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Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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»Glaubt ihr, daß die Drachen und die Soldaten . . .« Er hielt inne, sein Blick traf Caramons, beide nickten langsam in plötzlichem Verstehen.
    »Was?« fragte Goldmond.
    »Wir befinden uns hinter der feindlichen Linie«, sagte Caramon. »Die Drakonierarmeen besetzen die Stadt. Und wahrscheinlich das ganze Land herum. Es gibt keinen Ausweg, und falls es einen gibt, können wir nirgendwohin gehen.«
    Wie um seine Worte zu bekräftigen, hörten die Gefährten über sich Geräusche. Gutturale Drakonierstimmen, die sie nur allzugut kannten.
    »Ich sage dir, es ist Zeitverschwendung«, winselte eine andere Stimme in der Umgangssprache, ein Goblin. »In diesem Durcheinander hat niemand überlebt.«
    »Erzähl das mal dem Drachenfürsten, du erbärmlicher Hundeesser«, knurrte der Drakonier. »Ich bin mir sicher, daß Seine Lordschaft an deiner Meinung sehr interessiert ist. Du hast deine Befehle. Grabt jetzt, alle.«
    Nun hörte man kratzende und scharrende Geräusche. Steine wurden beiseite geschoben, Staubwolken rieselten durch Risse.
    Der große Balken zitterte leicht, hielt aber stand.
    Die Gefährten starrten sich an, hielten fast den Atem an. Sie erinnerten sich an die seltsamen Drakonier, die die Wirtsstube angegriffen hatten.
    »Jemand ist hinter uns her«, sagte Raistlin.
    »Was suchen wir hier eigentlich?« krächzte ein Goblin in der Goblinsprache. »Silber? Juwelen?«
    Tanis und Caramon, die ein wenig Goblin konnten, versuchten, etwas besser zu hören.
    »Nein«, sagte der erste Goblin, der offenbar die Befehle gab.
    »Spione oder so etwas, die dem Drachenfürsten persönlich vorgeführt werden sollen.«
    »Hier drin?« fragte der Goblin erstaunt.

    »Genau das habe ich doch gesagt«, schnarrte sein Kamerad.
    »Diese Echsenmenschen sagten, daß sie alle hier in dem Wirtshaus waren, als der Drache es zerstört hat, und daß keiner entkommen ist, und darum denkt der Fürst, daß sie immer noch hier sind. Wenn du mich fragst – die Drakos haben etwas vermasselt, und wir müssen es ausbaden.«
    Die Geräusche des Grabens und des Entfernens der Steine wurden wie die Stimmen der Goblins lauter, gelegentlich von einem scharfen Befehl eines Drakoniers unterbrochen. Es müssen ungefähr fünfzig sein!, dachte Tanis. Er war wie gelähmt.
    Flußwind hob leise sein Schwert aus dem Wasser und begann es trockenzuwischen. Caramon, dessen sonst so fröhliches Gesicht ernst war, ließ Tika los und suchte sein Schwert. Tanis hatte kein Schwert. Flußwind warf ihm seinen Dolch hinüber. Tika wollte ihr Schwert ziehen, aber Tanis schüttelte den Kopf. Sie würden auf engem Raum kämpfen müssen, und Tika brauchte unendlich viel Platz. Der Halb-Elf sah Raistlin fragend an.
    Der Magier schüttelte den Kopf. »Ich werde es versuchen,Tanis«, flüsterte er. »Aber ich bin sehr müde. Sehr müde. Und ich kann nicht denken, mich nicht konzentrieren.« Er senkte seinen Kopf, zitterte heftig in seinen nassen Gewändern. Er nahm seine ganze Kraft zusammen, um nicht zu husten.
    Ein Zauber wird ihn vernichten, wenn er ihn überhaupt schafft, wurde Tanis klar. Jedoch hat er dann mehr Glück als wir anderen. Zumindest ihn werden sie nicht lebend bekommen.
    Die Geräusche über ihnen wurden immer lauter. Goblins sind starke, unermüdliche Arbeiter. Sie wollten diese Aufgabe schnell erledigen, um dann Tarsis zu plündern. Die Gefährten warteten in grimmigem Schweigen. Ein Strom von Staub, Schmutz und zerbröckelten Steinen ging unablässig zusammen mit frischem Regenwasser auf sie nieder. Sie hielten ihre Waffen fester. Es konnte sich nur noch um Minuten handeln, bis man sie entdecken würde.
    Dann hörte man plötzlich neue Geräusche. Sie hörten die
Goblins vor Furcht kreischen, die Drakonier schrien sie an, befahlen ihnen, weiterzuarbeiten. Aber die Schaufeln und Pickel wurden fallen gelassen, dann folgte das Fluchen der Drakonier, als sie versuchten, das aufzuhalten, was wie ein Goblinaufstand anmutete.
    Über ihnen wurde das Kreischen der Goblins immer lauter, bis es zu einem lauten, klaren, schrillen Schrei anwuchs, von einem weiter entfernten Schrei beantwortet. Es war der Ruf eines Adlers, der bei Sonnenuntergang über den Ebenen kreist.Aber dieser Ruf war direkt über ihnen.
    Dann schrie ein Drakonier auf. Es folgte ein reißendes Geräusch  – als ob der Körper der Kreatur entzweigerissen wurde. Weitere Schreie, das Aufeinanderprallen von Eisen, wieder Rufe und Antworten – dieses Mal noch näher.
    »Was ist denn los?«

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