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Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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die die Beschreibung der Klerikerin paßte, unter den Gefangenen war und entkommen konnte, war seine Wut furchtbar gewesen. Toede hätte für seinen Fehler fast mit dem Leben bezahlt, aber der Hobgoblin war im Winseln und Kriechen außerordentlich geübt. Verminaard hatte erwogen, Toede an diesem Tag überhaupt nicht zu empfangen, aber in ihm war das seltsame, nagende Gefühl, daß in seinem Reich nicht alles zum besten stand.
    Es liegt an dieser verfluchten Klerikerin! dachte Verminaard. Er spürte ihre Macht näher kommen, und das machte ihn nervös. Er musterte aufmerksam die beiden Gefangenen. Als er dann sah, daß auf keinen die Beschreibung derjenigen, die Xak Tsaroth überfallen hatten, paßte, knurrte Verminaard hinter seiner Maske.
    Pyros reagierte beim Anblick der Gefangenen anders. Der verwandelte Drache erhob sich halb, während seine mageren Hände den Schreibtisch mit solcher Heftigkeit umklammerten, daß seine Finger Spuren im Holz hinterließen. Er zitterte vor Aufregung und mußte sich bemühen, sich wieder zu setzen und nach außen hin ruhig und gelassen zu erscheinen. Nur seine Augen, die wie Flammen brannten, gaben einen Hinweis auf seine innere Unruhe, als er auf die Gefangenen starrte.
    Einer der Gefangenen war der Gossenzwerg Sestun. An seinen Händen und Füßen waren Ketten angelegt (Toede wollte kein Risiko eingehen), und so konnte Sestun kaum laufen. Er stolperte nach vorn und fiel völlig verängstigt vor dem Drachenfürsten auf die Knie. Der andere Gefangene, den Pyros beobachtete,
war ein in Lumpen gekleideter Mensch, der auf den Boden starrte.
    »Warum belästigst du mich mit diesen erbärmlichen Teufeln, Truppführer?« knurrte Verminaard.
    Toede, nur noch zitternde Fettmasse, schluckte und fing unverzüglich zu sprechen an. »Dieser Gefangene« – der Hobgoblin versetzte Sestun einen Tritt – »war es, der die Sklaven von Solace befreit hatte, und der andere« – er zeigte auf den Mann, der seinen Kopf hob; nun sah man seinen völlig verwirrten Gesichtsausdruck  – »wurde in der Nähe der Stadt Torweg gefunden, zu der, wie Ihr wißt, zivile Personen keinen Zugang haben.«
    »Und warum bringst du sie zu mir?« fragte Lord Verminaard gereizt. »Wirf sie in die Minen zum restlichen Abschaum.«
    Toede stammelte. »Ich dachte, der Mensch k-k-könnte ein S-s-Spion s-sein ...«
    Der Drachenfürst musterte den Menschen aufmerksam. Er war groß gewachsen und gewiß über fünfzig Menschenjahre alt. Sein Haar war weiß und sein glattrasiertes Gesicht braun und wettergegerbt. Er war wie ein Bettler gekleidet, was er womöglich auch war, dachte Verminaard mit Abscheu. Sicher gab es nichts Ungewöhnliches an ihm, außer seinen Augen, die hell und jung wirkten. Auch die Hände wirkten nicht so alt. Vielleicht Elfenblut ...
    »Der Mann ist geistesschwach«, sagte er schließlich. »Sieh ihn dir an – er glotzt wie ein Fisch auf dem Trockenen.«
    »I-ich g-g-glaube, e-e-er ist, äh, stumm und taub, mein Lord«, sagte Toede schwitzend.
    Verminaard zog die Nase kraus. Nicht einmal der Drachenhelm konnte den fauligen Gestank von schwitzenden Hobgoblins abhalten.
    »Du hast also einen Gossenzwerg und einen Spion, der weder hören noch sprechen kann, gefangengenommen«, sagte Verminaard sarkastisch. »Gut gemacht, Toede. Vielleicht kannst du jetzt rausgehen und mir einen Blumenstrauß pflücken.«

    »Wenn es Euer Lordschaft erfreut«, erwiderte Toede feierlich und verbeugte sich.
    Verminaard begann unter seinem Helm zu lachen. Toede war wirklich ein unterhaltsames kleines Ding – ein Jammer, daß er so schwitzte. Verminaard hob seine Hand. »Bring sie weg.«
    »Was soll mit den Gefangenen geschehen, mein Lord?«
    »Der Gossenzwerg wird heute abend an Ember verfüttert. Und deinen Spion steck in die Minen. Und behalte ihn im Auge – er sieht gefährlich aus!« Der Drachenfürst lachte.
    Pyros fletschte die Zähne und verfluchte Verminaard.
    Toede verbeugte sich wieder. »Komm her«, knurrte er und zog an den Handfesseln, und der Mann stolperte ihm nach. »Du auch!« Wieder trat er Sestun. Es war sinnlos. Der Gossenzwerg war ohnmächtig geworden, als er gehört hatte, daß er als Drachenfutter dienen sollte. Ein Drakonier wurde gerufen, der ihn wegschleifte.
    Verminaard stieg vom Thron und ging zu seinem Schreibtisch. Er verstaute seine Karten in einer Rolle. »Laß dem geflügelten Drachen Botschaften zukommen!« befahl er Pyros. »Morgen früh fliegen wir nach Qualinost und zerstören

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