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Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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er.
    »Nein, Tanis«, sagte Tolpan unschuldig. Eigentlich hatte Raistlin noch etwas über die Gläser erwähnt, aber der Kender hatte es nicht richtig verstanden: Daß die Gläser Dinge zu wahr und deutlich sehen würden, was für ihn keinen Sinn ergab. Außerdem war es wohl nicht so wichtig. Und Tanis war sowieso schon wütend genug.

    »Nun, was hast du herausgefunden?« fragte Tanis widerwillig.
    »O Tanis, es ist so interessant!« sagte Tolpan, dankbar, daß das Verhör vorüber war. Er blätterte sorgfältig eine Seite um, die dabei sofort zwischen seinen kleinen Fingern zerfiel. Er schüttelte traurig den Kopf. »Das passiert fast jedes Mal. Aber hier kannst du es sehen...«, die anderen lehnten sich hinüber, um neben den Finger des Kenders zu sehen, »... Bilder von Drachen. Blaue Drachen, rote Drachen, schwarze Drachen, grüne Drachen. Ich wußte gar nicht, daß es so viele gibt. Nun, seht ihr?« Er blätterte die Seite um. »Nun, ihr könnt es jetzt nicht mehr sehen, aber es war eine riesige Glaskugel. Und im Buch heißt es: ›Wenn du eine dieser Glaskugeln besitzt, kannst du Kontrolle über die Drachen gewinnen, und sie gehorchen dir!‹«
    »Glaskugel!« Flint rümpfte verächtlich die Nase. »Glaub ihm nicht, Tanis. Ich glaube, das einzige, was diese Gläser machen, ist, seine Geschichten zu vergrößern.«
    »Ich sage aber die Wahrheit!« sagte Tolpan beleidigt. »Sie nennen sie die Kugeln der Drachen, und du kannst Raistlin danach fragen! Er muß es wissen, denn hier heißt es, daß sie von den großen Zauberern vor langer Zeit hergestellt worden sind.«
    »Ich glaube dir«, sagte Tanis ernst, da er sah, daßTolpan wirklich erzürnt war. »Aber ich befürchte, daß sie uns nichts mehr nützen werden.Wahrscheinlich sind sie alle bei der Umwälzung zerstört worden, und wir wissen nicht, wo wir sie suchen sollen...«
    »Doch, das wissen wir«, sagte Tolpan aufgeregt. »Hier ist eine Liste, wo sie sein sollen. Seht...« Er hielt inne, hob den Kopf. »Psst«, machte er und horchte weiter. Die anderen verstummten. Einen Moment lang hörten sie nichts, aber dann vernahmen sie das, was das feinere Gehör des Kenders bereits ausgemacht hatte.
    Tanis spürte seine Hände kalt werden; der trockene, bittere Geschmack der Furcht füllte seinen Mund. Jetzt konnte er es in
der Ferne hören, den Klang von Hunderten von Hörnern – Hörner, die sie alle schon einmal gehört hatten. Die bellenden Bronzehörner, die die Drakonierarmeen ankündigten – und das Nahen der Drachen.
    Die Hörner des Todes.

»... nicht bestimmt, sich in dieser Welt wiederzusehen.«

    D ie Gefährten hatten gerade den Marktplatz erreicht, als die erste Drachenschar Tarsis heimsuchte.
    Die Gruppe hatte sich von den Rittern getrennt. Es war kein angenehmer Abschied gewesen. Die Ritter hatten versucht, sie zu überzeugen, mit ihnen in die Berge zu entkommen. Als die Gefährten ablehnten, verlangte Derek, daß Tolpan sie begleiten sollte.Tanis war klar, daß Tolpan von den Rittern weglaufen würde, und war wieder gezwungen abzulehnen.
    »Nimm den Kender, Sturm, und komm mit uns«, befahl Derek, Tanis ignorierend.

    »Ich kann nicht, Herr«, erwiderte Sturm, seine Hand lag auf Tanis’ Arm. »Er ist mein Führer, und meine Loyalität gilt zuerst meinen Freunden.«
    Dereks Stimme war eiskalt vor Zorn. »Wenn das deine Entscheidung ist«, antwortete er, »kann ich dich nicht aufhalten. Aber es ist nicht gut für dich, Sturm Feuerklinge. Denke daran, daß du kein Ritter bist. Noch nicht. Bete, daß ich nicht dabei bin, wenn das Kapitel über deine Ritterschaft entscheiden muß!«
    Sturm wurde leichenblaß. Er warf Tanis einen flüchtigen Seitenblick zu, der versuchte, bei diesen bestürzenden Neuigkeiten sein Erstaunen zu verbergen.Aber es gab keine Zeit zum Nachdenken. Der Klang der Hörner wurde jede Sekunde lauter. Die Ritter und die Gefährten trennten sich; die Ritter steuerten auf ihr Lager in den Bergen zu, die Gefährten blieben in der Stadt.
    Überall standen Stadtbewohner vor ihren Häusern und rätselten über die seltsamen Hörner, die sie nie zuvor gehört hatten und deren Bedeutung sie nicht verstanden. Nur ein Tarsianer verstand. Der Lord in der Ratskammer sprang bei dem Geräusch auf die Füße. Er wirbelte herum und wandte sich an den selbstgefällig aussehenden Drakonier, der hinter ihm im Schatten saß.
    »Du hast gesagt, wir würden verschont werden!« sagte der Lord mit zusammengepreßten Zähnen. »Wir sind immer noch in

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