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Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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bestimmt hereinspazieren, es bewundern und geistesabwesend damit von dannen ziehen. Ein Familienerbstück war für die Kender etwas, was länger als drei Wochen in einem Haus blieb.)
    Danach sprach keiner mehr ein Wort. Flint trat Tolpan unter dem Tisch, und der Kender hielt beleidigt den Mund, bis er entdeckte, daß sein Nachbar, ein Elfenlord, vom Tisch gerufen wurde und seine Börse zurückließ. Das Durchwühlen der Besitztümer des Elfenlords hielt den Kender bis zum Ende des Essens glücklich beschäftigt.
    Flint, der normalerweise auf Tolpan ein Auge hielt, bemerkte dies nicht bei all seinen anderen Sorgen. Offensichtlich würde es Schwierigkeiten geben. Derek war zornig. Nur der strenge Kodex der Ritter hielt ihn davon ab, den Tisch zu verlassen. Laurana saß schweigend da und aß nichts. Ihr Gesicht war trotz ihrer gebräunten Haut blaß, und sie bohrte mit ihrer Gabel kleine Löcher in das feingewebte Tischtuch. Flint stieß Sturm an.
    »Wir haben gedacht, die Kugel der Drachen aus Eismauer wegzuschaffen wäre schwierig«, sagte der Zwerg mit gedämpfter Stimme. »Dort brauchten wir nur einem verrückten Zauberer und einigen Walroß-Menschen zu entkommen. Jetzt sind wir von drei Elfennationen eingekreist.«
    »Wir müssen vernünftig mit ihnen reden«, sagte Sturm leise.
    »Vernünftig!« schnaufte der Zwerg. »Zwei Steine hätten eine bessere Chance, vernünftig miteinander zu reden!«
    Dies erwies sich als richtig. Auf Wunsch der Stimme blieben die Gefährten nach dem Essen am Tisch sitzen, während die anderen Elfen aufstanden und gingen. Gilthanas und seine Schwester saßen nebeneinander, ihre Gesichter waren angespannt und besorgt, als Derek vor der Stimme stand, um mit ihm »vernünftig zu reden«.

    »Die Kugel gehört uns«, erklärte Derek kühl. »Ihr habt überhaupt keinen Anspruch darauf. Und sicher gehört sie auch nicht Eurer Tochter oder Eurem Sohn. Sie sind mit mir aus Höflichkeit gereist, nachdem ich sie aus dem zerstörten Tarsis gerettet hatte. Es war mir eine Ehre, sie in ihre Heimat begleitet zu haben, und ich danke Euch für Eure Gastfreundschaft. Aber morgen werde ich nach Sankrist aufbrechen, und die Kugel nehme ich mit.«
    Porthios erhob sich, um Derek ins Gesicht zu sehen. »Der Kender mag sagen, daß die Kugel der Drachen ihm gehört.Aber das tut nichts zur Sache.« Der Elfenlord sprach mit aalglatter, höflicher Stimme, die wie ein Messer durch die Nachtluft schnitt. »Die Kugel ist nun in Elfenhänden, und hier bleibt sie auch. Hältst du uns für so dumm, daß wir diese Kostbarkeit Menschen überlassen, damit sie noch mehr Probleme in diese Welt bringen?«
    »Noch mehr Probleme?« Dereks Gesicht lief knallrot an. »Sind dir überhaupt die jetzigen Probleme in der Welt bewußt? Die Drachen haben euch aus eurer Heimat vertrieben. Jetzt nähern sie sich unserer Heimat! Wir haben nicht die Absicht wegzulaufen, so wie ihr. Wir werden bleiben und kämpfen! Diese Kugel könnte unsere einzige Hoffnung sein...«
    »Du hast meine Erlaubnis, in deine Heimat zurückzukehren und dich zu einem Kartoffelpuffer verbrennen zu lassen, denn es interessiert mich nicht«, gab Porthios zurück. »Schließlich wart ihr Menschen es, die dieses uralte Böse wieder geweckt haben. Es paßt also, daß ihr es bekämpfen wollt! Die Drachenfürsten haben erhalten, was sie von uns wollten. Sie werden uns zweifellos in Frieden lassen. Hier, auf Ergod, wird die Kugel in Sicherheit sein.«
    »Narr!« Derek schlug mit der Faust auf den Tisch. »Die Drachenfürsten haben nur einen einzigen Gedanken, und der ist, ganz Ansalon zu erobern. Das schließt auch diese erbärmliche Insel ein! Eine Zeitlang werdet ihr wohl hier sicher sein, aber wenn wir untergehen, werdet auch ihr untergehen!«
    »Du weißt, daß er die Wahrheit sagt,Vater«, sagte Laurana.
Sie wagte viel. Elfenfrauen waren bei Kriegsbesprechungen nicht anwesend, geschweige denn, daß sie etwas sagten. Laurana war nur dabei, weil besonders sie das Ganze etwas anging. Sie erhob sich und stand ihrem Bruder gegenüber, der sie mißbilligend ansah. »Porthios, unser Vater hat uns in Qualinesti gesagt, daß der Drachenfürst nicht nur unser Land will, sondern auch die Ausrottung unserer Rasse! Hast du das vergessen?«
    »Pah! Das war dieser Drachenfürst Verminaard. Er ist tot . . .«
    »Ja, weil wir ihn getötet haben«, schrie Laurana wütend, »und nicht du!«
    »Laurana!« Die Stimme der Sonnen erhob sich und überragte alle, sogar seinen ältesten Sohn.

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