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Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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klar!«
    Dereks Gesicht wurde knallrot im Fackelschein.
    »Ich brauche weder Zwerge noch Elfen, die mich verteidigen...« , begann er wütend, als Laurana zurückgelaufen kam.

    »Als ob es nicht schon genug Schlimmes gibt«, murmelte sie mit zusammengepreßten Lippen, »muß ich auch noch herausfinden, daß sich unter meiner eigenen Rasse etwas zusammenbraut!«
    »Was ist los?« fragte Sturm.
    »Die Situation sieht so aus: Es leben jetzt drei Elfenrassen im südlichen Ergod...«
    »Drei Rassen?« unterbrach Tolpan und starrte Laurana interessiert an. »Was für eine dritte Rasse? Woher kommen sie? Kann ich sie sehen? Ich habe nie...«
    Laurana hatte genug. »Tolpan«, sagte sie mit angespannter Stimme. »Geh zu Gilthanas. Und bitte Elistan, herzukommen.«
    »Aber...«
    Sturm gab dem Kender einen Schubs. »Geh!« befahl er. Verletzt und traurig schleppte sich Tolpan zu Gilthanas. Der Kender ließ sich auf den Sand fallen und schmollte. Elistan klopfte sanft auf seine Schulter und ging zu den anderen.
    »Die Kaganesti, in der Gemeinsamen Sprache als Wild-Elfen bekannt, sind die dritte Rasse«, fuhr Laurana fort. »Sie kämpften mit uns in den Sippenmord-Kriegen. Für ihre Loyalität gab Kith-Kanan ihnen die Gebirge von Ergod – bevor Qualinesti und Ergod durch die Umwälzung getrennt wurden. Es überrascht mich nicht, daß ihr nie von den Wild-Elfen gehört habt. Es ist ein sehr verschwiegenes Volk, das für sich lebt. Einst Grenzland-Elfen genannt, waren sie wilde Krieger und dienten Kith-Kanan gut, aber sie hatten für Städte nichts übrig. Sie vermischten sich mit den Druiden und erwarben ihr Wissen. Mein Volk betrachtet sie als Barbaren – so wie euer Volk die Menschen aus den Ebenen als barbarisch bezeichnet.
    Vor einigen Monaten, als sie aus ihrer uralten Heimat vertrieben wurden, flüchteten die Silvanesti hierher und erbaten die Erlaubnis der Kaganesti, sich eine Zeitlang in Ergod niederzulassen. Und dann kam mein Volk, die Qualinesti, über das Meer. Und so trafen sich schließlich Verwandte, die seit Hunderten von Jahren getrennt waren.«
    »Ich sehe nicht dieWichtigkeit...«, unterbrach Derek.

    »Das wirst du schon noch«, sagte sie und holte tief Atem. »Denn unser Leben hängt davon ab, ob wir verstehen, was auf dieser traurigen Insel passiert.« Ihre Stimme versagte. Elistan ging zu ihr und legte seinen Arm tröstend um sie.
    »Alles fing ganz friedlich an.Trotz aller Unterschiede hatten die beiden vertriebenen Rassen Wichtiges gemeinsam – beide wurden vom Bösen aus ihrer geliebten Heimat vertrieben. Sie ließen sich auf der Insel nieder – die Silvanesti am westlichen Strand, die Qualinesti auf der östlichen Seite, getrennt durch eine Wasserstraße, bekannt als Thon-Tsalarian, was in Kaganesti ›Fluß der Toten‹ heißt. Die Kaganesti ihrerseits leben im Hügelland nördlich des Flusses.
    Eine Zeitlang wurden sogar Versuche unternommen, Freundschaft zwischen den Silvanesti und den Qualinesti herzustellen. Und dann begann der Ärger. Denn diese Elfen konnten sich nicht treffen, selbst nach Hunderten von Jahren, ohne daß der alte Haß und die Mißverständnisse an die Oberfläche kamen.« Laurana schloß einen Moment ihre Augen. »Der Fluß der Toten sollte eher Thon-Tsalaroth – ›Fluß des Todes‹ – heißen.«
    »Nun, Mädchen«, sagte Flint und berührte ihre Hand, »bei den Zwergen ist es nicht anders. Du hast gesehen, wie ich in Thorbadin behandelt wurde – ein Hügelzwerg unter Bergzwergen. Von allen Haßgefühlen ist der zwischen Familien der grausamste.«
    »Bis jetzt wurde noch keiner getötet, aber die Älteren waren so bestürzt darüber, was geschehen könnte – Elfen töten ihre eigene Art –, daß sie anordneten, niemand dürfe die Wasserstraße unter Strafe überqueren«, fuhr Laurana fort. »Und genau hier stehen wir. Keine Seite traut der anderen. Es gab sogar Beschuldigungen, sich den Drachenfürsten verkauft zu haben! Auf beiden Seiten wurden Kundschafter gefangengenommen.«
    »Das erklärt, warum sie uns angegriffen haben«, murmelte Elistan.
    »Was ist mit den Kag... Kag...«, stolperte Sturm über das unbekannte Elfenwort.

    »Kaganesti.« Laurana seufzte erschöpft. »Sie, die uns erlaubt haben, in ihrer Heimat zu wohnen, werden am schlimmsten behandelt. Die Kaganesti waren schon immer im materiellen Sinne arm gewesen – nach unseren Standardvorstellungen, jedoch nicht nach ihren. Sie leben in den Wäldern und Bergen, nehmen sich vom Land, was sie

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