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Die Chronik der Verborgenen 01 - Geliebte Blutrose

Die Chronik der Verborgenen 01 - Geliebte Blutrose

Titel: Die Chronik der Verborgenen 01 - Geliebte Blutrose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Blieberger
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über die Wangen laufen, und ihr Engelsgesicht in eine blutige Maske verwandeln, „du verdammter Mistkerl, ich hätte Maurice damals nicht aufhalten sollen, um dich zu retten“, kommt zittrig über ihre Lippen, ehe sie schneller als meine Augen ihr folgen können ins Bad flüchtet. Ihr Schmerz trifft mich wie ein Schlag in die Magengrube und lässt meine Wut verpuffen, was bin ich doch nur für ein feiges Stück Dreck, meine Angst vor Verletzungen und meine Wut wegen Amber an ihr auszulassen, als ob sie etwas dafürkönnte, dass ich keine Bindung mehr ertrage. Ein Teil von mir schreit danach ihr zu folgen, aber mein Schutzinstinkt behält die Oberhand, die ganze Sache ist Wahnsinn, und je schneller ich es abwürge, desto besser für alle Beteiligten. Also bleibe ich an Ort und Stelle und lehne meinen Kopf nach vorne gegen meine Knie, obwohl ich mir dabei wie der letzte Mistkerl vorkomme, als ich sie durch die Tür erbärmlich schluchzen hören kann.

    Rose

    Ich kauere seit einer kleinen Ewigkeit am Boden neben dem Waschbecken und kann nicht aufhören zu weinen. Dabei bin ich ebenso wütend auf mich selbst wie auf ihn, wie konnte ich blöde Kuh auch nur für einen Moment glauben, dass er mich wirklich mögen könnte, für ihn bin ich ein Monster und offenbar auch noch eine Hure. Wütend wische ich die Tränen von meinen Wangen, aber es nützt nichts, die nächsten nehmen sofort ihre Stelle ein, und ich kann auch nicht aufhören zu zittern. Erschrocken reiße ich den Kopf hoch, als ich das Geräusch der Tür höre, Eric steht im Rahmen, er starrt mich betroffen an, „bitte Rose, hör auf zu weinen, es tut mir leid. Ich habe das nicht so gemeint.“ „Was davon? Dass ich eine Hure bin? Oder dass ich mich zum Narren gemacht habe?“, würge ich halb schluchzend halb wütend hervor. Er rauft sich die Haare und lässt sich sichtlich leidend mir gegenüber auf dem Boden nieder, er greift nach meinen Wangen um mein Gesicht zu sich zu drehen, ich sollte ihn abschütteln, aber seine Berührung ist so sanft und zart, dass ich es nicht über mich bringe, ich bin doch wirklich erbärmlich. Er flüstert zärtlich: „Rose du bist wunderschön, und ich will dich mehr als gut für mich ist. Deshalb war ich eben so ungerecht.“ „Das verstehe ich nicht“, „ich weiß“, erwidert er gequält. „Dann erklär es mir doch“. Er lässt mein Gesicht los, um Sein eigenes in den Händen zu vergraben, ich kann ein unterdrücktes Stöhnen von ihm hören, er leidet, das sehe ich, und trotz seiner Gemeinheiten eben habe ich das unwiderstehliche Bedürfnis ihm zu helfen. Liebe ist wirklich nur etwas für Masochisten. Als von ihm keine Reaktion kommt strecke ich die Hand aus und berühre ihn zart an der Schulter. Als er nicht vor mir zurückzuckt, werde ich mutiger und greife nach seinen Händen und ziehe sie von seinem Gesicht weg. Als er mich nun ansieht ist sein Gesicht völlig ausdruckslos, wie aus Stein gemeißelt, seine Stimme klingt gepresst, als er endlich mit mir spricht, „ich war nicht immer ein Jäger, oder barmherziger Samariter, davor war ich ein ganz normaler Kerl, mit einem ganz normalen Leben und ich hatte eine Freundin. Ihr Name war Amber, sie war mein Leben, aber ich kam dahinter dass sie mich nur benutzt hat, das hat mich fast zerstört, ich kann das nicht noch mal. Ich will dich Rose, und ich mag dich, aber alleine der Gedanke, dass du nur mit mir spielen könntest weil ihr mich im Moment braucht, ist unerträglich.“ So ausdruckslos sein Gesicht ist während er das sagt, in seinen Augen kann ich den brennenden Schmerz sehen, der seit Jahren in ihm schwelt. Ich verschränke meine Finger mit seinen und drücke sie ganz sanft, „Eric, das tut mir so leid. Es stimmt, ganz am Anfang als ich nicht wusste ob du mich töten oder foltern willst, hatte ich daran gedacht meine Reize zu benutzen, als ich gemerkt habe dass ich dir gefalle, aber gewollt habe ich dich von Anfang an. Und je besser ich dich kennenlernte desto mehr wollte ich dich. Ich will dich Eric und ich liebe dich, das ist die Wahrheit, unabhängig davon ob ich dich brauche oder nicht.“ Ich hatte mich in den vergangenen Jahrzehnten so oft hinter der trotzigen Maske eines Teenagers versteckt, um allen Anderen und auch mir selbst vorzumachen, dass ich mit meiner verkorksten Existenz klarkomme. Aber seine Offenheit, die Bereitwilligkeit mit der er mich seinen Schmerz sehen lässt, um mir mein eigenes Leid erträglicher zu machen, schafft es meinen Panzer zu

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