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Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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Die zwei schlichen durch die schmutzigen Straßen und verschwanden in der Gasse, wo sie nicht gesehen werden und gleichzeitig die Eingangstür der Bar im Auge behalten konnten.
    Es war fast Mitternacht. Die Monde waren heute nicht aufgegangen. Der Regen hatte aufgehört, aber Wolken verdunkelten immer noch den Himmel. Die zwei Männer in der Gasse zitterten bald trotz ihrer schweren Umhänge. Ratten flitzten zu ihren Füßen vorbei und ließen sie in der Dunkelheit zusammenzucken. Ein betrunkener Hobgoblin machte eine ungeschickte Bewegung, stolperte, fiel kopfüber in einen Abfallhaufen und blieb darin liegen.Tanis und Caramon wurde übel von dem Gestank, aber sie wagten nicht, ihr Versteck zu verlassen.
    Dann hörten sie Gelächter von Betrunkenen und menschliche Stimmen in der Umgangssprache sprechen. Die zwei Soldaten, auf die sie warteten, torkelten aus der Bar und stolperten auf sie zu.
    Eine riesige Kohlentonne war zur Nachtbeleuchtung auf dem Gehweg aufgestellt. Die Söldner torkelten auf das Licht zu, und Tanis konnte sie besser sehen. Es waren Offiziere der Drachenarmee. Er vermutete, daß sie gerade befördert worden waren und dies gefeiert hatten. Ihre Rüstungen glänzten neu und waren relativ sauber und unverbeult. Es waren gute Rüstungen, erkannte Tanis zufrieden. Aus blauem Stahl hergestellt, im Stil der Drachenschuppenrüstung der Fürsten.
    »Bereit?« flüsterte Caramon.Tanis nickte.
    Caramon zog sein Schwert. »Elfenabschaum!« brüllte er. »Ich habe dich entlarvt, und jetzt kommst du mit zum Drachenfürsten, du Spion!«
    »Lebend bekommst du mich nicht!«Tanis zog sein Schwert.
    Bei diesem Geschrei blieben die zwei Offiziere taumelnd stehen und starrten mit trüben Augen in die dunkle Gasse.
    Die Offiziere beobachteten mit wachsendem Interesse den
Kampf zwischen Caramon und Tanis. Als Caramon mit dem Rücken zu den Offizieren stand, machte der Halb-Elf eine plötzliche Bewegung. Er entwaffnete Caramon und ließ das Schwert des Kriegers auf den Boden fallen.
    »Schnell! Helft mir, ihn festzunehmen!« bellte Caramon. »Auf ihn ist eine Belohnung ausgesetzt – tot oder lebendig!«
    Die Offiziere zauderten nicht. Betrunken, wie sie waren, suchten sie nach ihren Waffen und steuerten auf Tanis zu, ihre Gesichter in grausamem Vergnügen verzerrt.
    »Macht schon! Haltet ihn auf!« drängte Caramon und wartete, bis sie an ihm vorbei waren. Dann – gerade als sie ihre Schwerter erhoben – griffen Caramons riesige Hände um ihre Hälse. Er schlug ihre Köpfe zusammen, und die Körper sackten auf den Boden.
    »Beeil dich!« knurrte Tanis. Er zog einen Körper an den Füßen ins Dunkle. Caramon folgte mit dem anderen. Schnell zogen sie den beiden die Rüstungen aus.
    »Puh! Das muß ein Halbtroll gewesen sein«, sagte Caramon und wedelte mit einer Hand in der Luft, um den faulen Gestank zu vertreiben.
    »Hör auf, dich zu beschweren!« schimpfte Tanis und versuchte herauszufinden, wie das komplizierte System von Schnallen und Gurten funktionierte. »Du bist wenigstens daran gewöhnt, dieses Zeug zu tragen. Hilfst du mir?«
    »Sicher.« Caramon grinste. »Ein Elf im Plattenpanzer.Was ist nur aus dieser Welt geworden?«
    »Traurige Zeiten«, murrte Tanis. »Wann können wir dieses Schiff erwarten, von dem Kapitän William dir erzählt hat?«
    »Er sagte, wir könnten sie bei Tagesanbruch an Bord finden.«
     
    »Ich heiße Maquesta Kar-Thon«, sagte die Frau, ihr Gesichtsausdruck war kühl und geschäftsmäßig. »Und – laßt mich raten  – ihr seid keine Offiziere der Drachenarmee. Oder sie heuern jetzt sogar schon Elfen an.«
    Tanis errötete, als er langsam sein Visier hochschob. »Ist das so offensichtlich?«

    Die Frau zuckte die Schultern. »Nicht unbedingt. Der Bart ist sehr gut – ich sollte wohl Halb-Elf sagen. Und der Helm verbirgt deine Ohren. Aber solange du keine Maske aufsetzt, werden dich deine hübschen Mandelaugen verraten. Aber andererseits werden nicht viele Drakonier in deine hübschen Augen sehen, oder?« Sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück, legte einen bestiefelten Fuß auf den Tisch und musterte ihn kühl.
    Tanis hörte Caramon kichern.
    Sie waren an Bord der Perechon und saßen in der Kapitänskabine dem Kapitän gegenüber. Maquesta Kar-Thon gehörte zu der dunkelhäutigen Rasse, die im nördlichen Ergod lebte. Ihr Volk war seit Jahrhunderten ein Seevolk, und im Volksmund hieß es, daß sie die Sprache der Seevögel und der Delphine beherrschten. Tanis dachte an Theros

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