Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
Vom Netzwerk:
Tanis ihn gegen den Altar schleuderte. Bupu kreischte: »Komm!Wir gehen! Ich weiß Weg!«
    »Raist«, bettelte Caramon, »du kannst es nicht finden! Du wirst sterben, wenn wir nicht verschwinden!«
    »Na gut«, schnarrte der Magier. Er nahm den Stab des Magus vom Altarsockel, stand auf und ergriff den Arm seines Bruders. »Bupu, zeige uns den Weg«, befahl er.
    »Raistlin, laß deinen Stab leuchten, damit wir dir folgen können«, sagteTanis. »Ich werde die anderen suchen.«
    »Dort drüben«, sagte Caramon grimmig. »Du wirst bei dem Barbaren Hilfe brauchen.«
    Tanis warf schützend seinen Arm über das Gesicht, als noch mehr Steine herunterfielen, dann sprang er über den Schutt. Er fand Flußwind zusammengebrochen an der Stelle, wo Goldmond gestanden hatte. Goldmond war von den Flammen völlig verzehrt worden. Nur noch ein Stück geschwärzten Steines war übriggeblieben.
    »Lebt er?« schrie Tanis.
    »Ja!« antwortete Tolpan, seine Stimme klang schrill. »Aber er rührt sich nicht!«
    »Ich kümmere mich um ihn«, sagte Tanis. »Folgt den anderen. Wir kommen gleich nach. Geht schon!«
    Tolpan zögerte, aber Flint legte nach einem kurzen Blick auf Tanis seinen Arm um den Kender. Schluchzend drehte sich Tolpan um und begann mit dem Zwerg durch den Schutt zu laufen.
    Tanis kniete sich neben Flußwind, dann sah der Halb-Elf auf, als Sturm aus der Düsterheit auftauchte. »Geh schon«, sagte Tanis. »Du mußt das Kommando übernehmen!«
    Sturm zögerte. Eine Säule stürzte neben ihnen ein und überschüttete sie mit Staub. Tanis warf sich auf Flußwind. »Geh schon!« schrie er den Ritter an. »Du bist jetzt verantwortlich!« Sturm holte tief Luft, legte eine Hand kurz auf Tanis’ Schulter und rannte dann auf das Licht von Raistlins Stab zu.

    Der Ritter fand die anderen in einem engen Flur zusammengekauert. Die gewölbte Decke über ihnen schien noch zu halten, aber wie lange noch. Der Boden unter ihren Füßen erzitterte, und kleine Rinnsale begannen durch neue Spalten in den Wänden zu tröpfeln.
    »Wo ist Tanis?« fragte Caramon.
    »Er kommt gleich«, antwortete Sturm barsch. »Wir warten ... wenigstens ein paar Minuten.« Er sagte nicht, daß er sogar bis in den Tod warten würde.
    Wieder krachte es ohrenbetäubend. Wasser strömte aus der Wand und überflutete den Boden. Sturm wollte gerade die anderen hinausbeordern, als eine Gestalt im berstenden Türrahmen erschien. Es war Flußwind, in seinen Armen Tanis.
    »Was ist geschehen?« Sturms Kehle war wie zugeschnürt. »Er ist doch nicht...«
    »Er war bei mir«, sagte Flußwind leise. »Ich sagte ihm, er solle gehen. Ich wollte sterben – dort bei ihr. Dann – eine Steinplatte. Er hat sie nicht gesehen...«
    »Ich trage ihn«, sagte Caramon.
    »Nein!« Flußwind funkelte den Krieger wütend an. Seine Arme umfaßten Tanis’ Körper noch einen Deut fester. »Ich trage ihn.Wir müssen gehen.«
    »Ja! Diesen Weg! Wir gehen!« drängte die Gossenzwergin. Sie führte sie aus der Stadt hinaus, die ein zweites Mal ausgelöscht wurde. Sie traten aus der Drachenhöhle auf den großen Platz, der überschwemmt wurde, als das Neumeer in die sich öffnende Höhle brach. Die Gefährten wateten durch das Wasser und hielten sich gegenseitig fest, um nicht von der Strömung weggerissen zu werden. Überall heulten Gossenzwerge in einem Zustand wilder Verwirrung, einige kämpften gegen die Strömung an, andere versuchten, auf die obersten Stockwerke der vibrierenden Gebäude zu klettern, während wieder andere auf den Straßen davonjagten.
    Sturm hatte nur einen Weg nach draußen im Sinn. »Nach Osten!« schrie er und zeigte auf die breite Straße, die zum Wasserfall führte. Er sah ängstlich auf Flußwind. Der verwirrte Barbar
schien das Chaos nicht zu bemerken. Tanis war ohnmächtig  – vielleicht tot. Angst ließ Sturms Blut gefrieren, aber er zwang sich, alle Gefühlsregungen zu unterdrücken. Der Ritter rannte nach vorne und holte die Zwillinge ein.
    »Unsere einzige Chance ist der Aufzug !« gellte er.
    Caramon nickte langsam. »Das bedeutet Kampf.«
    »Ja, verdammt noch mal!« sagte Sturm wütend und stellte sich die Drakonier vor, wie sie versuchten, diese heimgesuchte Stadt zu verlassen. »Es wird einen Kampf geben! Hast du einen besseren Vorschlag?«
    Caramon schüttelte den Kopf.
    An einer Straßenecke wartete Sturm, um die Gruppe zu lenken. Er spähte durch den Staub und Nebel und erkannte den Aufzug vor ihnen. Er war, wie er vorausgesehen hatte, von einer

Weitere Kostenlose Bücher