Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
Vom Netzwerk:
weg, sein Gesicht war vor Sorge verkrampft.
    »Wir sprachen über die Kugeln der Drachen«, sagte Goldmond. »Du wolltest uns erzählen, was du darüber weißt.«
    Raistlin wischte Blut von seinem Mund weg. »Ich weiß nicht viel darüber«, sagte er müde und zuckte die Schultern. »Die Kugeln der Drachen wurden von den hohen Magiern geschaffen. Nur die Mächtigsten meines Ordens konnten sie benutzen. Es hieß, daß großes Unheil über die kommen würde, die die Magie nicht gut beherrschten und doch versuchten, den Kugeln zu befehlen. Darüber hinaus weiß ich nichts. Das ganze Wissen über die Kugeln der Drachen ist in den Verlorenen Schlachten verlorengegangen. Zwei Kugeln wurden angeblich beim Fall der Türme der Erzmagier zerstört, damit sie nicht in die Hände des Mobs fielen. Das Wissen über die drei anderen ist mit ihren Zauberern verschwunden.« Seine Stimme erstarb. Er sank erschöpft auf sein Lager zurück und schlief ein.
    »Die Verlorenen Schlachten, drei Monde, Raistlin mit einer fremden Stimme. Das alles ergibt keinen Sinn«, murmelte Tanis.
    »Ich glaube nichts davon!« sagte Flußwind kühl. Er schüttelte ihre Felle zum Schlafen aus.
    Tanis wollte gerade seinem Beispiel folgen, als er Alhana aus den Schatten der Höhle vorkriechen und sich neben Raistlin stellen sah. Sie starrte auf den schlafenden Magier herab.
    »Stark in der Magie!« flüsterte sie angstvoll. »Mein Vater!«
    Tanis sah sie im plötzlichen Verstehen an. »Du glaubst, dein Vater hat versucht, die Kugel zu benutzen?«

    »Ich befürchte es«, flüsterte Alhana und rang verzweifelt die Hände. »Er sagte, er allein könne das Böse bekämpfen und von unserem Land fernhalten. Er muß gemeint haben...« Sie beugte sich über Raistlin. »Weckt ihn!« befahl sie, ihre schwarzen Augen flackerten. »Ich muß es wissen! Weckt ihn, und bringt ihn dazu, mir über die Gefahren zu erzählen!«
    Caramon zog sie sanft, aber bestimmt zurück.Alhana starrte ihn wütend an, ihr schönes Gesicht war vor Furcht und Zorn verzerrt, und einen Moment lang schien es, daß sie ihn schlagen wollte, aber Tanis trat hinzu und hielt ihre Hand fest.
    »Alhana«, sagte er ruhig, »es hätte keinen Sinn, ihn zu wecken. Er hat uns alles erzählt, was er weiß. Was die andere Stimme betrifft, weiß er offenbar nicht, was sie gesagt hat.«
    »Ich habe das schon einmal bei Raist erlebt«, sagte Caramon leise, »als ob er eine andere Person würde. Aber es läßt ihn immer erschöpft zurück, und er erinnert sich nicht daran.«
    Alhana riß ihre Hand aus Tanis’ frei, ihr Gesicht nahm wieder den kalten, reinen, marmornen Ausdruck an. Sie wirbelte herum und ging zum Höhleneingang zurück. Sie ergriff die Dekke, die Flußwind zum Schutze aufgehängt hatte, und riß sie dabei fast herunter, als sie sie beiseite schob und nach draußen ging.
    »Ich übernehme die erste Wache«, sagte Tanis zu Caramon. »Schlaf ein bißchen.«
    »Ich werde eine Zeitlang auf Raistlin aufpassen«, sagte der Krieger und breitete seine Decke neben seinem Bruder aus.Tanis folgte Alhana nach draußen.
    Die Greife schliefen friedlich, ihre Köpfe waren in den weichen Federn ihrer Hälse vergraben, ihre Krallenfüße waren sicher um den Rand des Felsens geklammert. Zuerst konnte er Alhana in der Dunkelheit nicht ausmachen, dann sah er sie, gegen einen großen Stein gelehnt, bitterlich weinend, den Kopf in den Armen vergraben.
    Die stolze Silvanesti-Frau würde ihm niemals vergeben, wenn er sie so schwach und verletzlich vorfand.Tanis ging wieder zurück in die Höhle.

    »Ich gehe jetzt auf Wache«, rief er laut, bevor er wieder nach draußen ging. Er hob die Decken an und sah, wie Alhana unmerklich zusammenschreckte und sich eilig mit den Händen übers Gesicht fuhr. Sie drehte ihm den Rücken zu. Er ging langsam auf sie zu, so daß sie Zeit hatte, sich zu fassen.
    »In der Höhle war es so stickig«, sagte sie leise. »Ich konnte es nicht mehr ertragen. Ich mußte rausgehen und frische Luft schnappen.«
    »Ich übernehme die erste Wache«, sagte Tanis. Er hielt inne und fügte dann hinzu: »Du scheinst dir um deinen Vater Sorgen zu machen, daß er diese Kugel der Drachen benutzt haben könnte. Sicherlich kannte er ihre Geschichte. Wenn ich mich richtig erinnere, war er ein Magier.«
    »Er wußte, woher die Kugel kam«, sagte Alhana, mühsam um Fassung ringend. »Der junge Magier hatte recht, als er über die Verlorenen Schlachten und die Zerstörung der Türme sprach. Aber er irrte sich, als

Weitere Kostenlose Bücher