Die Cholesterin-Luege
Herztodesfälle als Folge einer koronaren Herzkrankheit diagnostiziert, obwohl nachweislich höchstens 65 Prozent davon zuträfen.
Professor Stehbens schließt seine Ausführungen häufig mit dem Satz: »Die Lipid-Hypothese ist nicht nur untauglich, sondern ein Unsinn!«
Aussagen von Dr. med. oec. troph. Worm, München
Dr. Worm ist ein bedeutender Fachmann für Ernährungsfragen. Er hat zahlreiche Vorträge unter Anregung des Deutschen Kassenarztverbandes gehalten. Seine Broschüre »Gesund bleiben mit gesunder Ernährung« ist in mehreren Auflagen in der TR Verlagsunion GmbH München erschienen.
Pflanzliche und tierische Fette unterscheiden sich nicht.
Dr. Worm nennt deutlich die falschen Aussagen der Epidemiologen über Wert und Eigenschaften des Cholesterins. Er stellt wie alle maßgebenden Autoren fest, dass die Cholesterinwerte des Erwachsenen deutlich über 200 mg/dl liegen und kein Anlass zu einer Senkung sind. Die diesbezüglichen Diätvorschriften entbehren nach seiner Ansicht fast ausnahmslos der biochemischen Kenntnisse über die Zusammensetzung und Wertigkeit von Fetten, denn die gesättigten Fettsäuren seien ohne Unterschied zu den ungesättigten Fettsäuren, wenn sie weniger als zwölf C-Atome haben. Pflanzliche und tierische Fettsäurequalität sei daher identisch. Margarine habe sogar einen höheren Gehalt an den Cholesterin steigernden Fettsäuren. Worm betont, dass selbst bei cholesterinreicher Nahrung der Cholesterinspiegel nur kurzfristig und maximal um zwei Prozent gesteigert werden kann. So schließt auch Worm seine Ausführungen mit der Ansicht: »Die Ernährung hat keinen Einfluss auf die Entwicklung einer koronaren Herzkrankheit«, womit eine cholesterinreiche Ernährung gemeint ist.
Kapitel 6
Die Arteriosklerose und ihre Ursachen
Auch Lebensführung und Stress beeinflussen die Arteriosklerose.
Die Arteriosklerose ist, wie aus den Befunden aller Pathologen hervorgeht, eine fibröse, zellproliferierende (durch Zellwucherung ausgelöste) Verschlusskrankheit der Gefäße. Cholesterineinlagerungen beschränken sich auf ca. ein Prozent und spielen für die Entwicklung einer Arteriosklerose überhaupt keine Rolle. Für die Entwicklung arteriosklerotischer Plaques (Gefäßwandverdickungen) werden im Wesentlichen sieben Faktoren verantwortlich gemacht, wie sie auch von allen fachkundigen Forschern wie Stehbens, Kaltenbach, Kienast etc. hervorgehoben werden:
• Vererbte Veranlagung (genetischer Faktor)
• Nikotinmissbrauch – gefäßschädigend, aber nicht krebsauslösend
• Adipositas (Fettsucht) – meist durch übermäßige Zufuhr von Kohlenhydraten
• Gicht – Ablagerung von Harnsäurekristallen in den Gefäßwänden
• Diabetes – Störung des Sauerstoffaustausches in den Gefäßen
• Bluthochdruck – Dehnungseinrisse in den Gefäßen
• Chronischer Stress mit anhaltender Erhöhung der Cortisolproduktion – Eiweißverarmung in den Gefäßwänden
Vererbte Veranlagung
Die Gefäße verkalken und verdicken sich mit zunehmendem Alter.
Bei allen Menschen entwickelt sich von Jugend an eine Arteriosklerose sehr unterschiedlichen Ausmaßes. Sie ist gekennzeichnet durch bindegewebige und zellige Verdickungen der Innenwand und Verkalkungen der muskulären Wandschicht. Diese sich langsam entwickelnde Arteriosklerose muss nicht zu einer Verkürzung der Lebensdauer führen. Bei stärkerer Entwicklung kann es zu einem Verschluss oder Platzen eines Gehirngefäßes kommen, einem so genannten Schlaganfall, oder zu einem Verschluss im Bereich eines Herzkranzgefäßes, dem so genannten Herzinfarkt.
Die genetische Komponente, also die Vererbung, lässt sich leicht aus der Überprüfung der Todesursachen der Eltern und Großeltern ersehen. Man muss aber dabei berücksichtigen, inwieweit die Lebensweise – z. B. extremer Dauerstress, obst- und fleischarme Ernährung oder Nikotinmissbrauch – die Entwicklung einer Arteriosklerose begünstigen konnten.
Nikotin
Nikotin ist ein Gefäßgift.
Nikotin wird von der Fachwelt als die häufigste Ursache für die Entwicklung einer Arteriosklerose, eines Schlaganfalls und eines Herzinfarktes angesehen. Die gefäßschädigende Wirkung des Nikotins führt in Deutschland jährlich zu etwa 180000 Herzinfarkten, neuere Mitteilungen sprechen von 200000 Fällen. Die steigenden Möglichkeiten, Herzkranzgefäßverschlüsse rechtzeitig zu beheben, meist durch Aufbougieren oder Stenteinlage (Kunststoffröhrchen-Einlage), retten durchschnittlich die Hälfte
Weitere Kostenlose Bücher