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Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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angeht, so interessiert uns das wenig.«
    »Aber jetzt scheinst du nur allzu bereit zu sein, unsere Hilfe anzunehmen!«
    »Für die ich euch gut belohnen werde«, gab Alhana zurück.
    »Es gibt in Silvanesti nicht genügend Eisen oder Juwelen, um uns zu bezahlen . . .«
    »Ihr sucht die Kugeln der Drachen«, unterbrach ihn Alhana. »Ich weiß, wo sich eine befindet. In Silvanesti.«
    Tanis blinzelte. Einen Moment lang wußte er nicht, was er sagen sollte, aber bei der Erwähnung der Kugel erinnerte er sich
plötzlich an seinen Freund. »Wo ist Sturm?« fragte er Alhana. »Als ich ihn zuletzt sah, war er mit dir zusammen.«
    »Ich weiß nicht«, erwiderte sie. »Wir haben uns getrennt. Er wollte zum Gasthaus gehen, um euch zu treffen. Ich rief meine Greife.«
    »Warum hast du ihn nicht mit nach Silvanesti genommen, wenn du Krieger brauchst?«
    »Das ist meine Sache.« Alhana drehte Tanis den Rücken zu. Der schwieg, zu müde, um einen klaren Gedanken zu fassen. Dann hörte er eine Stimme, die ihm etwas zurief, durch das Federgeraschel der mächtigen Flügel der Greife kaum hörbar.
    Es war Caramon. Der Krieger schrie und zeigte nach hinten. Was ist denn jetzt?, dachteTanis erschöpft.
    Sie hatten den Rauch und die Gewitterwolken, die Tarsis umhüllten, hinter sich gelassen und flogen nun durch den klaren Nachthimmel. Die Sterne funkelten über ihnen, ihr Licht glänzte so kalt wie Diamanten und betonte die schwarzen Löcher im Himmel, wo die zwei Konstellationen fehlten. Die beiden Monde waren aufgegangen, aber Tanis brauchte ihr Licht nicht, um die Schatten zu erkennen, die die Sterne verdunkelten.
    »Drachen«, teilte er Alhana mit. »Sie verfolgen uns.«
     
    Tanis konnte sich später niemals wieder genau an die alptraumartige Flucht aus Tarsis erinnern. Stunden durch eisigen, beißenden Wind ließen sogar den Tod durch den flammenden Atem eines Drachen anziehend erscheinen. Stunden der Panik, in denen er nach hinten starrte, um zu sehen, wie die dunklen Schatten aufholten, bis die Augen tränten und die Tränen an den Wangen gefroren. Erst bei Einbruch der Dunkelheit hielten sie erschöpft von Angst und Müdigkeit an, um in einer Felsenhöhle zu übernachten. Als sie bei Tagesanbruch wieder durch die Luft schwebten, waren die dunklen geflügelten Umrisse wieder hinter ihnen.
    Nur wenige Lebewesen können schneller als Greife fliegen. Aber die Drachen – die ersten blauen Drachen, die sie je gesehen
hatten – waren ständig am Horizont, ließen tagsüber keine Rast zu, zwangen die Gefährten, sich in der Nacht zu verbergen, wenn die erschöpften Greife schlafen mußten. Sie hatten wenig zu essen, nur quith-pah – die Trockenfrüchte der Elfen, die nahrhaft waren, aber wenig gegen den Hunger ausrichteten  –, die Alhana mit den Gefährten teilte.Aber selbst Caramon war zu müde und zu entmutigt, um viel zu essen.
    Tanis konnte sich später nur an eine Sache lebhaft erinnern, die in der zweiten Nacht ihrer Reise passierte. Er erzählte der kleinen Gruppe, die um ein Feuer in einer feuchten Höhle kauerte, von der Entdeckung des Kenders in der Bibliothek von Tarsis. Bei Erwähnung der Kugeln der Drachen glitzerten Raistlins Augen, sein schmales Gesicht leuchtete interessiert auf.
    »Kugeln der Drachen?« wiederholte er leise.
    »Ich dachte mir, daß du etwas darüber weißt«, sagte Tanis. »Was ist das?«
    Raistlin antwortete nicht sofort. Eingemummt in seinen Umhang und den seines Bruders, lag er ganz nah am Feuer, und trotzdem bebte sein gebrechlicher Körper vor Kälte. Die goldenen Augen des Magiers starrten Alhana an, die abseits von der Gruppe saß. Sie ließ sich zwar herab, mit ihnen die Höhle zu teilen, hielt sich aber von der Unterhaltung fern. Jetzt schien sie jedoch ihren Kopf etwas zu heben und zuzuhören.
    »Du sagst, in Silvanesti ist eine Kugel der Drachen«, flüsterte der Magier wieder, zuTanis blickend. »Dann bin ich sicher nicht derjenige, den du fragen solltest.«
    »Ich weiß wenig darüber«, ließ sich Alhana hören und wandte ihr blasses Gesicht dem Feuer zu. »Wir bewahren es als Relikt aus vergangenen Tagen auf, als eine Art Rarität.Wer hätte auch gedacht, daß die Menschen noch einmal das Böse wecken und die Drachen zurück nach Krynn bringen würden?«
    Bevor Raistlin antworten konnte, entgegnete Flußwind wütend: »Du hast keinen Beweis, daß es Menschen waren!«
    Alhana warf dem Barbaren einen gebieterischen Blick zu. Sie antwortete ihm nicht, da sie es als unter ihrer

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