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Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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brauchen. Sie sind Jäger und Sammler. Sie pflanzen kein Getreide, sie schmieden kein Metall. Als wir ankamen, erschien unser Volk mit seinem Gold, seinen Juwelen und seinen Stahlwaffen ihnen reich. Viele junge Kaganesti gingen zu den Qualinesti und den Silvanesti und baten, die Geheimnisse der Herstellung von Gold, Silber und Stahl lernen zu dürfen.«
    Laurana biß sich auf die Lippen, ihr Gesicht verhärtete sich. »Ich sage es zu meiner Schande, daß mein Volk die Armut der Wild-Elfen ausnutzt. Die Kaganesti arbeiten für uns als Sklaven. Und die älteren Kaganesti sind zornig geworden und sinnen auf Krieg, da sie sehen, daß man ihnen die jungen Leute weggenommen hat und ihre Lebensweise bedroht ist.«
    »Laurana!« rief Tolpan.
    Sie drehte sich um. »Sieh«, sagte sie leise zu Elistan. »Da ist eine von ihnen.« Der Kleriker folgte ihrem Blick und sah eine geschmeidige junge Frau – zumindest schien das lange Haar darauf hinzudeuten, daß es eine junge Frau war, auch wenn sie Männerkleidung trug. Sie kniete neben Gilthanas nieder und strich über seine Stirn. Der Elfenlord bewegte sich bei ihrer Berührung und stöhnte vor Schmerzen. Die Kaganesti griff in einen Beutel und begann geschäftig, in einem kleinen Tongefäß etwas zu mischen.
    »Was macht sie da?« fragte Elistan.
    »Sie ist anscheinend die Heilerin, nach der sie geschickt haben«, sagte Laurana und beobachtete das Mädchen genau. »Die Kaganesti sind bekannt für ihre druidischen Fähigkeiten.«
    Wild-Elfe war ein passender Name, entschied Elistan, als er das Mädchen aufmerksam musterte. Niemals zuvor hatte er auf Krynn ein intelligentes Lebewesen gesehen, das ähnlich wild aussah. Sie trug eine Lederhose, die in Lederstiefeln steckte.

     
    Ein Hemd, offensichtlich von einem Elfenlord weggeworfen, hing an ihren Schultern. Sie war blaß und zu dünn, unterernährt. Ihr glanzloses Haar war so verfilzt, daß man unmöglich die Farbe erkennen konnte. Aber die Hand, die Gilthanas berührte, war schlank und schön geformt. Sorge und Mitgefühl für ihn standen in ihrem sanften Gesicht.
    »Nun«, sagte Sturm, »und was geschieht mit uns in dieser Situation?«
    »Die Silvanesti haben sich einverstanden erklärt, uns zu meinem Volk zu begleiten«, sagte Laurana und errötete dabei. Offenbar war dies ein Punkt harter Auseinandersetzungen gewesen. »Zuerst bestanden sie darauf, uns zu ihren Ältesten zu bringen, aber ich sagte, daß ich nirgendwo hingehen würde, ohne meinen Vater zu begrüßen und die Angelegenheit mit ihm zu bereden. Dagegen konnten sie nicht viel sagen.« Laurana lächelte leicht, obwohl in ihrer Stimme ein Hauch Bitterkeit lag. »Bei allen Stämmen ist eine Tochter so lange an das Haus ihres Vaters gebunden, bis sie volljährig wird. Mich gegen meinen Willen hierzubehalten, würde als Raub angesehen werden und offene Feindseligkeit hervorrufen. Und dazu ist keine Seite bereit.«
    »Sie lassen uns also passieren, obwohl sie wissen, daß wir die Kugel der Drachen haben?« fragte Derek erstaunt.
    »Sie lassen uns nicht passieren«, sagte Laurana scharf. »Ich sagte, sie bringen uns zu meinem Volk.«
    »Aber im Norden befindet sich ein solamnischer Außenposten«, argumentierte Derek. »Dort könnten wir ein Schiff nach Sankrist bekommen...«
    »Du würdest nicht einmal lebend diese Bäume erreichen, wenn du versuchen solltest, zu fliehen«, sagte Flint und nieste heftig.
    »Er hat recht«, sagte Laurana. »Wir müssen zu den Qualinesti und meinen Vater überzeugen, uns zu helfen, die Kugel nach Sankrist zu bringen.« Eine kleine, dunkle Linie erschien zwischen ihren Augenbrauen, die Sturm sagte, daß sie nicht überzeugt war, daß das so einfach war, wie es klang. »Und jetzt haben
wir lang genug geredet. Sie haben mir Zeit gelassen, euch die Lage zu erklären, aber wir sollten ihre Geduld nicht auf die Probe stellen. Ich muß nach Gilthanas sehen. Sind wir uns einig?«
    Laurana musterte jeden Ritter mit einem Blick, der nicht Bejahung suchte, sondern auf die Anerkennung ihrer Führerschaft wartete. Einen Moment sah sie Tanis so ähnlich, daß Sturm lächeln mußte. Aber Derek lächelte nicht. Er war wütend und enttäuscht, um so mehr, da er wußte, daß er nichts dagegen unternehmen konnte.
    Schließlich jedoch stieß er eine gemurmelte Antwort hervor, daß sie wohl das Beste daraus machen müßten, und stolzierte weg. Flint und Sturm folgten, der Zwerg nieste so sehr, daß er sich selbst fast von den Füßen hob.
    Laurana ging zu

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