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Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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wütend. Viele der anderen Ritter waren gegangen, denn nur die drei konnten das Urteil fällen. Die anderen Ritter spalteten sich in verschiedene Gruppen.
    Die jungen Ritter sprachen offen über Sturms ehrenwertes Verhalten, sein mutiges Handeln, das selbst Derek nicht abstreiten konnte. Sturm hatte recht getan, nicht gegen die Elfen zu kämpfen. Die Ritter von Solamnia brauchten in diesen Zeiten alle Freunde, die sie bekommen konnten. Warum dann sinnloserweise angreifen? Die älteren Ritter hatten nur eine Antwort – den Maßstab. Derek hatte Sturm einen Befehl erteilt. Der hatte den Befehl verweigert. Nach dem Maßstab war dies unentschuldbar. Der Streit tobte den ganzen Nachmittag lang.
    Am frühen Abend ertönte dann eine kleine Silberglocke.
    »Feuerklinge«, sagte einer der Ritter.
    Sturm hob den Kopf. »Ist es soweit?« Der Ritter nickte.
    Sturm senkte einen Moment den Kopf und bat Paladin um Mut. Dann erhob er sich. Er und seine Wachen warteten, bis die Versammlung im Saal Platz genommen hatte. Er wußte, daß der Urteilsspruch verkündet wurde, sobald sie eingetreten waren.
    Schließlich öffneten die beiden Ritter die Tür und forderten Sturm auf, einzutreten. Er ging in den Saal; die Ritter folgten ihm. Sturms Blick ging sofort zum Platz vor Fürst Gunther.

     
    Das Schwert seines Vaters – ein Schwert, von dem die Legende sagte, daß sie von Berthel Feuerklinge selbst weitergegeben wurde, ein Schwert, das nur dann zerbrechen würde, wenn sein Herr starb – lag auf dem Tisch. Sturms Augen gingen zum Schwert. Er senkte seinen Kopf, um die brennenden Tränen in seinen Augen zu verbergen.
    »Bringt den Mann, Sturm Feuerklinge, nach vorn«, rief Fürst Gunther.
    Den Mann Sturm Feuerklinge, nicht den Ritter , dachte Sturm verzweifelt. Dann fiel ihm Derek ein. Er hob schnell und stolz den Kopf, während er seine Tränen wegblinzelte. So wie er seinen Schmerz vor dem Feind auf dem Schlachtfeld verbergen würde, so war er entschlossen, ihn nun vor Derek zu verbergen. Er warf trotzig seinen Kopf zurück. Seine Augen nur auf Fürst Gunther gerichtet, ging der entehrte Edelmann nach vorn zu den drei Amtsträgern des Ordens, um sein Schicksal zu erwarten.
    »Sturm Feuerklinge, wir haben dich für schuldig befunden. Wir werden jetzt das Urteil verkünden. Bist du bereit, es zu empfangen?«
    »Ja, mein Fürst«, sagte Sturm angespannt.
    Gunther zog an seinem Schnurrbart, ein Zeichen, das die Männer, die ihm gedient hatten, kannten. Der Fürst zog immer an seinem Schnurrbart, bevor er in die Schlacht ritt.
    »Sturm Feuerklinge, unser Urteil lautet, daß es dir ab sofort nicht mehr gestattet ist, den Schmuck und die Rüstung eines Ritters von Solamnia zu tragen.«
    »Ja, mein Fürst«, sagte Sturm schluckend.
    »Ferner wirst du keine Gelder aus der Schatzkammer der Ritter beziehen, noch über Eigentum verfügen oder Geschenke erhalten...«
    Die Ritter im Saal bewegten sich unruhig. Das war lächerlich! Keiner von ihnen hatte seit der Umwälzung des Ordens für seine Dienste Geld erhalten. Irgend etwas stimmte nicht. Sie rochen den Donner vor dem Sturm.
    »Schließlich ...« Fürst Gunther hielt inne. Er lehnte sich nach
vorn, seine Hände spielten mit den schwarzen Rosen, die das uralte Schwert verzierten. Seine scharfen Augen fegten über die Versammlung, musterten seine Zuhörer, ließen die Spannung weiter anwachsen. Als er dann weitersprach, hörte sogar das Feuer hinter ihm auf zu knistern.
    »Sturm Feuerklinge, versammelte Ritter. Niemals zuvor ist so ein Fall vor das Kapitel gekommen. Und das ist vielleicht gar nicht so sonderbar, wie es den Anschein hat, denn es sind dunkle und ungewöhnliche Zeiten. Wir haben einen jungen Edelmann – und ich erinnere, daß Sturm Feuerklinge, gemessen am Standard des Ordens, jung ist –, einen jungen Edelmann, der für sein Geschick und seinen Mut in der Schlacht bekannt ist.
    Selbst sein Ankläger gibt das zu. Ein junger Edelmann, der wegen Befehlsverweigerung und Feigheit vor dem Feind angeklagt ist. Der junge Edelmann leugnet diese Anklage nicht, sondern erklärt, daß er falsch dargestellt wurde.
    Nun, gemäß dem Maßstab sind wir gehalten, das Wort eines erprobten und geprüften Ritters wie Derek Kronenhüter über das eines Mannes zu stellen, der noch nicht seinen Schild errungen hat.Aber der Maßstab sagt auch, daß dieser Mann die Möglichkeit bekommen soll, Zeugen zu bringen. Aufgrund der ungewöhnlichen Umstände in diesen düsteren Zeiten ist Sturm

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