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Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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Käfige. Tolpan legte sich flach auf den Boden. »Sestun«, begann er wieder, »hilf uns, du kannst mit uns kommen!«
    Ein Blick fester Entschlossenheit verhärtete Sestuns Gesichtszüge. Er griff nach seiner Axt. Die Gefährten beobachteten mit atemloser Enttäuschung, wie Sestun nach seiner Axt suchte, die mitten auf seinem Rücken hing. Schließlich entdeckte eine Hand den Griff, und er zog die Axt hervor. Die Klinge funkelte im grauen Licht der Dämmerung.
    Flint sah sie und stöhnte. »Diese Axt ist älter als ich! Sie muß noch von vor der Umwälzung stammen! Er kann wahrscheinlich damit nicht einmal das Gehirn eines Kenders durchschneiden, geschweige denn ein Schloß!«
    »Pssst!« machte Tanis, obwohl seine eigenen Hoffnungen beim Anblick der Waffe des Gossenzwerges sanken. Es war nicht einmal eine Kampfaxt, nur eine kleine, zerdellte und rostige Axt, mit der man Holz hacken konnte und die der Gossenzwerg anscheinend irgendwann gefunden und mitgenommen hatte, in der Meinung, es wäre eine Waffe. Sestun steckte die Axt zwischen seine Knie und spuckte in die Hände.
    Pfeile zischten und surrten durch die Käfigstangen. Einer traf Caramons Schild. Ein anderer durchschlug Tikas Bluse und
ritzte ihren Arm. Tika konnte sich nicht erinnern, in ihrem Leben mehr Angst gehabt zu haben – nicht einmal in jener Nacht, als die Drachen Solace überfallen hatten. Sie wollte schreien, sie wollte, daß Caramon seinen Arm um sie legte. Aber Caramon wagte nicht, sich zu bewegen.
    Tika blickte zu Goldmond, die den verletzten Theros mit ihrem Körper schützte, ihr Gesicht war zwar blaß, aber gelassen. Tika preßte ihre Lippen zusammen und atmete tief ein. Grimmig zog sie den Pfeil aus der Bluse und warf ihn weg, ignorierte den stechenden Schmerz im Arm. Sie sah wieder zu den Drakoniern, die immer noch etwas verwirrt schienen durch den plötzlichen Angriff und das Verschwinden von Toede, sich aber jetzt wieder organisierten und auf die Käfige zurannten. Ihre Pfeile füllten die Luft. Ihre Brustpanzer strahlten im grauen Morgenlicht wie das helle Metall ihrer Langschwerter, die sie zwischen ihren Kiefern hielten.
    »Die Drakonier kommen näher«, berichtete sie Tanis. Sie versuchte, klar und deutlich zu sprechen.
    »Beeil dich, Sestun!« schrie Tanis.
    Der Gossenzwerg packte die Axt, schwang sie mit seiner ganzen Kraft – und verfehlte das Schloß, strich nur über die Eisenstangen, daß ihm fast die Axt aus den Händen fiel. Er hob entschuldigend die Achseln und schwang von neuem die Axt. Dieses Mal traf er das Schloß.
    »Er hat nicht einmal eine Delle geschlagen«, meldete Sturm.
    »Tanis«, stammelte Tika. Mehrere Drakonier waren nun nur noch wenige Meter von ihnen entfernt, zwar für einen Augenblick von den Elfenschützen abgelenkt, aber jede Hoffnung auf Rettung schien verloren.
    Sestun traf wieder das Schloß.
    »Er hat es nur angeschlagen«, sagte Sturm ärgerlich. »Bei dieser Geschwindigkeit werden wir ungefähr in drei Tagen hier raus sein! Was machen denn überhaupt die Elfen?Warum hören sie nicht auf, herumzuschleichen, und greifen endlich an!«
    »Wir haben nicht genügend Männer, um diese Truppe anzugreifen!« entgegnete Gilthanas wütend und kroch zum Ritter.

    »Sie kommen zu uns, wenn sie können! Sie sind weiter vorn. Sieh, andere flüchten schon.«
    Der Elf zeigte auf die zwei Wagen vor ihnen. Die Elfen hatten die Schlösser aufgebrochen, und die Gefangenen rasten wie verrückt in die Wälder, während die Elfen ihnen von den Bäumen Deckung gaben.Aber sobald die Gefangenen in Sicherheit waren, zogen sich die Elfen in die Bäume zurück.
    Die Drakonier hatten nicht die Absicht, ihnen in den Elfenwäldern nachzustürmen. Sie waren auf den letzten Gefangenenkäfig und den Wagen mit dem Eigentum der Gefangenen aus. Die Gefährten konnten die Rufe des Drakonierhauptmannes hören. Die Bedeutung war klar: »Tötet die Gefangenen. Teilt die Beute auf.«
    Alle konnten erkennen, daß die Drakonier sie lange vor den Elfen erreichen würden. Tanis fluchte vor Enttäuschung. Es schien alles vergeblich zu sein. Er fühlte eine Bewegung neben sich. Der alte Magier Fizban erhob sich.
    »Nein, Alter!« Raistlin zog an Fizbans Kleidern. »Bleib in Deckung!«
    Ein Pfeil zischte durch die Luft und traf den zerbeulten Hut des alten Mannes. Fizban, der vor sich hin murmelte, schien es nicht zu bemerken. Er stellte im grauen Licht ein wundervolles Ziel dar. Drakonierpfeile surrten wie Wespen um ihn herum und schienen

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