Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)
blockiert. Und ich benötige meine ganze Kraft, wenn ich morgen vollständig wiederhergestellt sein will.«
»Wie stehen die Chancen, dass du bis morgen Abend überlebst?«
»Ich denke, sie stehen ausgezeichnet. Ich wurde vor BRES und den Fir Bolgs gewarnt, und beide Gefahren sind ausgeschaltet.«
» BRES ist tot? Der frühere König der TUATHA DÉ DANANN ?«
Bei MANANNAN MAC LIR , was war ich für ein Trottel, ich hätte ihm das auf keinen Fall verraten dürfen! Doch es war bereitszu spät, um noch zurückzurudern. Wenn ich ihn belogen hätte, hätte er das unweigerlich gespürt.
»Aye, er hat seinen Kopf verloren, ein Stück die Straße runter, kurz bevor ich hier eingetroffen bin.«
»Und du hast das getan?«
»Ich bekenne mich schuldig.«
»Dann will ich alle drei Gläser gleich heute Abend, Atticus, und ich pfeife auf deine Genesung. BRIGHID wird dich umbringen, und das ist meine letzte Gelegenheit, diesen Tropfen zu genießen.«
Ich gab mich seufzend geschlagen. Ich würde ihm nicht auch noch die Details meiner Abmachung mit der MORRIGAN offenbaren. »Warten wir, bis Officer Benton sich verzogen hat«, sagte ich, »dann machst du deine Anrufe und wir schleppen die Leichen rüber in den Park. Erst wenn mein Vorgarten einer gründlichen Inspektion ohne Tarnzauber standhält, bekommst du deinen seltenen Jahrgang.«
»Einverstanden«, sagte der Vampir. »Im Moment bin ich ohnehin randvoll. Ich muss ein bisschen was davon abarbeiten.« Er zog ein Handy aus seiner – beziehungsweise meiner – Brusttasche, um per Kurzwahl jemanden namens Antoine anzurufen. »Es gibt Abendessen für die ganze Mannschaft, gleich jetzt in Tempe im Mitchell Park. Bring den Kühlwagen mit … ja, es gibt genug für alle, verlass dich drauf. Wir sehen uns dort.«
Wow. Er hatte Ghule im Kurzwahlspeicher. Mein Anwalt war wirklich ein Teufelskerl.
12
Autsch. Ächz. Stöhn.
Ich erwachte im Garten hinterm Haus, steif von einer Nacht auf dem blanken Boden und mit einem heftigen Jucken auf der Haut vom Gras. Oberon hatte sich an mich gekuschelt und sein Kopf war auf mein Schienbein gebettet. Ich versuchte mich ihm sanft zu entziehen, damit er weiterschlafen konnte, wenn er wollte.
Die Nacht im Freien war notwendig gewesen, um meine Heilung zu beschleunigen, besonders nachdem ich Leif drei Weingläser Blut abgetreten hatte. Ich hatte den direkten Kontakt zum Boden und die Kraft der Erde dringend gebraucht. War das ein bisschen Juckreiz wert? Definitiv.
Ich setzte mich auf und untersuchte meinen Bauch. Er fühlte sich noch ein wenig steif an, schmerzte aber kaum noch. Der Wundschorf war bereits abgefallen und hatte frische hellrosa Haut freigegeben. Meine Schulter war so gut wie neu, und mein Rücken tat zwar noch ein bisschen weh, fühlte sich aber wenigstens wieder einigermaßen gerade an. Ich grinste. Auch nach 2100 Jahren hielt ich Magie immer noch für eine verdammt gute Sache.
Oberon hob den Kopf von meinem Bein, als ich aufstand, und nahm es als Hinweis, sich ebenfalls zu erheben und zu strecken.
›Morgen, Atticus.‹
»Morgen. Soll ich dir den Bauch kraulen? Besser, du nimmst das Angebot an, solange es noch steht.«
›Okay!‹ Prompt ließ er sich neben mir zu Boden fallen und hob die Vorderpfoten, um mir besseren Zugang zu gewähren. Ich ging neben ihm in die Hocke und verwöhnte ihn ein paar Minuten kräftig, wobei sein Schwanz freudig gegen mein Bein schlug.
»Was hättest du gerne zum Frühstück?«
›Würstchen.‹
»Das sagst du immer.«
›Weil’s immer lecker schmeckt.‹
»Ich hab keine Würstchen mehr. Wie wär’s mit ein paar Schweinekoteletts?«
›Ich weiß nicht. Hat Dschingis Khan Schweinekoteletts gegessen?‹
»Also, ich bezweifle, dass er Koteletts gegessen hat, weil das eine ziemlich moderne Art ist, Fleisch zu schneiden. Vermutlich bestand sein Essen aus Scheiben von einem ganzen Schinken oder von irgendwas, das sie den ganzen Tag in der Erde geröstet haben.«
›Kann ich dann so was bekommen?‹
»Leider habe ich weder ein ganzes Schwein zum Rösten noch die Zeit, es richtig zuzubereiten. Könntest du dich nicht mit ein paar Koteletts zufriedengeben und einfach so tun als ob?«
›Meinetwegen. Aber können wir danach losziehen und Sibirien oder irgendwas anderes erobern?‹
»Heute nicht, Oberon.« Ich kicherte. »Ich habe einen Vertrag mit den Hexen, den ich erfüllen muss. Und höchstwahrscheinlich kommt heute noch jemand vorbei, der mich einschüchtern oder vielleicht sogar
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