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Die Chronik der Drachenlanze 5 + 6

Die Chronik der Drachenlanze 5 + 6

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 5 + 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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trotziges Knurren, wüste Drohungen wurden gegen Kenderheim ausgestoßen. Diese elende Rasse mußte vom Angesicht Krynns verschwinden ...
    Mit seiner behandschuhten Rechten machte Ariakus eine gereizte Geste. Sofort verstummten die Versammelten.
    Und dann wurde das Schweigen gebrochen.
    Kitiara lachte.
    Es war ein fröhliches Lachen, hochmütig und höhnisch, und es hallte dröhnend unter den Tiefen der Metallmaske hervor.
    Ariakus’ Gesicht verzerrte sich vor Wut, und er erhob sich. Er trat einen Schritt nach vorn. Stahl blitzte zwischen den Drakoniern auf, als die Schwerter aus ihren Scheiden gezogen wurden und die Speerenden auf den Boden dröhnten.
    Bei diesem Anblick schlossen Kitiaras Soldaten ihre Reihen und traten näher zur Plattform ihrer Fürstin. Instinktiv legte sich Tanis’ Hand fester um den Knauf seines Schwertes, und er trat eine Stufe höher, obgleich dies bedeutete, daß er seinen Fuß auf die Plattform setzte, wo er nicht stehen durfte.
    Kitiara blieb ruhig sitzen und beobachtete Ariakus mit tiefster Verachtung.

    Plötzlich senkte sich über die Versammelten ein atemloses Schweigen, als ob der Atem jedes Anwesenden von einer unsichtbaren Kraft abgewürgt würde. Gesichter erblaßten, man versteifte sich, rang nach Luft. Lungen schmerzten, die Sicht verschwamm, das Herz hörte zu schlagen auf. Und dann schien die Luft aus der Halle aufgesogen zu werden, als eine Dunkelheit aufkam.
    War es wirklich eine äußere Dunkelheit? Oder war es eine innere? Tanis war sich nicht sicher. Seine Augen sahen Tausende von Fackeln in der Halle hell flackern, er sah Tausende von Kerzen wie Sterne im Nachthimmel funkeln. Aber selbst der Nachthimmel war nicht dunkler als die Dunkelheit, die er jetzt wahrnahm.
    Sein Kopf zerfloß. Verzweifelt versuchte er zu atmen, alles erinnerte ihn an seine Erlebnisse im Blutmeer von Istar. Seine Knie zitterten, er fühlte sich zu schwach, um zu stehen. Seine Kräfte verließen ihn, er taumelte und stürzte, und als er keuchend nach unten sank, bemerkte er andere, die auch auf den polierten Marmorboden fielen. Er hob seinen Kopf, obwohl die Bewegung eine Qual war, und sah Kitiara, die in ihren Thron rutschte, als ob eine unsichtbare Kraft sie hineinquetschte.
    Dann hob sich die Dunkelheit. Kühle, süße Luft stürzte in Tanis’ Lungen. Sein Herz begann wieder zu klopfen. Blut pulste in seinem Kopf, daß er fast ohnmächtig wurde. Einen Moment lang konnte er nicht anders, als wieder auf die Marmorstufen zurückzusinken, schwach und benommen, während in seinem Kopf Blitze explodierten. Als er wieder einigermaßen klar sehen konnte, bemerkte er, daß die Drakonier von all dem unberührt geblieben waren. Sie standen gleichmütig da, ihr Blick war auf einen Punkt fixiert.
    Tanis hob seine Augen zu der prächtigen Plattform, die während der Eröffnungsrituale leer geblieben war. Jetzt war sie auch leer. Sein Blut gefor in seinen Adern, sein Atem stockte. Takisis, Königin der Finsternis, hatte die Empfangshalle betreten.
    Sie hatte viele Namen auf Krynn. Drachenkönigin hieß sie
bei den Elfen; Nilat, die Verderbte bei den Barbaren der Ebenen; unter Tamex, das Unechte Metall war sie bei den Zwergen in Thorbadin bekannt; in den Legenden bei den seefahrenden Leuten von Ergod wurde sie als Mai-tat der vielen Gesichter bezeichnet. Königin der vielen Farben und doch keiner nannten die Ritter von Solamnia sie; besiegt von Huma, vor langer Zeit von Krynn verbannt.
    Takisis, Königin der Finsternis, war zurückgekehrt.
    Aber nicht vollständig.
    Selbst als Tanis zu der dunklen Form in der Nische über sich mit Ehrfurcht starrte, selbst als das Entsetzen durch sein Gehirn flutete, ihn betäubte und außer Ekel und Angst nichts zurückließ  – selbst jetzt stellte er fest, daß die Königin nicht in ihrer körperlichen Form anwesend war. Es war, als ob ihre Anwesenheit in den Köpfen der Versammelten einen Schatten ihrer Existenz auf die Plattform warf. Sie selbst war nur da, weil ihr Wille die anderen zwang, sie wahrzunehmen.
    Etwas hielt sie zurück, verhinderte ihren Eintritt in diese Welt. Eine Tür – Berems Worte fielen Tanis ein.Wo war Berem? Wo waren Caramon und die anderen? Tanis erkannte mit einem stechenden Schmerz, daß er die anderen über Kitiara und Laurana fast vergessen hatte. Sein Kopf drehte sich. Ihm war, als ob er den Schlüssel zu allem in seiner Hand hielt, wenn er nur Zeit hätte, in Ruhe darüber nachzudenken.
    Aber das war nicht möglich. Die düstere Form

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