung der Arteriosklerose. Dominierend sei nach wie vor der erbliche Faktor und die Tatsache, dass jeder Mensch von einer Arteriosklerose mehr oder weniger starken Ausmaßes befallen wird und dass einige Faktoren eine besondere Herz- und Kreislaufbelastung darstellen, wie vor allem Nikotin, Bluthochdruck, Alkohol, Gicht, Diabetes, Dauerstress etc. Aber selbst diese wenigen Hauptfaktoren, die bei jeder seriösen Statistik mitberücksichtigt und genau mitkontrolliert werden sollten, werden von den Epidemiologen überhaupt nicht oder nur sehr oberflächlich überprüft.
Skrabanek unterstreicht, wie schon durch Professor Immich erwähnt, die erschreckend negativen Erkenntnisse der Framingham-Studie, die ihn zu folgender Äußerung veranlassen: »Es ist kaum in der Medizin etwas so gut bewiesen worden wie die Erfolglosigkeit dieser multiplen Intervention, Cholesterin für die Entwicklung einer koronaren Herzkrankheit verantwortlich zu machen.«
Statistiken werden so lange bearbeitet, bis das gewünschte Ergebnis herauskommt.
Von Skrabanek stammt auch die wörtlich wiedergegebene Feststellung über den Wert der oft so lautstark vorgebrachten LRC-Studie: »Die Statistiken wurden so lange gebogen, bis sie passten, denn die Studie hat 150 Millionen Dollar gekostet und durfte nicht ergebnislos ausgehen, wie ihre Vorgänger.«
Cholesterinsenkung kann lebensgefährlich sein.
Das bedeutende Resultat dieser umfangreichen Studie war, dass nach 20 Jahren (!) bei der Versuchsgruppe, die elf Tonnen des Cholesterin senkenden Medikaments Cholestyramin geschluckt hatte, 30 Herztodesfälle gegenüber 38 Fällen bei der unbehandelten Gruppe festgestellt worden waren. Dieser Unterschied ist wissenschaftlich betrachtet gleich null, wobei für die behandelte Gruppe belastend hinzukommt, dass sie wesentlich (!) mehr Krebstote aufzuweisen hatte als die unbehandelte Kontrollgruppe.
Aussagen von Professor Dr. Dr. W. E. Stehbens, Neuseeland
Professor Stehbens ist Pathologe und Autor dreier Bücher, die fast in alle Sprachen übersetzt wurden. Er ist weiterhin Autor von über 200 wissenschaftlichen Arbeiten über Cholesterin, Physiologie und Funktion der Arterienwand.
Rauchen, Bluthochdruck, Gicht und Zuckerkrankheit schädigen die Gefäße.
Als weltweit bekannter Fachmann wendet sich Professor Stehbens empört gegen die Behauptungen, dass Cholesterin die Ursache der Arteriosklerose sein soll, wofür nicht die geringste wissenschaftliche Basis vorläge. Seiner Meinung nach entwickelt sich die Arteriosklerose bei jedem Menschen in unterschiedlicher Form, ist somit genetisch bedingt und beruht auf familiärer Veranlagung. Druck und Schwingungen des Blutes führen in den Gefäßen zu Einrissen, Zellwucherungen und degenerativen Wandveränderungen an den Stellen der stärksten hydrodynamischen Belastung. Neben dieser genetischen Komponente als Ursache der Arteriosklerose seien noch einige gefäßschädigende Einflüsse, in erster Linie durch Nikotin, Bluthochdruck, Diabetes, Gicht und Dauerstress zu beachten.
In seinen Tierversuchen kommt Stehbens zu den gleichen Ergebnissen wie die schon erwähnten Forscher, dass nämlich nur extreme Überfütterung der Tiere bis hin zu einer Cholesterinvergiftung zu Cholesterinablagerungen in allen Organen und erst zuletzt in den Gefäßen führt. Die Gefäßwandschäden der Tiere seien aber auch ganz anderer Natur als die arteriosklerotischen Veränderungen beim Menschen, die aus fibrozellulären Wandverdickungen ohne nennenswerte Cholesterineinlagerungen bestehen.
70 Prozent der Totenscheine weisen eine falsche Todesursache aus.
Die Arteriosklerose beginne schon im Fötus und entwickle sich in der Kindheit weiter trotz anfangs extrem niedriger Cholesterinwerte. Der Schweregrad einer Arteriosklerose am lebenden Menschen sei nicht messbar. Das Auftreten eines Herzinfarkts als beweiskräftigen Messwert angeben zu wollen, ist nach Professor Stehbens Ansicht ein falscher Ansatz. Mit Recht betont er die vielen Ungereimtheiten und Oberflächlichkeiten der Statistiken, die kein Werturteil über Cholesterin ermöglichten. Auch die Beurteilung der Leichenschauscheine beruhe nur auf Vermutungen, da die Diagnose der Leichenschauscheine mit einer Fehlerquote von ca. 70 Prozent (!) belastet sei. In vielen Ländern diktiere auch eine Mode die Auslegung der in den Leichenschauscheinen angegebenen Todesursachen. In den USA würden fast alle
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