Die Chronik der Verborgenen 01 - Geliebte Blutrose
Zeitschrift, während sie ab und zu an ihrem Cocktail, ohne Alkohol wette ich, nippt. Habe ich die letzten Tage so getan, als ob ich sie nicht sehen würde, gehe ich jetzt direkt auf sie zu, ich bleibe vor ihr stehen und grinse sie anzüglich an, „hübsches Kleidchen Boss, aber etwas hinderlich bei einer Jagt, finden sie nicht?“ Sie greift nach der Brille, nimmt sie ab und erwidert kalt: „Seit wann weißt du dass ich hier bin?“ „Oh meinst du nur heute, oder die gesamte Zeit? Solange folgst du mir ja schon.“ Sie runzelt kurz die Stirn, sie hasst es wenn sie verliert, aber wie erwartet fängt sie sich schnell wieder und zuckt nur die Schulter, „also schön, du hast mich an der Nase rumgeführt, aber ich finde einen anderen Weg, um rauszufinden, was du hier tust.“ „Nicht nötig, ich bin hier, weil ich dir ein Angebot machen will. Ich komme mit dir zurück, aber erst wenn wir hier aufgeräumt haben. Ich will meine Schützlinge nicht hilflos zurücklassen. Du bringst mich mit deiner Quelle zusammen, ich finde raus was ich will, erledige meine Sachen hier, und dann komme ich mit zurück.“ Janet seziert mich praktisch mit ihren Blicken, natürlich glaubt sie mir kein Wort, aber sie wägt ihre Möglichkeiten ab. Schließlich sagt sie: „Also schön, aber so einfach lasse ich dich nicht zu meiner Quelle, erst musst du beweisen, dass du wieder einer von uns bist. Beweise mir, dass du die New Yorker Vampire tatsächlich vernichten willst, bring mir einen von ihnen.“ Ich weiche ihrem Blick keine Sekunde lang aus, nach außen völlig ungerührt erwidere ich: „In Ordnung, das akzeptiere ich, aber dafür könnte ich einige Tage brauchen, ich muss erst einen aufspüren. Aber du musst aufhören mir zu folgen, das würde sie vermutlich misstrauisch machen.“ „Einverstanden, bring mir einen Vampir, und ich sage dir wer meine Quelle ist.“ Ich nicke ihr kurz zu und lasse sie mit ihrem Drink dort sitzen.
9.Kapitel
Rose
Im Moment habe ich ein äußerst ungutes Gefühl im Bauch, zum einen wegen Eric, weil ich mir Sorgen um ihn mache, zum anderen wegen Maurice. Denn seit ich meinem Freund die Einzelheiten von Erics Anruf erzählt habe, läuft er wie ein Besessener durchs Haus und telefoniert ständig hinter verschlossenen Türen oder verschwindet kurz, um mit noch düsterer Miene zurückzukommen. Keine günstige Voraussetzung um ihn wegen meines Anliegens zu belästigen, aber mir bleibt nichts anders übrig, schließlich könnte Eric jederzeit wieder anrufen. Ich ergreife die Gelegenheit als Maurice mit inzwischen praktisch versteinerter Miene ins Zimmer kommt, „Maurice hör mal, wir brauchen einen Ort, an dem ich mich mit Eric treffen kann“, er wirbelt zu mir herum und starrt mich fassungslos an, ich füge hinzu: „Ich schätze du wirst nicht wollen, dass er hier in dein Haus kommt, um die Informationen auszutauschen und um Pläne zu machen, sobald er etwas Neues weiß.“ „Mit Sicherheit nicht“, faucht er. „Wir müssen uns aber treffen, also brauchen wir einen Ort, wo ...", er unterbricht, mich übellaunig: „Du kannst eine meiner leer stehenden Mietwohnungen benutzen, die führen nicht zu mir, Dominic gibt dir Schlüssel und Adresse. Und Rose, schlag dir endlich diesen Jäger aus dem Kopf, er ist nichts für dich. Sobald wir ihn für dieses Problem nicht mehr brauchen, muss er uns vergessen und damit aus deinem Leben verschwinden.“ Er lässt mir keine Gelegenheit mit ihm zu streiten, sondern stürmt aus dem Raum.
Eric
Um sicherzugehen, dass Janet mir nicht doch folgt, bin ich noch einige Stunden durch die Stadt gestreift, ehe ich Rose wieder angerufen habe. Die Schwierigkeit bezüglich meines Plans habe ich ihr lieber nicht am Telefon mitgeteilt, sondern mich mit ihr verabredet. Sie hat mir eine Adresse am Stadtrand genannt, es ist eine kleine Wohnung im ersten Stock. Ich nähere mich vorsichtig, während ich klopfe umschließt meine rechte Hand das Kreuz in meiner Hosentasche, bereit es jederzeit herauszureißen, sollte es eine Falle sein. Aber zum Glück ist es Rose, die mir die Tür öffnet, ihr hübsches Gesicht drückt Erleichterung aus, „komm rein.“ So sehr ich mich freue sie wiederzusehen, und vor allem über die Tatsache, dass ich ihr offenbar trauen kann, bin ich angespannt, denn ich habe den konkreten Verdacht, dass ihr mein Plan nicht gefallen wird. Eine Anspannung, die sich schlagartig noch erhöht als ich in den Raum trete, sie ist nicht der einzige Vampir im Zimmer.
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