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Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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angestellt, einen Zauber auf sie geworfen?«
    »Nein. Ich glaube nicht, daß Flammenschlag überhaupt noch einen Zauber auf irgendjemand werfen kann.« Maritta lächelte traurig. »Diese arme Kreatur ist mehr als halbverrückt. Ihre eigenen Kinder wurden in einem großen Krieg getötet, und nun hat sich in ihrem Kopf festgesetzt, daß unsere Kinder ihre Kinder wären. Ich weiß nicht, wo Ihre Lordschaft sie ausgegraben hat, aber er hat sich selbst damit keinen guten Dienst erwiesen, und ich hoffe, daß er irgendwann dafür bezahlen wird!« Sie durchbiß boshaft einen Faden.
    »Es ist nicht schwierig, die Kinder zu befreien«, fügte sie hinzu, als sie Tanis’ besorgten Blick bemerkte. »Flammenschlag schläft immer sehr lange. Wir geben den Kindern Frühstück, nehmen sie zur Gymnastik mit nach draußen, und sie rührt sich nie. Sie wird erst merken, daß sie weg sind, wenn sie erwacht, das arme Ding.«
    Die Frauen, zum ersten Mal voller Hoffnung, begannen alte Kleidungsstücke für die Gefährten abzuändern. Alles lief glatt, bis es zur Anprobe kam.
    »Rasieren?« brüllte Sturm in solcher Wut, daß die Frauen zurückschreckten. Sturm hatte von der Verkleidungsidee nur eine undeutliche Vorstellung gehabt, sich aber dazu bereit erklärt. Es schien die beste Methode zu sein, den freien, offenen Hof zwischen der Festung und den Minen zu überqueren.Aber er hatte angekündigt, daß er lieber hundert Tode sterben würde, als sich seinen Schnurrbart abzurasieren. Er beruhigte sich erst, als Tanis vorschlug, sein Gesicht mit einem Schal zu bedecken.
    Als dieses Problem gelöst war, tauchte ein weiteres auf. Flußwind erklärte kategorisch, daß er keine Frauenkleider anziehen würde, und nichts könnte ihn überzeugen, es doch zu tun.
Goldmond nahm Tanis schließlich beiseite und erklärte, daß in ihrem Stamm jeder Krieger, der sich in einer Schlacht feige verhalten hatte, gezwungen wurde, Frauenkleider zu tragen, bis er seine Ehre wiederhergestellt hatte.Tanis war verblüfft über diese Sitte.Aber Maritta hatte sich sowieso gefragt, was für Kleider sie dem großen Mann überhaupt geben sollten.
    Nach langer Diskussion wurde entschieden, daß Flußwind einen langen Umhang überziehen und wie eine alte Frau an einem Stock gebückt gehen sollte.Alles lief danach glatt – zumindest eine Zeitlang.
    Laurana ging zu Tanis hinüber, der einen Schal um sein Gesicht schlang.
    »Warum rasierst du dich nicht?« fragte Laurana und starrte auf Tanis’ Bart. »Oder genießt du es wirklich, mit deiner menschlichen Seite zu prahlen, wie Gilthanas sagt?«
    »Ich prahle nicht damit«, erwiderte Tanis ruhig. »Ich bin nur zu müde, zu versuchen, sie zu leugnen, das ist alles.« Er holte tief Atem. »Laurana, es tut mir leid, wie ich im Sla-Mori mit dir gesprochen habe. Ich hatte nicht das Recht...«
    »Du hattest das Recht«, unterbrach Laurana. »Ich habe mich verhalten wie ein liebeskrankes Mädchen. Ich habe auf törichte Weise euer Leben gefährdet.« Ihre Stimme versagte, dann faßte sie sich wieder. »Es wird nicht noch einmal passieren. Ich werde beweisen, daß ich für die Gruppe von Wert sein kann.«
    Laurana war sich nicht sicher, wie sie das genau meinte. Obwohl sie schlagfertig über ihre Fähigkeiten als Kriegerin geredet hatte, hatte sie bis dahin nicht mehr als einen Hasen getötet. Sie war inzwischen so verängstigt, daß sie ihre Hände hinter ihrem Rücken verbarg, damit Tanis ihr Zittern nicht bemerkte. Sie hatte Angst, ihre Schwäche zuzugeben und Trost in seinen Armen zu suchen. Angst sich gehenzulassen. Also ging sie zu Gilthanas und half ihm bei seiner Verkleidung.
    Tanis sagte sich, daß er auf Laurana stolz war, die endlich Zeichen von Reife zeigte. Er weigerte sich strikt zuzugeben, daß es ihm fast den Atem verschlug, wenn er in ihre großen strahlenden Augen sah.

    Der Nachmittag verging schnell, und bald war es Abend und Zeit für die Frauen, das Essen in die Minen zu bringen. Die Gefährten warteten angespannt auf die Wachen. Es hatte nach allem noch ein Problem gegeben. Raistlin, der bis zur Erschöpfung gehustet hatte, erklärte, er wäre zu schwach, um sie zu begleiten. Als sein Bruder anbot, bei ihm zu bleiben, sah Raistlin ihn ärgerlich an und sagte, er wäre ein Dummkopf.
    »In dieser Nacht brauchst du mich nicht«, flüsterte der Magier. »Laß mich allein. Ich muß schlafen.«
    »Mir gefällt es nicht, ihn hierzulassen ...«, begann Gilthanas, aber bevor er den Satz beenden konnte, hörten sie

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