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Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)

Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)

Titel: Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Hearne
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Truggestalt zu töten. BRES würde mich niemals auf faire Weise bekämpfen, denn auf diese Art konnte er nicht gewinnen – er war nie ein echter Schrecken des Schlachtfelds gewesen. Wenn ich ihn jetzt am Leben ließ, würde er mir eine Serie von Meuchelmördern auf den Hals hetzen, so wie AENGHUS ÓG es seit Jahrhunderten tat. Und ich konnte nicht noch mehr Kopfschmerzen dieser Art gebrauchen.
    Außerdem war BRES ein echter Armleuchter, um hier einmal einen Ausdruck unserer Zeit zu gebrauchen.
    Also beließ ich es nicht dabei. Während er noch am Boden lag, riss ich Fragarach aus der Scheide und stieß ihn durch BRES ’ bronzenen Brustharnisch, der der magischen Klinge keinerlei Widerstand entgegensetzte. BRES ’ Augen quollen hervor und starrten mich ungläubig an. Nachdem er sämtliche legendären Schlachten im alten Irland überlebt hatte (damals in respektabler Rüstung), in deren Verlauf er hätte heroisch sterben können, würde er nun sein Ende in einem Kampf finden, der wegen seiner Überheblichkeit kaum zehn Sekunden gedauert hatte.
    Ich weidete mich nicht an seiner Unterlegenheit, denn auf die Art ist schon mancher verflucht worden. Stattdessen riss ich Fragarach rasch wieder heraus, was BRES schmerzerfüllt nach Luft schnappen ließ, schwang das Schwert gegen seinen Hals und trennte seinen Kopf ab, bevor er einen Todesfluch gegen mich ausstoßen konnte.
    ›Als er gesagt hat, du sollst ihm das Schwert geben, hat er damit vermutlich nicht gemeint, du sollst es ihm in die Eingeweide stoßen‹, bemerkte Oberon.
    Er wollte mich mit seinem Schwert erschlagen , erwiderte ich.
    ›Wollte er das? Das hab ich nicht gesehen.‹
    Er hat dich auch nicht gesehen. Gut gemacht.
    »Du hast ihn getötet«, war eine verschüchterte Stimme zu vernehmen. Ich drehte mich zu der Witwe um, die sich erhoben hatte, in der zitternden Hand das Whiskeyglas, das ihr nun entglitt und auf der Veranda zersplitterte. »Du hast ihn getötet.« Ihre Stimme tremolierte. »Erschlägst du mich jetzt auch? Schickst du mich rauf zu meinem Herrgott, damit ich dort mit meinem Sean zusammen sein kann?«
    »Nein, Mrs. MacDonagh, natürlich nicht.« Ich schob Fragarach zurück in die Scheide, um der Situation etwas von ihrer Bedrohlichkeit zu nehmen, obwohl ich die Klinge noch nicht gereinigt hatte. »Ich habe keinen Grund, Sie zu töten.«
    »Ich bin Augenzeugin eines Verbrechens.«
    »Es war kein Verbrechen. Ich musste ihn töten. Es war Notwehr.«
    »Für mich sah’s nich’ nach Notwehr aus«, sagte sie. »Du hast ihn getreten und geschubst, ihn durchbohrt und ihm dann den Kopf abgeschlagen.«
    »Ich denke, Sie haben das Ganze nicht vollständig gesehen«, entgegnete ich kopfschüttelnd. »Teilweise hab ich Ihnen die Sicht versperrt. Er hat versucht, mich mit seinem Schwert zu erschlagen. Sehen Sie es dort auf dem Boden liegen? Ich hab esnicht aus seiner Scheide gezogen. Das hat er selbst getan.« Ich blieb, wo ich war, und ließ ihr Zeit, das Ganze zu verarbeiten. Wenn jemand glaubt, man hätte es auf sein Leben abgesehen, sollte man besser nicht auf ihn zustürzen und ihn zu trösten versuchen, auch wenn die Menschen das in Filmen dauernd tun.
    Mit zusammengekniffenen Augen musterte die Witwe die schattenhaften Umrisse des Schwerts und auf ihr Gesicht malten sich Zweifel. »Ich glaub, ich hab gehört, wie er dich bedroht hat«, sagte sie, »aber soweit ich geseh’n hab, hat er sich nich’ gerührt, bevor du ihn getreten hast. Wer war’n das? Un’ was hat er gewollt?«
    »Er ist ein alter Feind von mir …«, setzte ich an, aber die Witwe unterbrach mich.
    »Alter Feind? Bist du nich’ grad erst einundzwanzig? Wie alt kann dein Feind denn dann wohl sein?«
    Götter der Unterwelt, wie sollte ich ihr das erklären? »Aus meiner Sicht war er alt«, sagte ich und erfand rasch eine Geschichte, die ich ihr erzählen konnte. »Er war eigentlich ein alter Feind meines Vaters, aber mit meiner Geburt wurde er dann auch mein Feind, wenn Sie verstehen, was ich meine. Und seit mein Vater vor einigen Jahren gestorben ist, hat es der Kerl auf mich abgesehen. Deshalb bin ich hierher gezogen, Sie wissen schon, um ihm aus dem Weg zu gehen. Aber vor ein paar Tagen habe ich dann erfahren, dass er mich aufgespürt hat und im Anmarsch ist, deshalb trage ich dieses Schwert bei mir, um mich zu schützen.«
    »Un’ warum hast du dir nich’ einfach ’ne Pistole besorgt wie diese amerikanischen Jungs?«
    Ich grinste Sie an. »Weil ich Ire bin, Mrs. MacDonagh.

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