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Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)

Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)

Titel: Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Hearne
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Bolgs erhalten von mir Bestnoten für besonders rücksichtsloses Vorgehen in der Schlacht: Seine Kampfgenossen verschwendeten keinen einzigen Gedanken an den erschlagenen Riesen, stattdessen suchten sie augenblicklich nach Lücken in meiner Verteidigung. Ich musste Fragarach vor mir hochreißen, um den Speer abzuwehren, den der Angewurzelte nach mir geschleudert hatte, und dann blitzschnell ausweichen, um dem Stoß des anderen zu entgehen
    »Coinnigh«, rief ich erneut, und jetzt war auch Letzterer an seinen Platz gefesselt. Ich konnte mich sicher entfernen und weiteren Angreifern stellen, um später zurückkehren und sie zu töten. Ein weiterer Fir Bolg hatte versucht, mich unbemerkt zu umrunden, war dabei jedoch meinem Haus zu nahe gekommen und hatte die Schutzvorrichtungen aktiviert. Er rang mit einigen Bougainvillea-Ranken, die versuchten, ihn zu Boden zu zerren. Ihre Dornen schienen ihm keineswegs Vergnügen zu bereiten.
    Ich wandte mich rasch der Straße zu, um mir einen Überblick über die verbliebenen Feinde zu verschaffen, und erspähte zwei von ihnen in einiger Entfernung auf dem Gehweg. Einerdavon war zerstückelt, und am Hals des anderen hing Leif und nahm tiefe Schlucke.
    Es gab noch einen weiteren, der sich unbeholfen gegen den Uhrzeigersinn drehte und auf etwas Unsichtbares am Boden einstach. Das war Oberon, der die Beine des Fir Bolgs attackierte.
    Ich hätte es nicht ertragen, meinen guten Freund zu verlieren, daher eilte ich ihm zu Hilfe. Ich hackte dem Giganten bei seiner nächsten Umdrehung den Speerarm in Höhe des Ellenbogens ab, dann rammte ich ihm Fragarach unter die Rippen, um ihm den Garaus zu machen.
    ›Danke‹, sagte Oberon, als der Gigant schwer auf die Straße stürzte. ›Sie haben viel härtere Haut, als ich dachte. Ich hab nur geschafft, ihn ein bisschen abzulenken.‹
    Das hat absolut gereicht , mein Freund . Warte hier, während ich mich um die Nachzügler kümmere. Sobald ich mich und mein Schwert mit einem Tarnzauber umgeben hatte, schlich ich mich von hinten an die beiden bewegungsunfähigen Fir Bolgs heran und rammte ihnen Fragarach von unten in die Nieren. Feige? Papperlapapp. Ich sag Ihnen was: Meinetwegen können wir gerne über Fragen der Ehre streiten und anschließend sehen, wer länger lebt.
    Der letzte Fir Bolg starb in einem Chaos aus Ranken und Blut, dann erst löste ich denn Bann auf meinem Rasen und erlaubte der Erde, die Füße der Giganten wieder auszuspucken. Ich ließ meine Tarnung fallen, dann kontrollierte ich die Umgebung mit allen Sinnen auf weitere Gefahren hin, aber es war nichts zu sehen außer neun gewaltigen Leichen und einer Menge Blut. Die Truggestalten der Fir Bolgs waren mit ihnen gestorben, was mir ein kolossales Reinigungsproblem hinterließ.
    Ich wollte nicht die Erde bitten, diese Kerle zu verschlingen; ich hatte schon so viel von ihr verlangt. Außerdem bezweifelte ich, dass genug Zeit dafür bleiben würde. Ich war längst nicht soflink wie FLIDAIS , wenn es um das Bewegen von großen Mengen Erdreich ging, außerdem hatte vermutlich inzwischen längst jemand die Polizei verständigt.
    Wie auf ein Stichwort hörte ich Sirenen in der Nachtluft, und das lenkte meinen Blick auf die geteilten Wohnzimmerjalousien meines Nachbarn, dessen große, runde Augen mich ängstlich anstarrten, gerade so, als wäre ich hier der Bösewicht. Na großartig.
    »Leif?«, sagte ich. »Hey, Leif, bist du noch nicht satt?«
    »Ahhh«, seufzte mein Anwalt, während er sich von seinem Frühstück löste und leise rülpste. »Pappsatt, vielen Dank.«
    »Also, wenn es dir keine allzu großen Umstände bereitet, würdest du mir dann vielleicht kurz helfen? Die Polizei ist auf dem Weg hierher und wir müssen jede Menge Beweismittel verschwinden lassen.«
    »Oh«, sagte der Vampir und schien sich plötzlich daran zu erinnern, dass sein Job darin bestand, mich vor dem Gefängnis zu bewahren. Er blickte auf seinen maßgeschneiderten englischen Businessanzug herab, der jetzt von oben bis unten mit Blut besudelt war, und dann auf mein T-Shirt, das nicht besser aussah. »Ja, es macht tatsächlich den Eindruck, als müssten wir hier jede Menge Spuren beseitigen.«
    »Geh ins Haus und zieh dich so schnell wie möglich um«, sagte ich. »In meinem Kleiderschrank hängt ein Anzug, und du kannst mir bei der Gelegenheit gleich ein frisches Hemd mitbringen«, fügte ich hinzu, während ich meines auszog und es ihm in die Hand drückte. »Anschließend kommst du zurück und ziehst

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