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Die Chronik der Verborgenen 01 - Geliebte Blutrose

Die Chronik der Verborgenen 01 - Geliebte Blutrose

Titel: Die Chronik der Verborgenen 01 - Geliebte Blutrose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Blieberger
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Jacob, am liebsten hätte ich sie angebrüllt, seinen Namen nicht mehr in den Mund zu nehmen, nicht nachdem sie sich mir an den Hals geworfen hat, und über ihn spricht als ob er nie etwas bedeutet hätte. Ich erwidere nur eisig: „Der Informant?“ Sie lacht samtig auf, „Oh Eric ich sehe schon, wir müssen dich erst auftauen, aber das kommt schon noch, sobald du ihm begegnet bist, er hat mein Weltbild verändert und deines wird er auch verändern.“ Meines hatte sich gerade verändert, und zwar nicht zum Besseren. Ich sehe sie nur fordernd an, „wir treffen ihn morgen Abend, komm nach Sonnenuntergang wieder her“, antwortet sie. Ich nicke nur zur Bestätigung und lasse sie stehen, ich muss raus hier, und zwar schnell. Ich verlasse das Lagerhaus, steige ins Auto und fahre los, bis ich einige Blicks weit gekommen bin, dort halte ich und taumle aus dem Wagen. Ich schaffe es kaum auszust eigen als mein Mageninhalt schon hochkommt. Ich kauere in der Gosse und würge, solange bis nur noch Säure aus meinem Mund kommt, aber den Ekel vor mir selbst kann ich nicht hochwürgen. Bei aller Notwendigkeit habe ich heute eine Grenze übertreten, die ich niemals auch nur berühren wollte, ironischerweise muss ich in diesem Moment an meine Vampirin denken, ich will mich von ihr fernhalten, weil sie eine gnadenlose Mörderin sein könnte, oder Schlimmeres, nun wie es aussieht, bin ich bereits Schlimmeres.

    11.Kapitel

    Eric
    Nach dem nächsten Sonnenuntergang

    Ich hatte Rose lediglich angerufen um sie auf den neuesten Stand zu bringen, einer Begegnung nach unserem fast Sex hatte ich mich in meinem zerrütteten Zustand nicht gewachsen gefühlt. Jetzt stehe ich wieder vor dem Lagerhaus, nach außen zeige ich nur den starken, kalten Jäger, aber in mir verborgen, ist nur noch kaltes Grauen und Abscheu, als ich mich frage, welche Abgründe ich heute zu sehen bekommen werde. Wie am Tag zuvor öffnet Janet selbst mir die Tür, zu meiner Erleichterung macht sie nicht den geringsten Versuch mich zu verführen oder mir die Vorzüge ihres „neuen“ Lebens schmackhaft zu machen. Sie führt mich im Gegensatz zu gestern nicht in den Keller, sondern die Treppe nach oben. Als ich ihr am Ende der Treppe durch eine Tür folge, muss ich blinzeln, weil ich meinen Augen nicht traue, diesmal erwartet mich kein Folterraum, sondern eine Luxus Wohnung. Das Obergeschoss des Lagerhauses ist mit feinsten Teppichen ausgelegt und die Wände sind mit Holztäfelchen verkleidet. Wir stehen in einem langen Gang, von dem auf jeder Seite zwei Türen wegführen, sie geht durch die Erste auf der linken Seite, und wir stehen in einem exotisch wirkenden Wohnzimmer. Das einzige Zugeständnis an die heutige Zeit ist eine große bequeme Sofalandschaft aus weißem Leder. Der Rest ist mit ägyptischen Götzenbildern, Urnen und orientalisch wirkenden Teppichen geschmückt. Ein Teil des Raums ist mit schweren Vorhängen abgeteilt, von dort tritt jetzt ein Mann zu uns, oder besser gesagt fast noch ein Junge. Und auch er wirkt reichlich exotisch, ich halte ihn für maximal achtzehn, wenn nicht noch jünger, seine Haut hat die Farbe von hellem Honig, sein Haar ist tiefschwarz und ist mit einem Lederband im Nacken zusammengebunden, was es schwer macht die Länge zu schätzen, er ist sehr schlank, aber ohne mager zu wirken, eher wirkt er auf mich wie eine geschmeidige Raubkatze, so wie er sich bewegt. Ein zutreffender Vergleich, denn als er seine Lippen zu einem Grinsen verzieht, kann ich seine Fangzähne sehen, „willkommen bei mir Jäger, ich bin Seth“, begrüßt er mich mit nahezu hypnotischer Stimme. Mir entgleitet für einen Moment die Kontrolle, und ich fahre zu Janet herum, aber deren Augen hängen an Seth, mit einem Ausdruck der mir kalte Schauer über den Rücken laufen lässt. Ihr Kopf ist devot gesenkt, und ihre Augen betteln praktisch um Aufmerksamkeit, obwohl der Vampir ihr nicht einen Blick gönnt. Ich beginne langsam zu begreifen, warum sie plötzlich so seltsame Neigungen hat, der Kerl muss sie beeinflusst haben. Sein spöttisches Lachen lenkt meine Aufmerksamkeit auf ihn zurück, und ich würde mich am liebsten selbst treten, weil ich so unvorsichtig war. „Du bist also der großartige Jäger, von dem die liebe Janet mir erzählt hat. Du sollst ja wahre Wunderdinge bei der Jagt auf Meinesgleichen vollbringen. Bitte nimm doch Platz, wir haben viel zu besprechen.“ Er deutet auf das Sofa und lässt sich dann geschmeidig darauf nieder. Nun offenbar hat

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