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Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)

Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)

Titel: Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Hearne
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stammte sie aus irgendeinem exotischen Götterhimmel, und ich war entschlossen, alles darüber herauszufinden, ohne ihr eine einzige Frage zu stellen.
    Sie strahlte mich an, als ich hereinkam, und mein Herzschlag beschleunigte sich wenig. Ahnte sie etwas von meiner wahren Natur oder sah sie nur die dämliche College-Kid-Verkleidung?
    Sie blickte enttäuscht, als ich an der Bar vorbeiging und auf Hals Tisch zusteuerte. »Setzt du dich heute nicht zu mir, Atticus?«, fragte sie mit einem Schmollmund. Beinahe hätte ich meinen Kurs geändert.
    ›Bei Fuß!‹, sagte Oberon hinter mir mit ironischer Genugtuung. Ich ignorierte ihn.
    »Tut mir leid, Granuaile.« Das konnte unmöglich ihr wahrerName sein. Sie musste ihn angenommen haben, um besser in eine irische Bar zu passen. »Aber ich muss mit meinem Freund unter vier Augen reden.« Ich deutete in Hals Richtung.
    Sie lächelte. »Falls da eine Verschwörung im Gange ist, will ich eingeweiht werden. Ich bin gut darin, Geheimnisse zu bewahren.«
    »Darauf möchte ich wetten«, erwiderte ich, woraufhin sie fragend eine Augenbraue hob. Ich fühlte, wie sich ein albernes Grinsen auf meinem Gesicht breitmachte.
    »Ähem. Zeit ist Geld, Mr. O’Sullivan«, rief Hal. Mein Kopf fuhr herum, und schlagartig wurde mir bewusst, dass ich mitten in der Bar stehengeblieben war und völlig vergessen hatte, weswegen ich eigentlich hier war. Hal berechnet immerhin ein Honorar von 350 Dollar die Stunde.
    ›Nächstes Mal, wenn du mich auf der Hundewiese anbrüllst, dass ich die französischen Pudeldamen in Ruhe lassen soll, werde ich dich an das hier erinnern‹, sagte Oberon.
    Peinlich berührt stelzte ich hinüber zu Hals Tisch und nahm ihm gegenüber Platz. Oberon zwängte sich unter den Tisch direkt am Fenster und wartete darauf, dass es Fressen vom Himmel regnete.
    Hal runzelte die Stirn. »Ich rieche deinen Hund.«
    »Er ist unter dem Tisch und mit einem Tarnzauber belegt«, erklärte ich.
    Hals Augen weiteten sich, als er den Gurt über meiner Brust und den Schwertgriff über meiner Schulter bemerkte.
    »Ist dies etwa das bewusste Schwert?«, fragte er.
    »Ja«, erwiderte ich und nahm einen großen Schluck von meinem Smithwick’s.
    »Wurde es bei den unglücklichen Ereignissen von gestern Nacht eingesetzt?«
    »Nein, ich nur bin gerne vorbereitet. Es ist noch mehr Ärger im Anrollen. Jede Menge mehr.«
    »Muss ich das Rudel verständigen?«, fragte Hal.
    Werwölfe. Ihr Rudel kommt für sie immer an erster Stelle. »Hey, die wollen mir an den Kragen und nicht dem Rudel«, sagte ich. »Du brauchst niemanden zu verständigen außer Leif. Ich möchte ihn treffen, sobald er heute Abend aufwacht. Schick ihn zu meinem Haus.«
    Hal sah mich an, als hätte ich verlangt, dass er Erbrochenes aufleckt. »Kommst du für sein Honorar auf oder übernimmt er das selbst?« Er spielte auf die Geschäftsvereinbarung zwischen mir und dem Vampir an. Leif und ich hatten eine spezielle Abmachung: Manchmal bezahlte ich ihn für seine Dienste bar und manchmal in Naturalien – will heißen, mit meinem Blut. (Was ich FLIDAIS natürlich tunlichst verschwiegen hatte.) Das Blut eines über zweitausend Jahre alten Menschen, zudem eines Druiden, war ein kraftvoller, berauschender und extrem seltener Jahrgang für einen Vampir. Ich schnitt mir den Arm auf, zapfte ein Weinglas voll für ihn ab und heilte mich dann selbst. Das war ihm zwölf Stunden seiner Anwaltstätigkeit wert. Anschließend wusch ich das Glas sorgfältig aus und kontrollierte, ob ich auch ja nichts verschüttet hatte, aus Angst, mein Blut könnte in die Hände von Hexen geraten. Leif zahlte im Austausch für einen solchen Trunk die Kanzleikosten aus eigener Tasche, und er war auf diese Weise über die Jahre außerordentlich kraftvoll geworden. Ich hatte ihn diese Kraft niemals nutzen sehen, denn hier in der Gegend wagte nichts und niemand, sich mit ihm anzulegen, aber ich ging davon aus, dass Leif stark genug werden wollte, um es eines Tages mit THOR aufnehmen zu können.
    »Spielt das eine Rolle?«, fragte ich. »Die Kanzlei kriegt doch so oder so ihr Geld.«
    Unsere Kellnerin traf ein, und wir unterbrachen unser Gespräch, um drei Portionen Fish and Chips zu bestellen – die dritte war für Oberon, der auf mustergültige Weise unsichtbar blieb. Als die Kellnerin wieder gegangen war, breitete Hal dieHände aus und sagte: »Okay, erzähl mir alles.« Also erzählte ich ihm von FLIDAIS , ließ jedoch die MORRIGAN aus. Das war zwar nicht alles,

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