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Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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selbst von der Drachenlanze – glaubt niemand mehr. Wie Derek sagt, es gibt keinen Beweis. Das Grabmal von Huma war nach der Legende ein gewaltiges Gebilde – eines der Weltwunder. Aber du wirst niemanden finden, der es jemals gesehen hätte. Alles, was wir haben, sind Kindergeschichten, würde Raistlin sagen.« Sturm bedeckte seine Augen mit einer Hand und seufzte tief.
    »Weißt du«, sagte er leise, »ich habe nie daran gedacht, es auszusprechen, aber ich vermisse Raistlin. Ich vermisse sie alle. Ich fühle mich, als ob ein Teil von mir abgeschnitten wurde, und das gleiche Gefühl hatte ich in Solamnia. Darum bin ich zurückgekommen, anstatt zu warten und die Prüfungen für meine Ritterwürde zu Ende abzulegen. Diese Leute – meine Freunde – haben mehr getan, um das Böse in dieser Welt zu bekämpfen, als alle Ritter zusammen. Selbst Raistlin, auf eine Weise, die ich nicht verstehen kann. Er könnte uns sagen, was das alles zu bedeuten hat.« Er deutete mit seinen Daumen auf den im Eis gefangenen Ritter. »Zumindest würde er daran glauben. Wenn er
nur hier wäre. Wenn Tanis hier wäre...« Sturm konnte nicht weitersprechen.
    »Ja«, sagte Laurana ruhig. »Wenn Tanis hier wäre...«
    Er erinnerte sich an ihren eigenen Kummer, der soviel größer als sein eigener war, und legte seinen Arm um Laurana und hielt sie an sich gedrückt. Die beiden standen einen Moment so da, beide getröstet durch die Gegenwart des anderen. Dann ertönte Dereks scharfe Stimme hinter ihnen, der sie für ihr Zurückbleiben rügte.
     
    Und jetzt lag die zerbrochene Lanze, eingewickelt in Lauranas Fellumhang, mit der Kugel der Drachen und mit Drachentöter, Tanis’ Schwert, das Laurana und Sturm aus Tarsis mitgenommen hatten, in einer Kiste. Daneben lagen die Leichname der beiden jungen Ritter, die ihr Leben bei der Verteidigung der Gruppe gelassen hatten und zur Beerdigung in ihre Heimat zurückgebracht werden sollten.
    Der starke Südwind, der ungestüm und kalt von den Gletschern blies, trieb das Schiff über das Sirrion-Meer. Der Kapitän hatte ihnen mitgeteilt, daß sie Sankrist in zwei Tagen erreichen könnten, wenn der Wind weiterhin so bleiben würde.
    »Dort liegt das südliche Ergod«, zeigte der Kapitän Elistan. »Wir erreichen gleich das südliche Ende. Heute abend wirst du die Kristin-Insel sehen. Und dann, bei gutem Wind, werden wir Sankrist erreichen. Seltsame Sache im südlichen Ergod«, fügte der Kapitän hinzu und warf Laurana einen Blick zu. »Man sagt, es sei von Elfen übervölkert, aber ich war noch nicht dort, um mich davon zu überzeugen.«
    »Elfen?« fragte Laurana interessiert und stellte sich zum Kapitän.
    »Aus ihrer Heimat geflohen, hörte ich«, fuhr der Kapitän fort. »Vertrieben von den Drachenarmeen.«
    »Vielleicht unser Volk!« sagte Laurana und klammerte sich an Gilthanas, der neben ihr stand. Sie blickte aufmerksam über den Schiffsbug, als ob sie das Land auftauchen lassen könnte.
    »Wahrscheinlicher die Silvanesti«, antwortete Gilthanas.
»Ich glaube sogar, Lady Alhana hat etwas über Ergod erwähnt. Erinnerst du dich, Sturm?«
    »Nein«, antwortete der Ritter kurz angebunden. Er drehte sich um und ging nach Backbord, lehnte sich gegen die Reling und starrte auf das rosafarbene Wasser. Laurana sah, wie er etwas aus seinem Gürtel zog und es zärtlich zwischen seine Finger gleiten ließ. Ein Strahl blitzte auf, wie gefangene Sonnenstrahlen, dann ließ er es in seinen Gürtel zurückgleiten. Sein Kopf senkte sich. Laurana wollte gerade zu ihm gehen, als sie plötzlich innehielt, weil sie eine Bewegung wahrnahm.
    »Was ist das für eine seltsame Wolke dort drüben im Süden?«
    Der Kapitän drehte sich unverzüglich um, zog sein Fernglas aus seiner Felljacke und setzte es an. »Schick einen Mann nach oben«, befahl er seinem ersten Schiffsoffizier.
    Innerhalb von Sekunden kletterte ein Matrose das Takelwerk hoch. Mit einem Arm hielt er sich in schwindelerregender Höhe am Mast fest und spähte mit dem Fernglas in den Süden.
    »Kannst du was erkennen?« rief der Kapitän.
    »Nein, Käpt’n«, bellte der Mann. »Wenn es eine Wolke sein sollte, dann habe ich so etwas noch nie gesehen.«
    »Ich werde nachschauen«, bot sich Tolpan freiwillig an. Der Kender begann wie der Matrose geschickt an den Seilen hochzuklettern. Er erreichte den Mast, hielt sich neben dem Matrosen am Takelwerk fest und starrte in den Süden.
    Es war sicherlich eine Wolke. Aber sie war riesig und weiß und schien

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