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Die Chronik der Drachenlanze 5 + 6

Die Chronik der Drachenlanze 5 + 6

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 5 + 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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richtete sich auf Kitiara, die ihr hinter dem Drachenhelm zulächelte.
    Beim Anblick ihrer Feindin, der Frau, die sie verraten hatte, richtete sich Laurana auf. Einen Moment lang vergaß sie in ihrem Zorn ihre Angst. Gebieterisch wanderte ihr Blick nach unten, dann nach oben, dann über die ganze Halle. Glücklicherweise sah sie nicht nach hinten. Sie sah nicht den bärtigen Halb-Elfen
in der Drachenrüstung, der sie scharf beobachtete. Statt dessen sah sie die Soldaten der Dunklen Königin, sie sah die Drachenfürsten auf ihren Thronen, sie sah die Drachen oben an der Decke. Schließlich blieb ihr Blick auf der dunklen Form der Königin der Finsternis haften.
    Und jetzt weiß sie, wo sie sich befindet, dachte Tanis, der sich elend fühlte, denn aus Lauranas Gesicht war jede Farbe gewichen. Jetzt weiß sie, wo sie ist und welches Schicksal sie erwartet.
    Welche Geschichten muß man ihr erzählt haben, in den Verliesen unterhalb des Tempels, wie hat man sie gequält mit Geschichten über die Todeskammern der Königin der Finsternis. Vermutlich hat sie die Schreie der anderen gehört, dachte Tanis. Sie hatte ihre Schreie in der Nacht gehört, und jetzt, binnen Stunden, vielleicht Minuten, würde sie in diese Schreie einstimmen.
    Mit leichenblassem Gesicht wandte sich Laurana wieder Kitiara zu, als ob sie der einzige Fixpunkt in einem wirbelnden Universum wäre. Tanis sah Lauranas zusammengepreßte Zähne, sie biß sich auf die Lippen, um sich zu beherrschen. Sie würde dieser Frau niemals ihre Angst zeigen, sie würde keinem hier ihre Angst zeigen.
    Kitiara machte eine kleine Handbewegung.
    Laurana folgte ihrem Blick.
    »Tanis ...«
    Sich umwendend, sah Laurana den Halb-Elfen, und als ihre Augen sich trafen, sah Tanis in ihnen Hoffnung. Er spürte, wie ihre Liebe ihn umfing und ihn wie das Erwachen des Frühlings nach der bitteren Dunkelheit des Winters segnete. Denn Tanis hatte erkannt, daß seine Liebe zu ihr das Band zwischen seinen beiden miteinander im Krieg stehenden Hälften war. Er liebte sie mit der unveränderbaren, ewigen Liebe seiner Elfenseele und mit der leidenschaftlichen Liebe seines menschlichen Blutes. Aber die Erkenntnis kam zu spät, und jetzt würde er für diese Erkenntnis mit seinem Leben und mit seiner Seele zahlen.
    Er konnte Laurana nur einen Blick zuwerfen. Ein Blick, in
dem die Botschaft seines Herzens liegen mußte, denn er spürte Kitiaras braune Augen, die ihn aufmerksam beobachteten. Und andere Augen waren auf ihn gerichtet.
    Sich dieser Augen bewußt, zwang sich Tanis, in seinem Gesicht nichts über seine Gedanken zu enthüllen. Seine ganze Beherrschung aufbringend, spannte er seine Kiefer an, hielt seinen Blick sorgfältig ausdruckslos. Laurana hätte eine Fremde sein können. Kalt drehte er sich von ihr weg, und er sah die Hoffnung in ihren leuchtenden Augen flackern und sterben. So wie eine Wolke die Sonne verdunkelt, verwandelte sich Lauranas Liebe in schiere Verzweiflung, die Tanis frösteln ließ.
    Er hielt den Knauf seines Schwertes fest umklammert, um sein Zittern zu unterdrücken, und wandte sich Takisis, der Königin der Finsternis, zu.
    »Eure Dunkle Majestät«, rief Kitiara, während sie Laurana am Arm ergriff und nach vorn zog, »ich überreiche Euch mein Geschenk – ein Geschenk, das uns den Sieg bringen wird!«
    Einen Moment lang war sie von stürmischem Beifall unterbrochen. Sie hob ihre Hand, erbat sich Ruhe und fuhr fort.
    »Ich gebe dir die Elfenfrau Lauralanthalasa, Prinzessin der Qualinesti-Elfen, Befehlshaber der schädlichen Ritter von Solamnia. Sie war es, die die Drachenlanzen zurückbrachte, sie war es, die die Kugel der Drachen im Turm des Oberklerikers anwendete. Auf ihren Befehl reisten ihr Bruder und ein Silberdrache nach Sanction, wo sie es mit Hilfe der Unfähigkeit von Lord Ariakus schafften, in den heiligen Tempel einzubrechen und die Zerstörung der Eier der guten Drachen zu entdecken.« Ariakus trat einen drohenden Schritt vor, aber Kitiara ignorierte ihn kühl. »Ich schenke sie Euch, meine Königin, damit Ihr mit ihr verfahrt, wie sie es Eurer Meinung nach verdient hat.«
    Kitiara schleuderte Laurana nach vorn. Die Elfenfrau stolperte und fiel vor der Königin auf die Knie.
    Du hast dich bewährt, Fürstin Kitiara, und du wirst reich belohnt werden. Wir werden diese Elfe in die Todeskammern führen lassen, dann werden wir dir deine Belohnung gewähren.
    »Vielen Dank, Majestät.« Kitiara verbeugte sich. »Bevor wir
unseren Handel abschließen,

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