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Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)

Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)

Titel: Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Hearne
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Weg bergab war weitaus tückischer als der bergauf. Aufgrund der langen Schatten war nur schwer auszumachen, ob der nächste sichere Tritt einen halben oder gleich mehrere Meter tiefer lag. Aber das bleiche Auf und Ab der Herde in der nachtblauen Dunkelheit vor mir vermittelte einen recht guten Eindruck, was mich erwartete. Die Schafe rannten ziemlich genau in südliche Richtung, und ich konnte nichts hören außer ihrem Hufgeklapper auf den Felsen und meinem eigenen Keuchen und Bellen. Falls Oberon und FLIDAIS irgendwo vor mir lauerten, waren sie sorgsam darauf bedacht, ihre Position nicht zu verraten.
    Ich bellte weiter, aber mehr, um mögliche Geräusche Oberons zu übertönen, als aus Enthusiasmus, sie doch noch einzuholen. Vor einem schroffen Abgrund musste ich scharf abbremsen. Mir wurde klar, dass ich erst ein ganzes Stück nach Westen würde laufen müssen, bevor ich den Abstieg fortsetzen konnte, während die Schafe sich mit jeder Sekunde weiter entfernten. Daher blieb ich, wo ich war, und hielt Ausschau, und tatsächlich, Oberon hatte sich in einem Kreosot-Busch verborgen, unweit der Stelle, wo die Schafe schließlich den Hügel herabkamen. Bis zum nächsten, steil emporragenden Hügel erstreckte sich ein flaches Stück Wüste von etwa dreißig Metern, das abgesehen von vereinzelten Pflanzen keinerlei Hindernisse bot. Da Oberon den Schafen den Zugang zum nächsten Hügel abschnitt und ich in ihrem Rücken bellte, rannten sie nach Osten, auf den Pass zwischen den beiden Hügeln zu. Doch kaum zeichnete sich die Silhouette der Herde gegen den Nachthimmel ab, riss ein Pfeil eines der Tiere von den Hufen. Während seine Artgenossen das Weite suchten, kullerte es vor Todesangst blökend den Hang hinunter.
    Oberon sprang herbei, um ihm den Garaus zu machen, aber das erwies sich als unnötig. FLIDAIS ’ Pfeil hatte das Herz des Tiers durchbohrt, und zweifellos würde die Göttin jeden Moment persönlich erscheinen, um die Beute für sich zu beanspruchen. Ich machte mich an den Abstieg, wobei ich mich fragte, ob sie wohl zufrieden sein würde. Die Jagd hatte nur kurz gedauert. Wir hatten das Wild zu perfekt getrieben, was wohl auf unsere letzten Besuche und die Vertrautheit mit dem Gelände zurückzuführen war.
    Aber es schien, als wären diese letzten Besuche nicht ganz unbemerkt geblieben: Als ich die Beute erreichte, die FLIDAIS bereits ausweidete, während Oberon in der Nähe stand, tauchte plötzlich ein Parkranger mit Taschenlampe und Pistole auf. Er forderte uns lautstark auf, keine Bewegung zu machen, wobei er uns mit dem Strahl seines Halogenlichts blendete.
    Wir hätten kaum überraschter sein können. Eigentlich hätte er niemals in der Lage sein dürfen, sich an einen von uns heranzuschleichen, geschweige denn an alle drei. Doch es ist nie klug, einen der TUATHA DÉ DANANN zu überraschen: FLIDAIS riss ihr Messer aus der Scheide und schleuderte es auf den dunklen Schatten links der Taschenlampe, ehe ich auch nur den Kopf in Richtung des Rangers drehen konnte. Sie hatte nicht gezielt, ja kaum richtig hingesehen, daher tötete das Messer ihn nicht. Es bohrte sich in seine linke Schulter, woraufhin er aufschrie und seine Taschenlampe fallen ließ, was ihm das Zielen erschweren würde, falls er seine Waffe benutzen wollte. Und das wollte er tatsächlich. Mehrere Schüsse hallten durch die Nacht, ich fühlte, wie eine Kugel knapp über mein Rückgrat hinwegzischte, und eine weitere klatschte in einen Kugelkaktus ganz in meiner Nähe. FLIDAIS stöhnte, als ihr Arm getroffen wurde, und sie brüllte voller Zorn, als ihr klar wurde, was geschehen war.
    »Tötet ihn!«, kreischte sie, und ich sprang ohne nachzudenken los, genau wie Oberon. Aber im Gegensatz zu Oberon gelanges mir nach wenigen Schritten, einen eigenständigen Gedanken zu fassen, und das ließ mich auf der Stelle innehalten. Einen Ranger zu töten hätte eingehende polizeiliche Ermittlungen zur Folge gehabt, es würde uns womöglich sogar zur Flucht zwingen, und ich wollte Arizona nicht verlassen. Ich verwandelte mich zurück in meine menschliche Gestalt, und augenblicklich lichtete sich der Nebel in meinem Kopf. FLIDAIS hatte mich als Jagdhund kontrolliert, ebenso wie sie Oberon kontrollierte – und wie sie alle Tiere kontrollieren konnte. Unfähig, ihr ohne den Schutz des Eisens zu widerstehen, war Oberon nicht stehen geblieben, und jetzt lag der Mann vor ihm auf dem Rücken und schrie. Ich versuchte, meinen Hund zurückzurufen, doch es war

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