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Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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und von da an ging es mit unserem Glück bergab. Solange wir uns weiterhin auf Boote verlassen, kann es nur noch schlimmer werden.«
    Sturm lächelte, als er den Zwerg durch den Sand stapfen sah. Aber sein Lächeln verwandelte sich in ein Seufzen. Ich wünschte, alles wäre so einfach, dachte der Ritter.

Die Stimme der Sonnen - Lauranas Entscheidung

    D ie Stimme der Sonnen, Führer der Qualinesti-Elfen, saß in einer einfachen Schutzhütte aus Holz und Schlamm, die die Kaganesti-Elfen für ihn gebaut hatten. Er betrachtete sie als einfach – für die Kaganesti dagegen war es ein wunderbar großes und gutgebautes Haus, ausreichend für fünf bis sechs Familien. Sie hatten es in der Tat für so viele Familien gebaut und waren schockiert, als die Stimme erklärte, es würde gerade für seine Bedürfnisse reichen, und nur mit seiner Frau einzog.
    Was die Kaganesti natürlich nicht wußten, war, daß das Haus
der Stimme im Exil das Hauptquartier für alle Angelegenheiten der Qualinesti wurde. Die zeremoniellen Wachen nahmen die gleichen Positionen ein wie in den Hallen des Palastes von Qualinost. Die Stimme hielt seine Audienzen zur gleichen Zeit und in der gleichen höflichen Weise ab, nur war die Decke eine mit Schlamm bedeckte Kuppel aus Dachgras und nicht aus glitzernden Mosaiken, seine Wände aus Holz und nicht aus Kristallquarz.
    Die Stimme hielt jeden Tag Audienzen ab, die Tochter seiner Schwägerin saß als Schreiberin an seiner Seite. Er trug die gleichen Roben, führte seine Staatsgeschäfte mit dem gleichen selbstbewußten Auftreten. Und dennoch gab es Unterschiede.
    Die Stimme hatte sich in den wenigen Monaten auf drastische Weise verändert. Jedoch keiner der Qualinesti wunderte sich darüber. Die Stimme hatte seinen jüngsten Sohn auf eine Mission geschickt, die die meisten als Selbstmord betrachteten. Noch schlimmer war, daß seine geliebte Tochter zu ihrem Halb-Elfen-Liebhaber weggelaufen war. Die Stimme ging davon aus, beide Kinder nicht mehr wiederzusehen.
    Den Verlust seines Sohnes Gilthanas hätte er akzeptieren können. Denn trotz allem war es eine heldenhafte, erhabene Tat. Der junge Mann hatte eine Gruppe Abenteurer in die Minen von Pax Tharkas geführt, um die dort gefangengehaltenen Menschen zu befreien und dadurch die Drachenarmeen, die nach Qualinesti marschierten, abzulenken. Dieser Plan hatte sich als erfolgreich herausgestellt – ein unerwarteter Erfolg. Die Drachenarmeen waren nach Pax Tharkas zurückgerufen worden, so daß die Elfen Zeit hatten, zur Westküste ihres Landes zu fliehen, um von dort aus über das Meer zum südlichen Ergod zu gelangen.
    Die Stimme konnte jedoch nicht den Verlust seiner Tochter akzeptieren – beziehungsweise die Schande.
    Es war der älteste Sohn der Stimme, Porthios, gewesen, der ihm die Angelegenheit kühl dargelegt hatte, nachdem Lauranas Verschwinden bekanntgeworden war. Sie war ihrem Jugendfreund  – Tanis, dem Halb-Elfen – hinterhergerannt. Die
Stimme war verzweifelt, von Kummer verzehrt.Wie konnte sie das nur tun?Wie konnte sie Schande über ihre Familie bringen? Eine Prinzessin, die einem Bastard nachjagt!
    Lauranas Flucht verdunkelte für ihren Vater das Sonnenlicht. Glücklicherweise gab ihm die Notwendigkeit, sein Volk zu führen, die Kraft, weiterzumachen. Aber es gab Zeiten, in denen die Stimme am Sinn des Ganzen zweifelte. Er hätte sein Amt niederlegen und seinem ältesten Sohn den Thron übergeben können. Porthios erledigte jetzt schon fast alles und traf die meisten Entscheidungen. Der junge Elfenlord erwies sich als hervorragender Führer, obwohl einige fanden, daß er bei Verhandlungen mit den Silvanesti und den Kaganesti zu grob verfuhr.
    Die Stimme war auch dieser Ansicht, und das war der Hauptgrund, warum der Porthios nicht sein Amt überließ. Gelegentlich versuchte er seinem ältesten Sohn klarzumachen, daß mit Mäßigung und Geduld mehr zu erreichen war als mit Drohungen und Schwertergerassel. Aber Porthios glaubte, daß sein Vater zu weich und sentimental war. Die Silvanesti betrachteten aufgrund ihrer strengen Kastenstruktur die Qualinesti kaum als Angehörige der Elfenrasse und die Kaganesti überhaupt nicht der Elfenrasse zugehörig; diese sahen sie als eine Unterrasse der Elfen, ähnlich wie die Gossenzwerge von den anderen Zwergen als eine Unterrasse angesehen wurden. Porthios war fest davon überzeugt, obwohl er das seinem Vater nicht mitteilte, daß dieser Konflikt mit Blutvergießen enden mußte.
    Seine Ansichten

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