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Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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zu kreisen. Er schwankte einen Moment, dann stieg er hoch. Die Matrosen jubelten, sie dachten, er flöge davon.Aber Laurana, sich an Tanis erinnernd, wußte es besser.
    »Er macht einen Sturzflug!« schrie sie. »Er greift an!«
    »Geht nach unten!« befahl Sturm, und die Matrosen begannen nach einem zögernden Blick in den Himmel zu den Luken zu kriechen. Der Kapitän rannte zum Steuer.

    »Nach unten mit dir!« befahl er dem Steuermann und übernahm.
    »Du kannst nicht hierbleiben!« schrie Sturm. Er rannte zum Kapitän zurück. »Er wird dich töten!«
    »Wir werden sinken, wenn ich nicht bleibe«, schrie der Kapitän wütend.
    »Wir werden sinken, wenn du tot bist!« erwiderte Sturm. Mit einem Kinnhaken setzte er den Kapitän außer Gefecht und zog ihn dann nach unten.
    Laurana stolperte die Stufen hinunter, Gilthanas folgte ihr. Der Elfenlord wartete, bis Sturm den bewußtlosen Kapitän nach unten geschafft hatte, dann zog er die Luke zu.
    In diesem Moment traf der Drache das Schiff mit einer Wucht, die es fast zum Kentern brachte. Das Schiff neigte sich bedenklich zur Seite. Alle, selbst der abgehärtetste Matrose, verloren das Gleichgewicht und schlidderten ineinander. Flint rollte mit einem Fluch auf den Boden.
    »Jetzt ist die Zeit, zu deinem Gott zu beten«, sagte Derek zu Elistan.
    »Das tue ich bereits«, entgegnete Elistan kühl und half dem Zwerg.
    Laurana, die sich an eine Stange geklammert hatte, erwartete ängstlich das flackernd orangefarbene Licht, die Hitze, die Flammen. Statt dessen gab es eine plötzliche scharfe und bittere Kälte, die ihr den Atem nahm und ihr Blut gefrieren ließ. Über sich konnte sie das Takelwerk zerreißen und zerspringen hören, dann hörten die Segel auf zu schlagen.Als sie nach oben starrte, sah sie weißen Frost zwischen den Sprüngen im Holzdeck durchsickern.
    »Die weißen Drachen atmen keine Flammen!« stellte Laurana fest. »Sie atmen Eis! Elistan! Deine Gebete wurden erhört!«
    »Pah! Was für ein Unterschied«, sagte der Kapitän kopfschüttelnd. »Das Eis wird uns einfrieren.«
    »Ein eisatmender Drache!« sagte Tolpan verträumt. »Das würde ich so gern sehen!«

    »Was geschieht jetzt?« fragte Laurana, als sich das Schiff wieder langsam ächzend und stöhnend aufrichtete.
    »Wir sind hilflos ausgeliefert«, knurrte der Kapitän. »Das Takelwerk wird unter dem Gewicht des Eises einreißen und die Segel nach unten ziehen. Der Mast wird wie ein Baum im Eissturm brechen. Ohne Steuerung wird die Strömung das Schiff an den Felsen zerschellen lassen, und das wird dann unser Ende sein.Wir können überhaupt nichts unternehmen!«
    »Wir könnten versuchen, ihn beim Vorbeifliegen zu erschießen«, schlug Gilthanas vor. Aber Sturm schüttelte den Kopf.
    »Über uns hat sich bestimmt eine dicke Schicht Eis gelegt«, sagte der Ritter. »Wir sind eingeschlossen.«
    So will der Drache also an die Kugel kommen, dachte Laurana kläglich. Er läßt das Schiff kentern, tötet uns, dann kann er die Kugel zurückerobern, ohne der Gefahr ausgesetzt zu sein, daß er im Meer versinkt.
    »Noch so ein Schlag wird uns zum Meeresgrund befördern«, sagte der Kapitän voraus, aber ein weiterer schwerer Schlag folgte nicht. Der Drache setzte seinen Atem sorgfältig ein, um sie zur Küste zu treiben.
     
    Es war ein hervorragender Plan, und Sleet war ziemlich stolz auf sich. Er glitt hinter dem Schiff her, ließ es von der Strömung zur Küste tragen und half ab und zu mit einem kleinen Atemstoß nach. Erst als er die zerklüfteten Felsen aus dem vom Mond beleuchteten Wasser herausragen sah, erkannte der Drache plötzlich den Haken an seinem Plan. Dann war das Mondlicht völlig verschwunden, von den Gewitterwolken weggewischt, und der Drache konnte nichts mehr sehen. Es war dunkler als die Seele seiner Königin.
    Der Drache verfluchte die Gewitterwolken, die den Drachenfürsten im Norden so gut für ihre Zwecke dienten. Aber die Wolken arbeiteten gegen ihn, da sie die zwei Monde auswischten. Sleet hörte das Splittern und Bersten von Holz, als das Schiff gegen die Felsen krachte. Er konnte sogar die Schreie der Matrosen hören – aber er konnte nichts sehen! Er flog tiefer
über dem Wasser, hoffte, die erbärmlichen Gestalten bis zur Morgendämmerung in Eis einzuschließen. Dann hörte er jedoch in der Dunkelheit ein anderes, eher beängstigendes Geräusch  – das Schwirren von Bogensehnen.
    Ein Pfeil zischte an seinem Kopf vorbei. Ein anderer bohrte sich in die zarte Haut seines

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