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Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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ihrem Bruder zurück, sich dabei in ihren weichen Lederstiefeln lautlos auf dem Sand bewegend. Aber die Wild-Elfe hörte ihr Kommen. Sie hob ihren Kopf, warf Laurana einen ängstlichen Blick zu und kroch weg wie ein Tier, das beim Anblick eines Menschen zurückschreckt. Aber Tolpan, der sich mit ihr in einer merkwürdigen Mischung aus Umgangssprache und Elfensprache unterhalten hatte, faßte sie sanft am Arm.
    »Geh nicht weg«, sagte der Kender fröhlich. »Das ist die Schwester des Elfenlords. Sieh mal, Laurana. Gilthanas geht es schon besser. Es muß an diesem Zeug liegen, das sie auf sein Gesicht gelegt hat. Ich hätte schwören können, daß er tagelang außer Gefecht sein würde.« Tolpan erhob sich. »Laurana, das ist meine Freundin – wie war dein Name noch mal?«
    Das Mädchen hielt die Augen auf den Boden gerichtet und zitterte heftig. Sie murmelte etwas, das niemand verstehen konnte.
    »Wie war dein Name, Kind?« fragte Laurana mit einer so süßen und sanften Stimme, daß das Mädchen schüchtern ihre Augen hob.
    »Silvart«, sagte sie leise.
    »Das bedeutet ›silberhaarig‹ in der Kaganesti-Sprache, nicht
wahr?« fragte Laurana. Sie kniete sich zu Gilthanas und half ihm aufzusitzen. Benommen tastete er mit seiner Hand nach seinem Gesicht, wo das Mädchen eine dicke Paste über die blutende Wunde gestrichen hatte.
    »Geh nicht daran«, warnte Silvart und ergriff blitzschnell Gilthanas’ Hand. Sie sprach die Umgangssprache, aber nicht grob, sondern klar und genau.
    Gilthanas stöhnte vor Schmerzen auf, schloß die Augen und ließ seine Hand fallen. Silvart starrte ihn in tiefem Mitgefühl an. Sie wollte sein Gesicht streicheln, aber sie zog schnell ihre Hand weg und erhob sich, als sie auf Laurana schaute.
    »Warte«, sagte Laurana. »Warte, Silvart.«
    Das Mädchen versteifte sich und starrte Laurana mit solch einer Angst an, daß Laurana von Scham überwältigt wurde.
    »Hab keine Angst. Ich möchte dir für deine Hilfe danken.Tolpan hat recht. Ich dachte mir zwar, daß seine Verletzung nicht sehr ernst war, aber du hast ihm sehr geholfen. Bitte bleibe bei ihm, wenn du möchtest.«
    Silvart blickte zum Boden. »Ich werde bei ihm bleiben, wenn das Euer Befehl ist.«
    »Es ist nicht mein Befehl, Silvart«, sagte Laurana. »Es ist mein Wunsch. Und ich heiße Laurana.«
    Silvart hob die Augen. »Dann werde ich gern bei ihm bleiben, Laurana, wenn das dein Wunsch ist.« Sie beugte ihren Kopf, und man konnte kaum ihre Worte verstehen. »Mein richtiger Name, Silvara, bedeutet silberhaarig. Sie nennen mich Silvart.« Sie blickte zu den Silvanesti-Kriegern, dann fuhren ihre Augen zu Laurana zurück. »Bitte, ich möchte, daß du mich Silvara nennst.«
    Die Silvanesti brachten eine provisorische Trage, die sie aus einer Decke und Baumästen gebaut hatten. Sie hoben den Elfenlord  – nicht unsanft – auf die Trage. Silvara ging mit Tolpan neben ihm.Tolpan erzählte weiter, erfreut, jemanden gefunden zu haben, der seine Geschichten noch nicht kannte. Laurana und Elistan gingen auf der anderen Seite von Gilthanas. Laurana hielt seine Hand und wachte zärtlich über ihn. Hinter
ihnen folgte Derek, sein Gesicht dunkel und bewölkt, die Kiste mit der Kugel der Drachen auf seiner Schulter. Am Ende des Zugs marschierte eine Gruppe Silvanesti-Elfen.
    Die Morgendämmerung brach gerade grau und bedrückend an, als sie die Baumgrenze an der Küste erreichten. Flint zitterte. Er drehte seinen Kopf und starrte auf das Meer. »Was hat Derek gesagt über ein – ein Schiff nach Sankrist?«
    »Leider ja«, erwiderte Sturm. »Wir sind auf einer Insel.«
    »Und wir müssen dorthin?«
    »Ja.«
    »Um die Kugel der Drachen anzuwenden? Wir wissen nichts darüber!«
    »Die Ritter werden es erfahren«, sagte Sturm leise. »Die Zukunft der Welt hängt davon ab.«
    »Pfff!« schnaufte der Zwerg. Er warf einen verängstigten Blick auf das Wasser, dann schüttelte er düster den Kopf. »Ich weiß nur, daß ich zweimal beinahe ertrunken wäre, von einer tödlichen Krankheit heimgesucht wurde...«
    »Du warst seekrank.«
    »Von einer tödlichen Krankheit heimgesucht wurde«, wiederholte Flint laut, »und Schiffbruch erlitten habe. Achte auf meine Worte, Sturm Feuerklinge – Boote bringen uns nur Unglück. Wir hatten bisher nur Ärger, seitdem wir unsere Füße in dieses verdammte Boot am Krystalmir-See gesetzt haben. Dort war es auch, als der verrückte Magier zum ersten Mal gesehen hat, daß die Konstellationen verschwunden sind,

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