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Die Chronik der Hürnin (Das Alte Reich)

Die Chronik der Hürnin (Das Alte Reich)

Titel: Die Chronik der Hürnin (Das Alte Reich) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sebastian Keller
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geschlossen hat. “
    Ich war mir nicht sicher, aber Dag schien mich erstaunt anzuschauen.
    „ Dann weißt du also nichts vom Verrat des Scharif? “
    Jetzt war ich an der Reihe erstaunt zu sein. „ Nein. Wen hat er verraten? “
    „ Den Hürnin, dem er lange diente: Chon. “
    Wie der Faden aus dem Dags Körper gebildet wurde, schoss ein einzelner Gedanke in unzähligen Windungen durch meinen Kopf um einen Satz zu bilden: Das konnte nicht sein! Seinen Herrn und den Pakt zu verraten war undenkbar. Dag musste sich irren!
    „ Chon fand nicht nur einen Weg mit den Toten zu sprechen, sondern auch einen körperlichen Durchgang zur Welt der Dämonen. Dabei hat auch der Scharif einiges gelernt. Er hat gelernt, dass der Pakt gebrochen werden kann. “
    Ich wusste nicht, was ich darauf erwidern sollte. Erich hatte sich unterdessen ein wenig beruhigt, aber das Gerede von Verrat und anderen Welten drang noch nicht ganz zu ihm durch. Der Schreck saß ihm noch zu tief in den Knochen.
    „ Der Scharif war nicht der einzige Dämon, der seinen Herrn im Stich ließ. Es gab später andere, die die Gunst der Stunde auf dem Sommerfeld nutzten, um sich von ihren Hürnin loszusagen. Chon hat Sigwar gewarnt, aber der wollte nichts davon wissen. Er glaubte wohl, dass das, was Chon widerfahren ist ein Einzelfall war. “, fuhr Dag fort. „ Doch er irrte sich. Die Schlacht hat viele Dämonen in diese Welt gebracht. Jahrhundertelang genügte es ihnen, unerkannt über diese Welt zu ziehen, aber das hat sich geändert. Der Scharif hat begonnen Sunterak zu unterwerfen und sich als Dämonenbaum zu manifestieren. Auch die anderen verstecken sich nicht mehr. Wer sollte sich ihnen auch in den Weg stellen, nachdem die Flamme verschwunden ist? “
    „ Wie viele sind es? “
    „ Eine Handvoll vielleicht. Aber ein einziger vom Format des Scharifs reicht aus, um diese Welt zu verändern, sie vielleicht zu zerstören. Er hat mich getötet und aus drei Schwestern wurden zwei. Sag, was tun sie? Leben sie noch immer in der wandernden Hütte? “
    Ich berichtete was passiert war, seit wir den Hügel mit den Büschen und den Blumen darunter betreten hatten und versuchte mich so gut es ging an das zu erinnern, was Ba und Ja gesagt hatten.
    „ Ja, tötet nichts, denn ihr habt gesehen, dass die Toten zwar frei von Schmerz sind, aber nicht frei von Hass und Traurigkeit. “
    „ Wenn ich sterbe …“, sagte Erich plötzlich mit schwacher Stimme. „Werde ich dann auch hier enden?“
    „ Nein. Du wirst nur dann hier herkommen, wenn es auch derjenige tut, der dich getötet hat. Stirbst du eines natürlichen Todes, dann gehst du an einen friedlicheren Ort.. “
    „ Diese Toten hier sind nicht friedlich.“
    „ Sie werden ihren Frieden finden, sobald du stirbst. “
    Erich zog seinen Kopf zwischen die Schultern und machte ein unglückliches Gesicht.
    „Dann bist du so lange nicht erlöst, bis der Scharif gestorben ist?“
    „ Ja, aber mach dir darüber keine Gedanken. Du bist nicht gekommen, um mir Ruhe zu schenken, sondern um deine Begleiter zu finden. “
    „ Wo sind sie?“
    „ Bei Chon. Die Elfe hat etwas sehr Dummes getan und versucht ihre tote Schwester zurück in diese Welt zu holen. Es ist ihr sogar teilweise gelungen. Aber sie hat dadurch ihren Dämon verloren. “
    „ Ihre tote Schwester? Wie soll das möglich sein? Sirr kann doch keinen Toten zum Leben erwecken, oder?“
    „ Durch das Messer konnte sie es. Mit dem Messer ist es möglich an diesem Ort die dünne Membran zwischen Leben und Tod lange genug zu öffnen, um einem Toten den Übertritt zu gewähren. Sirr hat sich auf den Weg hier her gemacht, um wie Chon jemanden von den Toten zurückzuholen, den sie sehr geliebt hat: Ihre Schwester Amal. Sie war unter denen, die sie getötet hat. Eine Schuld mit der sie nicht leben konnte.“
    Erich schüttelte verwirrt den Kopf und auch ich fürchtete, dass ich nicht alles verstand, was Dag da erzählte.
    „ Ihr Körper und ihr Geist sind keine feste Einheit mehr. Der Geist ihrer Schwester hat sich dazwischen gedrängt und die Verbindung ist locker geworden. “
    Ich begriff. Sirr hatte kein Mitgefühl übrig für all die Elfen aus dem Stamm der Asche, die sie getötet hatte, als sie zu einer Hürnin geworden war. Mit einer Ausnahme: Ihre Schwester. Sie musste jahrelang einen Weg gesucht haben diese eine Schuld wiedergutzumachen und war schließlich auf die Geschichte von Chon gestoßen, der es geschafft hatte, eine Verbindung zu den Toten

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